Fußball-Regionalliga Bonner SC verliert mit 1:2 gegen Westfalia Rhynern

Bonn · Wird Westfalia Rhynern für den Fußballregionalligisten Bonner SC zum Trauma? Nach der höchst unnötigen 1:2-Hinspielniederlage verlor der BSC auch das Heimspiel vor 400 Zuschauern im Sportpark Nord gegen den Tabellenletzten mit 1:2 (0:1).

Nach dem überraschenden 1:0-Sieg bei Rot-Weiss Essen ein herber Rückschlag für den BSC im Kampf um den Klassenerhalt. Kempes Tekiela (34.) nach einem dicker Patzer von BSC-Innenverteidiger Nico Perrey und Ex-Profi Salvatore Gambino (51.) trafen für Rhynern. Das Tor von Daniel Somuah (53.) konnte die zehnte Niederlage des BSC in der laufenden Saison nicht mehr verhindern.

„Die Tabelle ist mir egal“, verkündete ein zufriedener Gästecoach Torsten Garbe, der in seinem zweiten Punktspiel als neuer Trainer des Schlusslichts binnen drei Tagen den zweiten Sieg und ersten Auswärtsdreier feiern konnte. So entspannt würde sicherlich auch Garbes Kollege Daniel Zillken die Situation beurteilen. Denn nur dank des 2:2 der U 23 des 1. FC Köln gegen die U 23 von Borussia Mönchengladbach bleibt der BSC als Tabellen-14. weiter über dem Strich.

Darüber, wie er die Leistung seiner Spieler fand, ließ der BSC-Trainer keinerlei Zweifel aufkommen. „Ich bin sehr enttäuscht“, sagte der 50-Jährige. „Die erste Hälfte von uns war einfach nicht regionalligatauglich. Eine passable Halbzeit reicht in dieser Liga einfach nicht. Damit haben wir alles das eingerissen, was wir uns in Essen erarbeitet haben.“

Zillken hatte sich mit einer Ausnahme für die Aufstellung entschieden, die am 16. Februar im bislang einzigen Punktspiel 2018 mit 1:0 bei RWE drei wichtige Punkte geholt hatte. Für den angeschlagenen Marcel Kaiser begann David Bors. Akzente konnte der Angreifer wie überhaupt die ganze Mannschaft des BSC nicht setzen.

Bors brachte in der 43. Minute lediglich einen abgeblockten Schussversuch zustande. Da lagen die Gastgeber bereits mit 0:1 hinten. „Wir müssen in jeder Sekunde hoch konzentriert bleiben“, hatte der BSC-Trainer vor der Partie gefordert. Nico Perrey patzte dennoch. In der 34. Minute vertändelte der Innenverteidiger an der Strafraumgrenze gegen Kempes Tekiela den Ball. Der hatte fünf Minuten zuvor mit einem Pfostenschuss den Gastgebern bereits einen gehörigen Schrecken eingejagt.

Die einzige Spitze des Tabellenschlusslichts ließ anschließend BSC-Schlussmann Alex Monath aus kurzer Distanz keine Abwehrchance. Die Proteste Perreys, der auf ein unfaires Einsteigen seines Gegenspielers plädierte, stießen beim Unparteiischen wohl zu Recht auf taube Ohren. Auch Zillken blieb davon unbeeindruckt. „Diese Situation muss er anders lösen.“ Dass Rhynern aktuell nichts zu verlieren hat und unter der Woche Selbstbewusstsein mit dem 1:0 gegen Wiedenbrück getankt hatte, zeigte die Gäste vor allem in den ersten 45 Minuten. Ohne Respekt oder gar Angst spielten die Gäste nach vorne und verzeichneten folgerichtig die deutlich besseren Gelegenheiten.

Lucas Arenz hatte in der 37. Minute per Kopf ebenfalls den Pfosten getroffen. Der BSC tauchte lediglich einmal gefährlich vor Westfalia-Schlussmann Alexander Hahnemann auf. Lars Lokotsch, dem ein Abwehrspieler der Gäste den Ball auf den Fuß serviert hatte, schob allerdings aus rund acht Metern mit links am Tor vorbei. Zillken reagierte auf die stotternde Offensive und beorderte Kaiser mit Beginn der zweiten Halbzeit für Günter Mabanza aufs Spielfeld. Der BSC schien nun Ernst machen zu wollen. Innerhalb von 60 Sekunden hatten Daniel Somuah, Sebastian Spinrath und Bors den Ausgleich auf dem Fuß. Aber immer stand ein Abwehrbein der Gäste im Weg.

Eleganter machte es Salvatore Gambino. Der Ex-Profi für Borussia Dortmund und den1. FC Köln überwand Monath mit einem sehenswerten Schlenzer ins lange Eck zum 2:0 (51.). Das Trauma Rhynern nahm Gestalt an. Für Hoffnung beim BSC sorgten noch einmal Somuah und Kaiser. Dessen Flanke nahm Somuah aus elf Metern volley zum 1:2-Anschluss (53.). Fortan spielte sich das Geschehen in der Hälfte der Gäste ab. In der 58. Minute zielte Lars Lokotsch nur knapp über das Westfalia-Gehäuse.

Das 2:2 schien nur noch eine Frage der Zeit. In der 69. Minute forderten Spieler und Betreuer der BSC vehement einen Strafstoß. Westfalia-Schlussmann Hahnemann hatte Bors im Strafraum umgestoßen. „Ein klares Foul“, meinte Zillken. Ab der 70. Minute ging der BSC-Trainer mit der Einwechslung von Aleksandar Pranjes für Linksverteidiger Sebastian Hirsch in die Vollen. Aber der Freistoß von Schumacher (65.) und die geblockten Versuche von Somuah, Lokotsch, Kaiser und Co. konnten am Ende die bittere Heimniederlage für den BSC nicht mehr verhindern.

„Wir haben es vor der Pause nicht geschafft, ans Limit zu gehen. Und bei allem Respekt vor Rhynern. Wen wir nicht gegen den Letzten punkten, dürfen wir uns nicht wundern, wenn es nun bitter, bitter schwer wird“, sagte Zillken. „Jetzt müssen wir uns berappeln und es am Freitag in Gladbach besser machen.“

Bonner SC: Monath, Omerbasic, Weber, Perrey, Hirsch (70. Pranjes), Spinrath, Schumacher, Mabanza (46. Kaiser), Somuah, Bors (83. Sobiech), Lokotsch.

Westfalia Rhynern: Hahnemann, Polk, Cieslak, Tekiela (58. Beilfuß), Neumann, Bengsch, Apolinarski, Gambino, Buschening (74. Kleine), Wiese, Arenz (65. Ricke).

Tore: 0:1 Tekiela (34.), 0:2 Gambino (51.), 1:2 Somuah (53.).

Zuschauer: 400. Schiedsrichter Marco Goldmann (Warendorf).

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