1. FC Köln 1:2 in Hamburg - Großer Kampf wird nicht belohnt

HAMBURG · Einen großen Kampf geliefert, Chancen zu weiteren Treffern besessen, aber verloren, das war das aus Sicht des 1. FC Köln bittere Fazit der 1:2 (0:1)-Niederlage beim Hamburger SV, die das Aus im DFB-Pokal-Achtelfinale bedeutete.

 Frustriert schlägt der Kölner Außenstürmer Slawomir Peszko die Hände über dem Kopf zusammen.

Frustriert schlägt der Kölner Außenstürmer Slawomir Peszko die Hände über dem Kopf zusammen.

Foto: dpa

"Wir hatten den HSV am Rande einer Niederlage. Zeitweise haben wir sie beherrscht. Deshalb ist es sehr bitter", sagte Torwart Timo Horn. Auf ihn und seine Kollegen war Trainer Peter Stöger "richtig stolz, weil sie sich gute Chancen erspielten. Aber das Glück war nicht auf unserer Seite".

Etwas anders als erwartet sahen die Startaufstellungen aus. Beim FC erhielt Slawomir Peszko den Vorzug gegenüber Daniel Halfar. Peter Stöger erhoffte sich, dass der sprintstärkere Pole beim Konterspiel gefährlicher sein könnte. Vor allem gegen den nicht so schnellen HSV-Rechtsverteidiger Heiko Westermann. Doch ausgerechnet der fiel gestern überraschend aus. Eine Knieverletzung, die ihn schon länger behinderte, zwang ihn zur kurzfristigen Absage. Es war sein erster verletzungsbedingter Ausfall beim HSV, für den er seit dreieinhalb Jahren spielt. Nur einmal hatte er wegen einer Gelbsperre seit August 2010 ein Spiel versäumt.

Am Dienstag verfolgte der Ex-Nationalspieler das Geschehen und dürfte sich spätestens in der 27. Minute die Augen gerieben haben, wie frech die Gäste angriffen. Da wusste sich Jonathan Tah nur auf Kosten eines Freistoßes gegen Slawomir Peszko zu helfen. Doch Patrick Helmes knallte den Ball in die Mauer und den Nachschuss übers Tor. Nur 45 Sekunden später schlug Marcel Risse den Ball von rechts scharf vor das Tor von Hamburgs Torwart René Adler, doch sowohl Helmes als auch Peszko rutschten knapp am Ball vorbei.

[kein Linktext vorhanden]So erging es dem Polen auch in der 31. Minute, als Helmes von rechts flankte. Und eine weitere Minute später besaß Adam Matuschyk nach einem Konter freie Schussbahn, stellte Adler aber vor keine Probleme. Es war die stärkste Phase der Kölner, die kämpferisch und vor allem auch spielerisch mit dem HSV auf Augenhöhe waren. Ein Klassenunterschied war da nicht festzustellen.

Umso ärgerlicher aus Sicht des Außenseiters war die plötzliche Führung der Hamburger. Hatte Marcel Risse zunächst noch Marcell Jansen am rechten Kölner Flügel auf Kosten eines Einwurfs stoppen können, so war der Nationalspieler kurz danach wieder in Ballbesitz, flankte mustergültig nach innen, wo Maximilian Beister den Ball außerhalb des Strafraums volley nahm und mit einem Traumschuss ins entgegengesetzte Eck hämmerte.

Timo Horn, der zuvor zwei Mal rettend eingegriffen hatte, war machtlos. So machte die individuelle Klasse des ehemaligen Düsseldorfers Beister in der ersten Hälfte den Unterschied zwischen beiden Mannschaften aus. Nach der Pause schienen die Gastgeber besser zu starten, leisteten sich in der 54. Minute in der eigenen Hälfte allerdings einen großen Schnitzer. Tomas Rincon verlor den Ball an Adam Matuschyk, der in den Strafraum sprintete und im Fallen den Ball mit dem linken Fuß an Adler vorbei ins Netz schob.

Fünf Minuten später besaß Patrick Helmes erneut die große Chance zur Führung, doch sein Freistoß aus 23 Metern nach Foul an Matuschyk knallte an die Latte. Das Spiel wogte nun hin und her. So vergab auf der Gegenseite Tolgay Arslan frei aus acht Metern. Besser machte es fünf Minuten vor Schluss der eingewechselte Ivo Ilicevic, der einen Abpraller im FC-Strafraum volley ins lange Eck zirkelte. Unmittelbar vor dem Abpfiff besaß Helmes nochmals eine große Chance, doch der Ball landete am Pfosten. "Ich habe einfach kein Glück. Aber so ist Fußball", meinte der Stürmer.

Hamburger SV - 1. FC Köln 2:1

HSV: Adler; Mancienne, Tah, Djourou, Jansen; Badelj, Arslan (75. Ilicevic); Beister (90.+2 Zoua), Rincon, Calhanoglu; Lasogga.
Köln: Horn; Brecko, Maroh, Wimmer, Hector; Matuschyk, Lehmann; Risse (67. Halfar), Gerhardt (87. Ujah), Peszko; Helmes.
Schiedsrichter: Meyer (Burgdorf).
Tore: 1:0 Beister (42.), 1:1 Matuschyk (54.), 2:1 Ilicevic (85.).
Zuschauer: 57.000 (ausverkauft).
Gelbe Karten: Rincon - Helmes, Maroh.

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