GA-Interview mit dem Kapitän des Bonner SC Schumacher: „Letztes Jahr wurde mehr geackert“

BONN · Dario Schumacher, Kapitän des Fußball-Regionalligisten Bonner SC, spricht im Interview mit dem General-Anzeiger über die aktuellen Probleme des BSC und den Weg zum Klassenerhalt.

 Unsanft gelandet: Nach einem starken ersten Jahr in der Regionalliga kämpfen Dario Schumacher und der BSC gegen den Abstieg.

Unsanft gelandet: Nach einem starken ersten Jahr in der Regionalliga kämpfen Dario Schumacher und der BSC gegen den Abstieg.

Foto: ff

Fünf Tore in 17 Spielen – für einen Sechser, also einen defensiven Mittelfeldspieler wie Dario Schumacher, keine so schlechte Ausbeute. Dass der Kapitän des Fußball-Regionalligisten Bonner SC damit gleichzeitig bester Torschütze des Tabellenvierzehnten ist, stimmt dagegen bedenklich. Der Neunte der Vorsaison kämpft gegen den Abstieg und schießt dabei zu wenig Tore. Im Verlauf der Hinrunde musste die Mannschaft von Cheftrainer Daniel Zillken zudem mit gravierenden Negativserien umgehen. Auch das Trostpflaster Pokal riss der Mittelrheinligist TSC Euskirchen dem Verbandspokalsieger der Vorsaison bereits in der zweiten Runde herunter. Thomas Heinen sprach mit Schumacher über den holprigen Weg, der hinter dem BSC liegt, und den bevorstehenden schweren Gang, um den Klassenerhalt am Ende möglich zu machen.

Herr Schumacher, wie frustrierend war die Hinrunde im Vergleich zur letzten Saison?

Dario Schumacher: Für uns ist das in dieser Spielzeit eine schwierige Situation. Damals hatte uns keiner so recht auf dem Zettel. Wir haben richtig gut gespielt und folglich viele Punkte geholt, sodass wir mit der gefährlichen Region der Tabelle eigentlich nie in Berührung kamen. Da spielt es sich leichter. In dieser Saison ist oft der Wurm drin. Manchmal hat uns das nötige Glück gefehlt. Aber in einigen Spielen waren wir dem Gegner auch klar unterlegen. Das mussten wir einsehen. Für die Rückrunde müssen wir wieder mehr laufen und besser gegen den Ball arbeiten. Wir müssen zurück zu den Basics.

Heißt das etwa, dass die Mannschaft nicht in jedem Spiel die richtige Einstellung gezeigt hat?

Schumacher: Ich will keinem meiner Mitspieler unterstellen, bewusst nicht alles gegeben zu haben. Aber für mein Gefühl haben wir in der letzten Saison mehr geackert, sind mehr gelaufen, haben gezeigt, dass wir mehr als 100 Prozent geben wollten. Da müssen wir wieder hin.

Gab es denn keine Spiele, die Hoffnung machen?

Schumacher: Natürlich gab es die. Zum Beispiel das 1:0 zum Auftakt der Spielzeit gegen den KFC Uerdingen. Auch, dass wir die ersten sieben Spiele nicht verloren haben, hat uns sicherlich nicht geschadet. Selbst wenn fünf Unentschieden dabei waren. Dass es geht, haben auch die beiden Siege gegen Fortuna Düsseldorfs U 23 und gegen den TuS Erndtebrück gezeigt. Spiele gegen Mitkonkurrenten, die wir gewinnen mussten und gewonnen haben. Aber insgesamt haben wir keine Konstanz in unsere Leistungen bekommen. Das müssen wir in den verbleibenden Spielen unbedingt schaffen.

Und die Tiefpunkte?

Schumacher: Da war das 1:2 in Rhynern. Eine selten dämliche Niederlage. Und natürlich das Aus im Pokal in Euskirchen. Wir haben ja erlebt, wie wichtig der Pokal für den Verein ist und was daraus für eine Euphorie entstehen kann. Das wir jetzt draußen sind, ist sehr, sehr schade. Das Spiel war typisch für die Saison und hat gezeigt, was ich meine. Euskirchen wollte den Sieg mehr als wir.

Ist der Kader stark genug, um die Klasse zu halten?

Schumacher: Das zu beantworten, ist eigentlich Aufgabe von Trainer und Sportdirektor. Ich selbst glaube an die Qualität der Mannschaft. Aber zwei, drei neue Spieler mit den entsprechenden Fähigkeiten könnten uns sicherlich weiterhelfen. Allein schon, um den internen Konkurrenzkampf anzuheizen.

Ihr Vertrag läuft am Ende der Saison aus. Wissen Sie schon, wie es weitergeht?

Sie sind jetzt 24 Jahre alt. Glauben Sie noch an eine Profikarriere?

Schumacher: Also ich stehe nicht jeden Morgen mit dem festen Willen auf, jetzt Profi zu werden. Es gibt so viele junge Spieler, die auf dem Sprung sind oder es schon geschafft haben. Aber wenn noch mal ein Drittligist anfragt, würde ich wohl nicht Nein sagen.

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