Kommentar zum Etat in der Regionalliga Der Flaschenhals

Meinung | Bonn · Zum Aufstieg in den Profibereich braucht es Geld und Glück. Die hohen Anforderungen schrecken dagegen die kleinen Vereine ab, findet GA-Redakteur Gert auf der Heide.

Es braucht nicht lange, um zu erkennen, dass die Regionalliga der Webfehler im deutschen Ligasystem ist. Ein Meister muss aufsteigen. Punkt. Schließlich kommt auch niemand auf die Idee, den Drittligameister noch eine Relegation spielen zu lassen.

Am Übergang vom Amateur- in den Profibereich wurde ein Flaschenhals installiert, in dem viele Traditionsclubs feststecken. Es braucht eine Menge Geld und kaum weniger Glück, um sich da durchzuquetschen. Auf der anderen Seite schrecken die hohen Anforderungen kleine Vereine ab, den Schritt in die Regionalliga zu wagen. Weil kein Fernsehgeld gezahlt wird, können sie sich Investitionen in die Infrastruktur oft nicht leisten.

Die Lösung? Schwierig. Die Regionalliga wieder von fünf auf drei Staffeln zu verdichten, würde rund 40 Absteiger und einen entsprechenden Aufschrei bedeuten. Zumindest die U 23-Teams der Proficlubs rauszuziehen und sie eine eigene Runde spielen zu lassen, ist mit den Bundesligisten nicht zu machen. Fünf Aufsteiger aus der Regionalliga zuzulassen, würde Ärger mit der 3. Liga bedeuten, weil es dort dann fünf Absteiger gäbe.

Womöglich wäre es am klügsten, die 3. Liga in zwei Staffeln mit jeweils drei Absteigern spielen zu lassen. Das würde sechs Absteiger und eine saubere Lösung bedeuten, da aktuell die fünf Regionalligameister sowie der Südwest-Zweite um den Aufstieg kämpfen. Außerdem wäre das Ligasystem wieder eine Pyramide und nicht länger ein dicker Bauch mit langer Spitze.

Aber wofür auch immer man sich entscheidet, irgendwer wird auf die Barrikaden gehen.

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