Leichtathletik Europameisterin Schwanitz: "In Rio nicht so einfach"

Amsterdam · Christina Schwanitz hat ihren Titel bei der Europameisterschaft in Amsterdam verteidigt. Nun hofft die Weltmeisterin aus Chemnitz, auch bei den Olympischen Spielen in Rio eine Medaille zu gewinnen - gerne Gold!

 Christina Schwanitz ist bereit für Olympia.

Christina Schwanitz ist bereit für Olympia.

Foto: Koen Van Weel

Kugelstoß-Europameisterin Christina Schwanitz hat nach ihrer Titelverteidigung in Amsterdam in der Mixed-Zone erklärt, warum sie trotz verletzungsbedingt spätem Saisoneinstieg doch erfolgreich war:

Der erste Stoß über 20,17 Meter war bereits der goldene, der zur Titelverteidigung bei der EM gereicht hat!

Schwanitz: Ich hätte nicht gedacht, dass ich so weit stoßen werde. Es ist aber witzig: 20,17 Meter am 7.7. und im letzten Jahr 20,37 Meter bei meinem ersten Titelgewinn. Also, die Zahl 7 liegt mir. Es war ein ungemein geiler Tag.

War es ein Vorteil, gleich im ersten Versuch ein Ding rauszuhauen?

Schwanitz: Nein, man kann danach ja kaum noch nachlegen. Wenn man so eine zufriedenstellende Leistung bringt, ist es schwer, noch einmal einen drauf zu legen. Und genauso war's. Ich bin aus dem Ring raus und dachte, ich greife noch mal an und stoße noch etwas weiter. Doch im zweiten Versuch habe ich gemerkt: Okay, vergiss' es.

So könnte es doch auch bei den Olympischen Spielen in Rio laufen, oder?

Schwanitz: Wenn das im ersten Versuch da auch so klappt, wäre das natürlich super. Aber ich glaube, dass es mir in Rio nicht so einfach gemacht wird.

Es war ihr erster Stoß über 20 Meter in diesem Jahr nach einer Verletzungspause und nur achtwöchigem Training. Geht es noch weiter?

Schwanitz: Das kann ich noch nicht sagen. Erstmal bin ich mega happy, dass es bei der EM über 20 Meter gegangen ist und es wieder losgeht. Nun hoffe ich, dass es wieder Normalität wird und es in Rio reicht."

Wie groß war die Angst, dass es nach der Schulterverletzung und dem späten Saisoneinstieg, möglicherweise nicht für die Titelverteidigung reichen würde?

Schwanitz: Natürlich ist man aufgeregt und man weiß nicht, was die Konkurrenz so kann. Deshalb war mir schon ziemlich mulmig zumute. Ich wusste nicht, ob es mit meiner Schulter und meinem Hals so klappt. Deswegen hatte ich eigentlich nur die Möglichkeit, gleich einen rauszuhauen.

Sind in diesem Jahr noch 21 Meter drin?

Schwanitz: Ich habe im vergangenen Jahr einmal so weit gestoßen. Im Moment ist das gar nicht im Gespräch und bin froh, dass ich überhaupt wieder stoßen kann. In Rio möchte ich die Platzierung gern wiederholen, aber das ist erst einmal ohne Angabe einer Weite.

Ist die EM-Titelverteidigung wegen der Schulterverletzung und des späten Saisoneinstiegs besonders hoch zu werten?

Schwanitz: Ja, weil ich nicht gedacht habe, dass ich so souverän hätte stoßen können. Und wenn mir einer vor neun Wochen gesagt hätte, dass ich Europameisterin werden könnte, hätte ich denjenigen eine eindeutige Geste gezeigt. Es ist unglaublich, dass der Körper so leistungsfähig ist.

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