Drei-Tore-Gala: Leihgabe Lasogga neuer HSV-Knipser

Hamburg · Mit seinem "flotten Dreier" in Nürnberg hat Pierre-Michel Lasogga endgültig die Herzen der HSV-Fans erobert und sich in die Geschichtsbücher der Fußball-Bundesliga katapultiert.

 Der Hamburger Pierre-Michel Lasogga (l) hat sich nach der Tore-Gala den Spielball gesichert. Foto: Daniel Karmann

Der Hamburger Pierre-Michel Lasogga (l) hat sich nach der Tore-Gala den Spielball gesichert. Foto: Daniel Karmann

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"So einen Tag habe ich als Profi noch nie erlebt", stammelte der 21 Jahre alte Neu-Hamburger nach seiner Drei-Tore-Gala zum 5:0-Sieg beim 1. FC Nürnberg. Zu falscher Bescheidenheit gab es auch keinen Grund: Denn in nur 7:22 Minuten machte die Leihgabe von Hertha BSC nicht nur den schnellsten Auswärts-Hattrick der Liga perfekt. Auch bei "Dino" HSV, der als einziger Club ununterbrochen seit 1963 im Oberhaus dabei ist, war in allen 1703 Punktspielen zuvor nur Ivica Olic 2007 eine Serie mit drei Treffern nacheinander in einer Halbzeit gelungen.

"Hamburgs neue Tor-Maschine", titelte die "Bild"-Zeitung über den Rekord zwischen der 59. und 67. Minute. Das ist nicht einmal übertrieben: Siegtreffer im Pokal gegen Fürth (1:0), Tor beim 2:2 in Frankfurt und nun der viertschnellste Hattrick der Liga-Historie an der Noris. Seit der bullige Angreifer bei den Rothosen in der Startelf steht, trifft er auch. Und der HSV ist seitdem ungeschlagen. "Ich glaube, dass das System nun funktioniert: Wir ackern vorne, wir geben Gas, dann erarbeitet man sich dieses Quäntchen Glück", urteilte der neue Glücksbringer. Den Dreierpack widmete er seinem elfjährigen Bruder Gianluca mit der Aufschrift "Happy Birthday Lucy" auf seinem T-Shirt unter dem HSV-Trikot.

"Er ist ein unglaublich guter Junge - und ein guter Stürmer", merkte Trainer Bert van Marwijk über den U-21-Nationalspieler an, der zuletzt in einem Jugendspiel einen Hattrick geschafft hatte. Um die allgemeine Euphorie um den talentierten Angreifer nicht zu groß werden zu lassen, hatte der erfahrene Coach auf der Pressekonferenz vor dem Nürnberg-Spiel bewusst dessen Defizite im technischen und taktischen Bereich aufgezeigt. Dann aber kam Lasoggas Sahne-Sonntag, und flugs setzte sich Oliver Kreuzers Einschätzung wieder durch: "Pierre ist ein positiv Verrückter. Der macht intuitiv sein Ding."

Der HSV-Sportchef darf sich wegen der erst auf den letzten Drücker geholten Sturmhoffnung selbst auf die Schulter klopfen. Er hatte noch in Absprache mit van Marwijks Vorgänger Thorsten Fink den Angreifer an die Elbe gelotst. Im Tausch bekamen die Berliner den Norweger Per Skjelbred. "Hier spiele ich, in Berlin zuletzt nicht", sagte der beim Aufsteiger verletzungsbedingt wochenlang kaum zum Zuge gekommene Lasogga auf die Frage zu seiner sportlichen Situation. Und auch wenn in dem bis Sommer 2014 laufenden Leihvertrag keine Kaufoption vorgesehen ist, kann Kreuzer sich einen Verbleib des neuen Jungstars gut vorstellen. "Wenn alles passt, wird man eine Lösung finden. Jetzt aber ist es dafür noch zu früh."

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