Fan-Fest in der Domstadt 1. FC Köln feiert Saisoneröffnung mit 50.000 Fans

Köln · Der 1. FC Köln hat am Sonntag den Auftakt der neuen Bundesligasaison gefeiert. 50.000 Fans kamen zu dem Fest. Da blieben auch emotionale Momente nicht aus.

Die Trainer haben gewechselt, ihre Empfindungen, was das Spektakel der Saisoneröffnung anbelangt, sind jedoch deckungsgleich. Nach Peter Stöger vor zwei Jahren und Markus Anfang im Vorjahr stellte nun Achim Beierlorzer fest: „Das ist einmalig!“ Mehr als 50 000 Sympathisanten des 1. FC Köln waren im Verlauf des Sonntags auf die Stadionvorwiesen in Müngersdorf gekommen.

„Vor allem für uns Spieler, die das erstmals miterlebt haben, war es sehr beeindruckend“, meinte der im Januar von Werder Bremen zum FC gewechselte österreichische Nationalspieler Florian Kainz. Wenn man sehe, wie die Menschen für den Verein leben würden, habe man ihnen gegenüber die Verantwortung, immer alles zu geben. Dies war der einhellige Tenor bei Spielern und Club-Verantwortlichen: Alles dafür tun, den Bundesligaerhalt nicht nur zu schaffen, sondern möglichst frühzeitig zu realisieren. „Ich erwarte sehr viel von uns, vor allem, in der ersten Liga zu bleiben. Dabei wollen wir Spaß haben, denn der hat in der letzten Saison etwas gefehlt“, verteilte Anthony Modeste noch einmal eine Spitze in Richtung des kurz vor dem Saisonende entlassenen Markus Anfang.

Der zurückgekehrte Torjäger wurde wieder wie ein Publikumsliebling gefeiert. Noch bevor er von Stadionsprecher Michael Trippel auf die Bühne gebeten wurde, skandierten Tausende seinen Namen. Noch größer war der Fan-Chor nur, als man Christian Clemens ein Geburtstagsständchen darbrachte. 28 Jahre wurde der Offensivspieler, der sich nach einem Kreuzbandriss noch im Rehabilitationsprogramm befindet, alt. „Es geht vorwärts. So macht sogar die Reha Spaß", meinte der Ur-Kölner.

Solch einer ist auch Timo Horn. Obwohl er bereits zum zehnten Mal am Sonntag vor dem ersten Pflichtspiel auf der Präsentationsbühne stand, empfand es der Torwart noch immer als „ein Gefühl, das man kaum in Worte fassen kann“. Er und Christian Clemens hatten zusammen mit anderen echt kölschen Fußballern wie Marcel Risse und Marco Höger sowie dem in der Domstadt längst heimisch gewordenen Saarländer Jonas Hector nach dem letztjährigen Abstieg auf einen möglichen Vereinswechsel verzichtet und waren dem 1. FC Köln treu geblieben.

Das würdigte Toni Schumacher nochmals: „Ich möchte mich bei all den Spielern bedanken, die geblieben sind und damit ein Zeichen gesetzt haben, das man europaweit wahrgenommen hat. Sie haben gesagt, sie wollen die Suppe auslöffeln, die sie eingebrockt hatten. Ich kann nur sagen: Jungs, ihr habt den Teller schön leer geputzt!“

Für diese Worte gab es natürlich riesigen Applaus von der Fangemeinde. Den hatten Schumacher und Markus Ritterbach ebenfalls erhalten, als sich die Vizepräsidenten von der großen Menschenmenge quasi verabschiedeten. Andere – womit die Findungskommission des Mitgliederrates gemeint war, dessen gewählter Vorsitzender Stefan Müller-Römer in der Funktion des Interimsvorstands pikanterweise an ihrer Seite stand – hätten entschieden, dass die beiden „nicht mehr weitermachen dürfen“. Dabei, so Markus Ritterbach, „finden wir, dass wir es nicht so schlecht gemacht haben."

Dass es die Mannschaft in der kommenden Saison ebenfalls nicht schlecht machen wird, davon zeigte sich Sportchef Armin Veh überzeugt. Neben dem Klassenerhalt wünschte er sich Einigkeit und Ruhe im Club sowie Fußballspiele, „die unsere Fans begeistern“. Ein Vorhaben, das auch Beierlorzer verfolgt: „Wenn man sieht, wie diese Menschen hinter uns stehen, spornt es uns noch mehr an, für sie und diese Stadt Siege zu holen."

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