Kommentar zum Pokalsieg des Bonner SC Und es geht doch

Meinung | Bonn · Der Bonner SC hat durch einen 1:0-Erfolg im Mittelrheinpokal den DFB-Pokal erreicht. GA-Redakteur Gert auf der Heide hofft, dass nun wieder mehr Neugier auf diesen Verein entsteht.

Über Bonn sagt man: Es regnet oder die Schranken sind zu. Beinahe ebenso gern angeführt: Bonn ist keine Fußballstadt. Aber es geht auch anders. Bei strahlendem Sonnenschein sahen am Donnerstag 6643 Zuschauer den Pokalsieg des Bonner SC über Fortuna Köln. Viele, die seit Jahren in den Sportpark Nord kommen, tippten eher auf 8000 oder sogar 9000 Fans. So voll waren die Tribünen in dem Stadion, das gut 10.000 Menschen fassen kann.

Bonn ist durchaus eine Fußballstadt. Wie jede andere deutsche Stadt auch - sofern das Produkt stimmt. Und ein K.o.-Spiel gegen einen spannenden Gegner, bei dem es um den Einzug in den DFB-Pokal geht, zieht natürlich in Bonn.

Es war wichtig für den BSC, sich vor einer solchen Kulisse präsentieren zu können. Nach einer guten Saison in der Regionalliga, in der die Mannschaft als Neuling auf Platz neun landete und nie ernsthaft in Abstiegsgefahr geriet, kann der nächste Schritt nur getan werden, wenn in der Stadt wieder mehr Neugier auf diesen Verein entsteht. Und mehr Bereitschaft mitzumachen. Bei rund 500.000 Euro, die für die erste Mannschaft zur Verfügung stehen, ist das Potenzial ausgereizt. Um mehr zu erreichen, braucht es mehr Geld.

Das Finale gegen Fortuna Köln wäre eine gute Gelegenheit gewesen, die großen regionalen Unternehmen einzuladen und ihnen zu zeigen, was Fußball in Bonn sein kann. Wäre. Denn das Sportpark-Restaurant mit seinen Bewirtungsmöglichkeiten stand diesmal nicht dem Verein, sondern dem gastgebenden Fußball-Verband Mittelrhein zur Verfügung. Der BSC war Gast im eigenen Haus.

Aber der Club bekommt ja seine Chance. In der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde spielt der BSC nicht nur zu Hause, er ist auch wieder der Hausherr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort