Bonner SC Der BSC will weiter Gas geben

Bonn · Der Bonner SC hofft in der Regionalliga auf einen einstelligen Tabellenplatz. Am Samstag steht das Heimspiel gegen Wiedenbrück, am kommenden Dienstag das Pokal-Halbfinale gegen Viktoria Köln an.

 Sehr durchsetzungsfähig: Marcel Kaiser (Mitte) zuletzt in Sprockhövel.

Sehr durchsetzungsfähig: Marcel Kaiser (Mitte) zuletzt in Sprockhövel.

Foto: hempel

Wenn möglich, meidet Daniel Zillken Jubeltrauben. Der Cheftrainer des Fußball-Regionalligisten Bonner SC feiert lieber im Stillen. So wie Franz Beckenbauer, der als Bundestrainer nach dem Gewinn des WM-Titels 1990 in Rom alleine und in Gedanken versunken über den Rasen schlenderte. Selbst nach dem Last-Minute-Treffer von Recep Kartal damals in Wesseling, der dem BSC den Aufstieg in die Regionalliga bescherte, musste der 49-Jährige zum Jubeln förmlich herangeschleppt werden.

Kein Wunder also, dass Zillken nach dem 2:0-Erfolg am vergangenen Samstag bei der TSG Sprockhövel, mit dem der BSC die 40- Punkte-Marke erreichte, im Jubelbild ganz am Rand zu finden ist. „Thomas Schmitz hat mich ins Bild gezogen“, erzählt Zillken. Auch zum Thema Klassenerhalt, das nach menschlichem Ermessen angesichts des Elf-Punkte-Vorsprungs auf Schalkes U 23 bei nur noch vier ausstehenden Spielen durch ist, äußerte sich der BSC-Trainer dezent zurückhaltend. „Rechnerisch sind wir noch nicht ganz gerettet. Aber die Teams, die es betrifft, haben mit Ausnahme von Schalke nur noch vier Spiele.“ Die Knappen treffen allerdings im Nachholspiel am 10. Mai auf keinen Geringeren als Rot-Weiß Oberhausen, das mit dem 2:0 gegen den Wuppertaler SV zuletzt den achten Sieg in Folge landete.

Positiv zu vermerken ist, dass der BSC drei der letzten vier Punktspiele vor eigenem Publikum austragen kann. Am Samstag (14 Uhr, Sportpark Nord) trifft der Aufsteiger auf den SC Wiedenbrück, der mit 38 Punkten noch nicht ganz aus dem Schneider ist. Auch wenn BSC-Innenverteidiger Mario Weber, der am Samstag aus privaten Gründen fehlen wird, gegenüber dem „Kicker“ äußerte, „dass die 40 Punkte wie eine Erlösung wirken“, glaubt Zillken nicht, dass die nötige Spannung für das Spiel gegen Wiedenbrück fehlt. „Alle Spieler sind nach wie vor fokussiert“, versichert der BSC-Coach. Und dazu zählten vor allem die Ergänzungsspieler, die laut Zillken mit vollem Einsatz bei der Sache sind und einen großen Anteil am bislang Erreichten hätten. Spieler wie Ricardo Retterath, Marcel Kaiser und Andreas Dick, die in ein kleines Leistungsloch gefallen waren, boten in Sprockhövel allesamt starke Leistungen.

Stürmer Thiemo-Jerome Kialka ist wieder eine Option

Was allerdings mit einer Mannschaft passieren kann, die sich mit 40 Punkten bereits sicher im Ziel wähnt, demonstriert aktuell der Wuppertaler SV. Der Aufsteiger, lange Zeit unter den Top fünf der Liga zu finden, kassierte inklusive des Verbandspokals sechs Niederlagen in Folge und rangiert nur noch aufgrund des besseren Torverhältnisses vor dem BSC auf Tabellenlatz zehn.

Während sich die Bonner Akteure also voll auf die Partie am Samstag gegen Wiedenbrück, in deren Reihen sich übrigens Bonns künftiger Innenverteidiger Sebastian Spinrath auf der Position des Außenverteidigers vorstellen wird, konzentrieren sollen, hat der Trainerstab natürlich auch das Halbfinale im Verbandspokal am kommenden Dienstag (19.30 Uhr, Sportpark Nord) gegen Regionalligaspitzenreiter Viktoria Köln im Kopf. „Für den Verein ist das ein sehr wichtiges Spiel“, sagt Zillken, der die Trainingsintensität nach unten fuhr. „Nach dem Wiedenbrückspiel ist ausschließlich Regeneration angesagt“, meint er.

Mit Freude nahm Zillken daher zur Kenntnis, dass Winterneuzugang Thiemo-Jerome Kialka, der seinen ersten und letzten Pflichtspieleinsatz beim Pokalviertelfinale gegen Arnoldsweiler hatte, nach überstandenem Muskelfaserriss wieder voll mit der Mannschaft trainieren kann.

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