Titelkämpfe in Plowdiw Deutsche Kanuten holen drei EM-Titel - Brendel siegt

Plowdiw · Sebastian Brendel bleibt das Maß aller Dinge. Der Renn-Kanute schreibt mit seinem elften EM-Titel an seiner Erfolgsgeschichte weiter. Insgesamt holt das deutsche Team am ersten Finaltag dreimal Gold.

 Sebastian Brendel gewann im Canadier-Einer in Plowdiw.

Sebastian Brendel gewann im Canadier-Einer in Plowdiw.

Foto: Ralf Hirschberger

Erst ließ Sebastian Brendel nach dem Zieleinlauf einen lauten Jubelschrei los, dann strahlte er auf dem Siegerpodest: Der dreimalige Olympiasieger hat mit seinem elften EM-Titel seine Ausnahmestellung im Kanu-Rennsport unterstrichen.

Bei den Europameisterschaften im bulgarischen Plowdiw setzte sich der 29-Jährige im Canadier-Einer über 1000 Meter souverän vor dem favorisierten Tschechen Martin Fuksa und Kirill Schamschurin aus Russland durch.

Zur Rennmitte lag Brendel auf Position drei, erhöhte dann aber die Schlagfrequenz und ließ mit seinem berühmt-berüchtigten Endspurt der Konkurrenz keine Chance. Am Ende hatte der Potsdamer 1,996 Sekunden Vorsprung vor Fuksa, der in dieser Saison bisher die Rennen dominierte. Wenig später sicherte sich Brendel mit Conrad Scheibner, Stefan Kiraj und Jan Vandrey noch Silber im Canadier-Vierer über 1000 Meter.

Der Magdeburger Yul Oeltze und Peter Kretschmer aus Leipzig siegten im Canadier-Zweier über 1000 Meter. Das Duo setzte sich mit einem Vorsprung von 1,068 Sekunden vor Russland durch. Für London-Olympiasieger Kretschmer war es ebenso der erste EM-Titel wie für den 23-jährigen Oeltze, der seine erste Goldmedaille bei einem Großereignis holte. Über Gold jubeln durften auch Max Hoff und Marcus Groß im Kajak-Zweier über 1000 Meter.

Die Bronzemedaille im Kajak-Zweier über die 1000 Meter sicherten sich Tabea Medert und Melanie Gebhardt, die kurz zuvor im Kajak-Einer über 1000 Meter Neunte geworden war.

Die Kontinentalmeisterschaften absolvierten die Deutschen ohne spezielle Vorbereitung, voll aus dem Training heraus. Es ist eher eine Zwischenstation mit Blick auf die WM in sechs Wochen im tschechischen Racice. Einige Athleten mussten innerhalb kurzer Zeit Doppelstarts absolvieren. Zudem fehlten einige krankheitsbedingt.

Die in diesem Jahr zuvor ungeschlagenen Männer mussten sich im Kajak-Vierer über 500 Meter mit Platz vier zufrieden geben. Ohne Stamm-Schlagmann Max Rendschmidt gingen Tom Liebscher, der kurz zuvor im Kajak-Einer über 1000 Meter Sechster wurde, Roland Rauhe, Timo Haseleu und Max Lemke diesmal ebenso leer aus wie die Damen. Das Paradeboot des deutschen Damen-Teams wurde in der Besetzung Sabrina Hering, Franziska Weber, Katharina Köther und Tina Dietze über 500 Meter beim Sieg von Olympiasieger Ungarn nur Fünfter.

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