1. FC Köln 0:0 - In Fürth war für schussschwache Kölner mehr möglich

FÜRTH · Deckungsgleich lautete das Fazit von Peter Stöger und Jörg Schmadtke nach dem torlosen Remis beim Tabellenführer in Fürth: "Das war okay." Trainer und Sportchef des 1. FC Köln waren ergebnistechnisch zufrieden. Auch bezüglich der spielerischen Leistungen richteten sie ihre Daumen überwiegend nach oben.

 Hart bedrängt hier Daniel Halfar den Fürther Dominik Drexler (vorne).

Hart bedrängt hier Daniel Halfar den Fürther Dominik Drexler (vorne).

Foto: dpa

Wofür Horst Hrubesch kein Verständnis hatte. Aus Sicht des U 21-Auswahltrainers habe die Begegnung der beiden einzig noch unbesiegten Fußball-Zweitligisten hinter dem Spiel zwischen Ingolstadt und Bielefeld, das er am Vorabend beobachtet hatte, zurückgelegen.

Das mag damit zu tun gehabt haben, dass sich die Kontrahenten vor der Pause fast gar nicht und danach nur bedingt aus der Deckung wagten. Einschussmöglichkeiten ergaben sich für die Hausherren zumeist nur nach Standardsituationen, weil die Kölner Defensivarbeit im Mannschaftsverbund erstmals ordentlich funktionierte.

Richtungsgebend dafür waren Matthias Lehmann in seiner zentralen Position vor der Viererkette sowie Abwehrchef Dominic Maroh mit selbstsicherem Zweikampfspiel. Verbessert, wenn auch noch nicht gut, präsentierte sich Bruno Nascimento.

"Wir haben extrem diszipliniert gespielt", lobte Jörg Schmadtke, der auch die Zweikampfstärke zufriedenstellend fand, wenngleich die Statistik - wie in fast allen Belangen - nur leichte Vorteile für die Kölner ergab. Mit dieser Leistung bewege sich die Mannschaft in die richtige Richtung. Zu verbessern seien vor allem noch Dinge im Offensivbereich.

Immerhin gab es im zweiten Spielabschnitt wieder Torschüsse und Versuche zu sehen, auch wenn sie teils anfängerhaft vergeben wurden. Pech hatte dagegen Marcel Risse, dessen Schüsse einmal zur Ecke abgefälscht (52.) und einmal mit letzter Kraft von Torhüter Wolfgang Hesl gehalten wurden (75.). Beim einzigen Treffer des Tages (75.) hatte der eingewechselte Maurice Exslager Pech, dass er knapp im Abseits stand.

[kein Linktext vorhanden]Solche Tornähe zeigte Tony Ujah nicht. Der Nigerianer ist vom Torjäger zum Gejagten der eigenen Erwartungen geworden. Als trüge er eine Zentnerlast mit sich herum, so trabte er im Hinterland der Stürmer herum. In der 72. Minuten schlich er mit gesenktem Kopf und hängenden Schultern vom Rasen. "Er war nicht aktiv genug, beteiligte sich nicht am Spiel", begründete sein Trainer schonungslos: "Von ihm erwarte ich, dass er alles für einen Sieg unternimmt. Das war nicht der Fall."

Greuther Fürth - 1. FC Köln 0:0
8 Bilder

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Der ebenso schwache Kacper Przybylko (drucklose Torschüsse, 13 Fehlpässe bei 17 Aktionen) erhielt dagegen von Peter Stöger Welpenschutz. Er habe erst zum zweiten Mal von Beginn an gespielt, sei viel gelaufen (mit 11,52 km FC-Bestwert) und engagiert gewesen. "Ich soll und will junge Spieler entwickeln. Dann muss ich ihnen auch die Chance dazu geben", begründete der Trainer seine Rücksichtnahme.

Noch immer nicht mitwirken konnte Slawomir Peszko. Zwar war er mit ins Frankenland gereist, doch ein für die Spielfreigabe entscheidendes Dokument war vom italienischen Fußballverband auch am Samstag noch nicht an die DFL geschickt worden. "Ich kann es nicht erzwingen. Da hätte nur jemand auf den Knopf drücken müssen. Aber das passt zu der unendlichen Geschichte dieses Falls", meinte Jörg Schmadtke.

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