Abstiegskampf in der Regionalliga Für den Bonner SC ist die Lage bedrohlich

BONN · Nur ein Punkt trennt den Bonner SC in der Regionalliga West noch von einem Abstiegsplatz. Um die Lage etwas zu entspannen, braucht es mindestens einen Punkt im Gastspiel beim Wuppertaler SV am Freitagabend.

Was die Statuten anbetrifft, ist der Fußball-Regionalligist Bonner SC ein Stück weit auf dem angestrebten Weg in den Profifußball weitergekommen. Mit großer Mehrheit brachten die Mitglieder auf der außerordentlichen Versammlung am Montagabend die entsprechenden Satzungsänderungen auf den Weg (der GA berichtete). Mitten drin: BSC-Cheftrainer Markus Zschiesche und die Spieler der mittlerweile auf Rang 14 abgerutschten Mannschaft, für die es im Saisonendspurt allerdings immer enger wird.

Vor der Partie am Freitagabend beim Wuppertaler SV und nach dem überraschenden 2:1-Auswärtssieg der Wattenscheider am Montagabend bei Rot-Weiss Essen steht dem BSC das Wasser sprichwörtlich bis zum Hals. Lediglich ein Punkt trennen den SV Straelen auf Abstiegsplatz 15 vom BSC auf Rang 14, der am Saisonende den Klassenerhalt bedeuten würde. „Für uns hat sich die Lage sicherlich nicht gerade verbessert“, meinte Sportdirektor Thomas Schmitz mit einer gehörigen Portion Sarkasmus. Gemeint sind die Siege Straelens gegen Aachen und eben der Coup der Wattenscheider an der Essener Hafenstraße. Schmitz sind deshalb hinsichtlich der dringend zu führenden Vertragsgespräche mit Trainern und Spielern weiterhin die Hände gebunden. „Schließlich wissen wir bis dato nicht, in welcher Liga wir in der kommenden Saison spielen.“

Abschlussschwäche als großes Problem

Für BSC-Cheftrainer Markus Zschiesche ist die Lage zwar ernst, aber nicht dramatisch. „Natürlich müssen wir punkten. Aber ich werde unsere Situation im Training nicht zum großen Ding machen. Wir müssen an uns glauben.“ In der Tat macht die Art und Weise, wie der BSC spielt, den Anhängern keine großen Sorgen. Vielmehr treibt die jüngst zutage getretene Abschlussschwäche den Anhängern den Angstschweiß auf die Stirn. Trotz bester Gelegenheiten wartet die Zschiesche-Elf seit 180 Minuten auf einen Treffer. „Warum das so ist, lässt sich nicht erklären“, sagt Zschiesche. „Wir werden aber im Training intensiv daran arbeiten, dass wir vor dem Tor effektiver werden.“

Worum es im Wuppertaler Zoo-Stadion geht, müsse man laut Zschiesche den Spielern nicht erklären. „Alle wissen: Wir müssen punkten.“ Eine anspruchsvolle Aufgabe gegen eine laut Zschiesche robuste und körperbetont spielende Wuppertaler Mannschaft, denn im Anschluss lässt sich die Konstellation in Aachen und dann zum Saison-Kehraus zu Hause gegen Kaan-Marienborn nur noch zweimal korrigieren. Selbst Wuppertal, das auf den gelbgesperrten Kapitän Gaetano Manno verzichten muss, ist noch nicht endgültig gerettet. Um sicherzugehen, ist noch ein Dreier nötig.

In der vergangenen Saison sicherte sich der BSC den Klassenerhalt erst mit dem 0:0 am letzten Spieltag bei Borussia Dortmunds U23. Personell könnte sich die Lage in der entscheidenden Phase der Saison entspannen. Bereits seit einer Woche trainiert Linksverteidiger Markus Wipperfürth nach überstandener Knieverletzung wieder mit der Mannschaft. Damit ist das BSC-Urgestein wieder eine Option für die Startelf. Die Marschrichtung für den Freitag gibt Zschiesche vor. „Wir beschäftigen uns nicht mit einer Niederlage, sondern konzentrieren uns auf das, was wir können, nämlich guten Fußball zu spielen.“

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