1. FC Köln 1:1 im Kellerduell: Köln vor Abstieg

Köln · Einen weiteren Schritt auf der Abstiegsleiter in Richtung 2. Liga hat der 1. FC Köln getan. Das 1:1 gegen Mitkonkurrent Mainz 05 kam gefühlt einer Niederlage gleich, zumal Wolfsburg in Freiburg gewann.

So bleibt der Rückstand auf die Mainzer bei sechs Punkten und nur noch fünf auszutragenden Spielen. „Es war von beiden Mannschaften kein gutes Spiel. Das erlebt man oft, wenn es für beide Mannschaften um viel geht. Uns fehlte die Lockerheit, die man braucht. Es ist eine psychologische Sache. Es geht weiter für uns, aber die Wahrscheinlichkeit, dass wir es noch schaffen, ist relativ gering. Das muss man schon realistisch so betrachten, ohne aufzugeben“, gab FC-Sportchef Armin Veh nach dem Spiel zu.

Wie von Stefan Ruthenbeck angekündigt gab es Änderungen bei der Startelf gegenüber den beiden letzten Begegnungen. Sie beschränkten sich auf drei Positionen, wovon zwei krankheits- beziehungsweise verletzungsbedingt waren. Dominic Maroh (Virus) und Marcel Risse (Muskelprobleme) fehlten neben Simon Zoller. Für sie begannen Lukas Klünter und Christian Clemens am rechten Flügel sowie Simon Terodde im Sturmzentrum.

Die Gastgeber begannen die für sie so bedeutsame Partie nervös und fehlerhaft. Hinzu kamen schlechte Platzverhältnisse. Auf dem unverständlich rutschigen Rasen glitten in der fünften Minute Vincent Koziello und Jorge Meré nacheinander bei Abwehrversuchen aus, so dass Levin Öztunali frei zum Schuss kam. Doch Timo Horn war auf dem Posten.

Nur zwei Minuten später gelang den Kölnern die Führung. Nach einer feinen Hereingabe von Leonardo Bittencourt kam Jonas Hector, der sich neben Simon Terodde ins Sturmzentrum geschlichen hatte, aus zehn Metern zu einem unhaltbaren Kopfballaufsetzer.

Dieser Treffer beruhigte das Spiel der Gastgeber jedoch nicht merklich. Vieles blieb Stückwerk, häufige Ballverluste gingen einher mit Fehlern der auf ebenso niedrigem Niveau spielenden Mainzer. Dennoch hätte es in der 18. Minute eine hochkarätige Möglichkeit in Form eines Strafstoßes für den FC geben können. Alexander Hack brachte Simon Terodde bei dessen Schussversuch durch einen Hüftcheck zu Fall. Doch Schiedsrichter Benjamin Cortus sah darin kein Foul.

Die beste Möglichkeit des ersten Durchgangs für die Gäste besaß der Ex-Kölner Daniel Brosinski. Doch einen Freistoß, zentral 21 Meter vor dem Tor, schoss er in die Abwehrmauer.

Danach setzte sich das schwache Hin und Her der Abstiegskandidaten bis zum Pausenpfiff fort.

Der zweite Durchgang begann aus Kölner Sicht mit einer großen Enttäuschung. Erste Torschreie wurden bereits laut, nachdem Christian Clemens von rechts schulmäßig vors Tor passte, wo sich Simon Terodde löste. Doch der Mittelstürmer schoss den Ball genau in die Beine von Schlussmann Rene Adler.

Wie so gerne im Fußball gab es wenig später den Einschlag auf der Gegenseite. Nach einer Flanke von Giulio Donati tauchte der 1,66 Meter kleine Pablo De Blasis im Strafraum auf und köpfte vor Marco Höger und Lukas Klünter zum Ausgleich (50.) ein.

Es war der erste Mainzer Treffer nach 455 torlosen Spielminuten. Angesichts der schwachen Vorstellung der Kölner war das Unentschieden zu diesem Zeitpunkt allerdings leistungsgerecht.

Allerdings bäumten sie sich nach einigen Schreckminuten auf und wurden dominanter. Gleichzeitig hatten sie großes Glück, als in der 72. Minute der linke Pfosten rettete. Nach einem Schussversuch des eingewechselten Robin Quasion lenkte Dominique Heintz den Ball ans Aluminium.

Dann brannte es auf der Gegenseite. Der ebenfalls ins Spiel gekommene Claudio Pizarro köpfte (75.), doch Rene Adler lenkte den Ball im Flug über die Latte. Drei Minuten später kam mit dem Ex-Mainzer Jhon Cordoba noch ein weiterer Mittelstürmer.

Im Blickpunkt aber stand danach Kölns Torhüter. Bei einem Mainzer Angriff trat ihm Robin Quaison auf die linke Hand. Minutenlang musste der Schlussmann behandelt werden. Ein Austausch war nicht mehr möglich, da das Kölner Wechselkontingent bereits erschöpft war. Mit seiner verletzten Hand rettete er in der 86. Minute bei einem Distanzschuss und hatte Glück, als Danny Latza danach nur die Latte traf.

In der hektischen Schlussphase sah der Mainzer Giulio Donati noch die Gelb-Rote Karte, nachdem er aufgrund eines rüden Fouls gegen Leonardo Bittencourt nur Gelb gesehen hatte. Für das anschließende Meckern gab es dann den Platzverweis.

Pech für die Kölner dann noch in der fünften Minute der Nachspielzeit, als Leonardo Bittencourt den Ball an Rene Adler vorbei aber auch knapp neben das Tor setzte. Eine Minute später hämmerte Jhon Cordoba den Ball aus kurzer Distanz in die Arme von Adler. Auf der Gegenseite rettete Timo Horn in der vogelwilden Schlussphase noch das Remis.

Köln: T.Horn; Klünter (78. Cordoba), Meré, Heintz, Hector; Höger, Koziello (74. Özcan); Clemens, Bittencourt; Osako (69. Pizarro), Terodde. – Adler; Donati, Balogun, Hack, Brosinski (82. Onisiwo); Gbamin; Serdar, Latza; Öztunali (88. Ujah), De Blasis; Berggreen (69. Quaison). – SR: Cortus (Röthenbach). – Tore: 1:0 Hector (7.), 1:1 De Blasis (50.). – Zuschauer: 50.000. – Gelb-Rote Karte: Donati (90.+2). - Gelbe Karten: Klünter, Clemens , Özcan - Balogun, Serdar, Latza.

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