Regionalliga-West Der Bonner SC nähert sich dem Klassenerhalt

Bonn · Nur noch zehn. In der Fußball-Regionalliga West machte der Bonner SC mit dem 1:0 (1:0)-Erfolg beim SC Verl im 22. Ligaspiel die 30 Punkte voll. 40 Zähler sollten erfahrungsgemäß zum Verblieb in Liga vier reichen.

Regionalliga-West: Der Bonner SC nähert sich dem Klassenerhalt
Foto: Boris Hempel

Zwölf Partien hat der BSC noch vor der Brust. Kelvin Lunga erzielte das Tor des Tages vor 578 Zuschauern unter bemitleidenswerter Mithilfe des Verler Keepers bereits nach 27 Sekunden – das schnellste Tor in dieser Regionalligasaison. Zwei weiteren Treffern des BSC versagte das Schiedsrichtergespann wegen angeblicher Abseitsstellung die Anerkennung. In der nach drei weiteren Spielabsagen schiefen Tabelle bleibt der BSC Elfter – mit aktuell neun Zählern Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz.

BSC-Trainer Daniel Zillken war auch deshalb voll des Lobes. „Gegenüber dem Spiel in Ahlen war das eine weitere Steigerung. Heute hat nur eine Mannschaft Fußball gespielt. Und das waren wir.“ Besonders positiv äußerte sich Zillken über die Defensivleistung seiner Mannschaft. „Verl hatte bis auf eine Ausnahme keine einzige Torchance.“

Das lag auch an Innenverteidiger Andreas Dick, der für den mit einem Magen-Darm-Virus kurzfristig ausgefallenen Mario Weber unverhofft zu seinem ersten Pflichtspiel in diesem Jahr kam und zum Dank eine fehlerfreie Partie ablieferte. Der 27-Jährige hat seinen Arbeitsplatz in der BSC-Abwehrkette gerade erst eingenommen, da ging´s für Dick gleich zur Gratulationscour nach vorne. Nach 27 Sekunden hatte Kelvin Lunga einfach mal aufs Tor geschossen.

Den Rest zum schnellsten 1:0 für den BSC in dieser Saison besorgte SC-Schlussmann Robin Brüseke, der den Ball zunächst mit dem Fuß abwehrte und dann nach eleganter Drehung mit der Hacke ins eigene Tor bugsierte. Ein Lapsus, der zum Leidwesen des Verler Keepers in diversen Internetportalen hohe Klickzahlen verspricht. Pietätvoll vermied der Stadionsprecher die Bezeichnung Eigentor und erklärte den verdutzten Lunga zum rechtmäßigen Torschützen. Mit der frühen Führung im Rücken kontrollierten die Gäste anschließend das Geschehen, kamen aber nach Meinung von Zillken etwas zu selten zum Abschluss.

„Wenn wir im letzten Drittel besser spielen, können wir den Deckel viel früher draufmachen.“ Eine gute Chance, auf 2:0 für den BSC zu erhöhen, vergab Connor Krempicki, der in der 44. Minute aus 16 Metern nur knapp übers Tor zielte. 60 Sekunden später musste Unglücksrabe Brüseke den Ball nach einem Schuss von Lucas Musculus zwar wieder auf dem Netz holen, durfte dann aber aufatmen, als der Linienrichter die Fahne zückte. Für Zillken in dieser Szene eine nachvollziehbare Entscheidung.

Ganz anders beurteilte der BSC-Trainer die zweite Abseitsentscheidung gegen seine Mannschaft in der 50. Minute. Diesmal hatte BSC-Kapitän Ricardo Retterath per Kopf nach der Freistoßflanke von Dario Schumacher getroffen. „Ricardo läuft von hinten ein“, sagt Zillken. „Das war niemals Abseits.“ In der 83. Minute lenkte Verls Schlussmann den Schuss von Musculus mit letzter Kraft ins Toraus.

Die beste und einzige Chance der bemühten aber mittellosen Gastgeber, nach dem frühen Schock doch noch zum Ausgleich zu kommen, vergab Gianluca Marzullo zwei Minuten vor dem Schlusspfiff. „Jetzt feiern wir Karneval“, meinte ein gut gelaunter BSC-Coach, der mit der kompletten Mannschaft des BSC am Bonner Rosenmontagszug teilnimmt – nach einer morgentlichen Trainingseinheit, versteht sich.

SC Verl: Brüseke, Kaminski (72. Veselinovic), Geisler, Schröder (46. Liehr), Choroba, Schaal (66. Großeschallau), Maier, Stöckner, Schmidt, Marzullo, Strifler.

Bonner SC: Michel, Omerbasic, Dick, Lünenbach, Retterath, Dündar, Schumacher, Krempicki (80. Fillinger), Somuah (70. Mabanza), Lunga (84. Sobiech), Musculus.

Tore: 0:1 Lunga (1.).

Zuschauer: 578.

Schiedsrichter: Mario Heller (SV Westhoven-Ensen).



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