Formcheck gegen Bundesliga-Prominenz Der Bonner SC empfängt Bayer Leverkusen

BONN · Der Bonner SC freut sich auf den Auftritt von Bayer Leverkusen am Mittwoch. Trainer Zillken ließ seine alten Kontakte spielen, um die Bayer-Elf nach Bonn zu holen.

 Das Gesicht von Bayer: Stefan Kießling, seit vielen Jahren Identifikationsfigur der Werkself.

Das Gesicht von Bayer: Stefan Kießling, seit vielen Jahren Identifikationsfigur der Werkself.

Foto: picture alliance / Bernd Thissen

Gute Testspielgegner sind begehrt. Und Fußball-Bundesligisten sind wählerisch. Schon deshalb darf sich der Regionalligist Bonner SC etwas darauf einbilden, wenn am Mittwoch ab 18.30 Uhr Bayer Leverkusen seine Form gegen den Neunten der abgelaufenen Viertligasaison überprüfen will. „Darauf können wir stolz sein“, sagt deshalb auch BSC-Trainer Daniel Zillken, der über den Bayer-Teammanager und Rudi-Völler-Assistenten Jonas Boldt das Spiel eingefädelt hatte.

Zillken, einst Jugendtrainer bei Bayer, freut sich ganz besonders auf diese Partie. „Ich werde viele alte Bekannte wiedersehen. Ganz besonders freue ich mich auf Kevin Kampl, den ich in der Jugend trainiert habe.“ Der letzte Auftritt des Tabellen-12. aus der abgelaufenen Saison in Liga eins geriet nicht gerade zur vollsten Zufriedenheit von Heiko Herrlich.

Der neue Coach der Werkself sah am vergangenen Freitag eine 0:3-Niederlage seiner Schützlinge beim Zweitligaabsteiger Würzburger Kickers. Nicht berauschend, auch wenn die Kickers in der Vorbereitung bereits einige Wochen weiter sind als Leverkusen. Und Bayer ohne die Bender-Zwillinge sowie die Teilnehmer des Confed Cups, Bernd Leno, Julian Brandt, Benjamin Henrichs, Chicharito und Charles Aránguiz angetreten war. Die 3. Liga startet bereits am 22. Juli. Bayer ist erst zum Eröffnungsspiel der Saison 2017/2018 am 18. August bei Meister Bayern München gefordert.

Für den BSC beginnt der Ernst der zweiten Regionalligasaison am 29. Juli mit dem Gastspiel beim Wuppertaler SV. „Es war zu sehen, dass Würzburg die fittere Mannschaft war“, meinte Herrlich auf der Homepage des Clubs. Doch Trainingsvorsprung und Müdigkeit wollte der 45-Jährige nicht als Erklärung für die deutliche Niederlage gelten lassen. „Von einer Mannschaft wie Bayer Leverkusen darf man erwarten, dass sie sich mehr wehrt. Wir waren zu ruhig auf dem Platz.“

1500 Zuschauer werden erwartet

Der BSC und natürlich die Fans – rund 1500 werden am Mittwochabend erwartet – dürfen sich also auf ein motiviertes Bayer-Ensemble gefasst machen. Für BSC-Coach Zillken geht es anderthalb Wochen vor dem Saisonstart eigentlich schon um den Feinschliff. Das Problem: Nach dem nicht eingeplanten Wechsel von Stoßstürmer Lucas Musculus zum Ligakonkurrenten KFC Uerdingen sind die nach wie vor vorhandenen personellen Baustellen noch ein Stück weit größer geworden. „Ein schneller Außenspieler, ein zentraler Mittelfeldakteur mit Spielmacherqualitäten und natürlich ein Knipser“, beschreibt Zillken die Anforderungsprofile der noch zu besetzenden Stellen im Kader des Viertligisten. Allerdings sei der Prozess der Vorbereitung mit dem ersten Punktspiel noch nicht abgeschlossen. „Da verfalle ich nicht in Hektik“, sagt Zillken.

Der BSC-Coach wirft auch gegen die Bayerprofis einige Gastspieler ins Rennen. Darunter der erst 20-jährige Tim Galleski, gelernter Linksaußen, der in der abgelaufenen Saison in 13 Einsätzen für die U23 von Fortuna Düsseldorf zwei Tore erzielte. Ob Robin Schmidt spielt, ist noch offen. „Er bemüht sich um ein Stipendium in den USA“, sagt der BSC-Trainer. „Wenn das klappt, ist das Thema sowieso erledigt.“

Eine echte Bewährungsprobe kommt gegen Bayer auf die neu formierte Hintermannschaft des BSC zu. Die Neuzugänge Sebastian Spinnrath, Torhüter Alexander Monath, Sebastian Hirsch und vor allem Innenverteidiger Nico Perrey kommen laut Zillken nach bislang drei absolvierten Trainingswochen immer besser in Tritt.

„Von dieser Abwehr dürfen wir einiges erwarten“, sagt der BSC-Trainer angesichts der 61 Gegentore aus der Vorsaison. Fehlen wird Ugur Dündar, der aus familiären Gründen zuletzt eine Woche nicht trainiert hatte. Ansonsten will Zillken alle gesunden Spieler am Mittwoch einsetzen. Zumal zwei Tagen später Regionalligist Stuttgarter Kickers (19.30 Uhr) an gleicher Stätte zum letzten Test des BSC antritt.

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