Regionalliga West Bonner SC erwartet Borussia Dortmunds U23

Bonn · Ein dickes Brett für den Bonner SC: Am Sonntag (18 Uhr) kommt die U23 von Borussia Dortmund in den Sportpark Nord. Es wird erwartet, dass beim BVB Acht-Millionen-Mann Jadon Sancho, möglicherweise auch Julian Weigl, mitspielt.

Wenn am Sonntag zu ungewohnter Stunde um 18 Uhr der Fußball-Regionalligist Bonner SC im Sportpark Nord auf die U23 von Borussia Dortmund trifft, ist es möglich, dass auch BVB-Sportdirektor Michael Zorc genauer hinschaut. Schließlich haben die Zweitvertretungen und ihre Trainer in der Regel einen anspruchsvollen Auftrag. Sie sollen die Toptalente so rasch wie möglich an die Profikader heranführen.

Ein Ziel, das kritisch beäugt, auch schnell Zweifel an der Daseinsberechtigung der U-Mannschaften aufkommen lässt. So kursiert in Stuttgart das Gerücht, dass VfB-Sportvorstand Michael Reschke daran denkt, die U23 des VfB Stuttgart aus der Regionalliga Südwest zurückzuziehen. Der Grund: zu teuer, zu uneffektiv. So mancher leitender Funktionär in der ersten und zweiten Bundesliga ist der Meinung, dass die Toptalente gleich aus der U19 den Weg zu den Profis finden müssten, um sich auf lange Sicht im bezahlten Fußball durchzusetzen. Bei Sport1 bestätigt Reschke jedenfalls, dass das Thema in letzter Konsequenz noch diskutiert wird. „Eine finale Entscheidung darüber, welche Bedeutung die zweite Mannschaft besitzt, ist noch nicht gefallen“, sagte er dem Spartensender.

Der 60-Jährige hatte bereits 2014 bei Bayer Leverkusen das Reserveteam zurückgezogen. Beim kommenden Gegner des BSC hängen die Trauben für Trainer Jan Siewert ebenfalls hoch. Die dritte Liga sollte es für den Unterbau der BVB-Profis schon sein. Aktuell ist der BVB-Nachwuchs nur Neunter, hat allerdings zwei Spiele nachzuholen. „Wir werden auf jeden Fall auf einen hoch motivierten Gegner treffen“, sagt Daniel Zillken.

Zillken denkt an Julian Weigl

Für den BSC-Cheftrainer ist die U23 des BVB „ein richtiges Brett“ und eine Mannschaft, die sich im Vergleich zu den eigenen Möglichkeiten in ganz anderen Regionen bewegt. So erwartet Zillken in den Reihen der Schwarz-Gelben unter anderem den 17-jährigen Jadon Sancho, den Dortmund vor der Saison für nicht weniger als acht Millionen Euro von Manchester City losgeeist hatte. Zuletzt gehörte das Toptalent aus England zur Startelf der Dortmunder Zweitvertretung gegen den KFC Uerdingen.

Gut möglich, dass aufgrund der Länderspielpause noch der eine oder andere BVB-Profi am Sonntag im Sportpark Nord seine Aufwartung macht. „Ich könnte mir vorstellen, dass zum Beispiel ein Julian Weigl, der diesmal nicht zum Kader der Nationalmannschaft gehört, nach überstandener Verletzung Spielpraxis sehr gut tun würde“, meint der BSC-Trainer.

Mit Blick auf die Siege gegen Erndtebrück und bei Fortuna Düsseldorf sowie den 2:0-Pokalerfolg am Mittwoch beim Mittelrheinligisten Viktoria Arnoldsweiler hofft Zillken, dass seine Spieler den Schwung mit in die Begegnung gegen Dortmund nehmen werden. „Für die Psyche der Jungs waren die Erfolge natürlich Gold wert“, sagt Zillken. „Gegen Dortmund geht es jetzt darum, die kleine Serie am Leben zu halten.“

Spiel für Perrey und Somuah zu früh

Im Vergleich zum 3:1 in Düsseldorf und dem Pokalspiel am Mittwoch in Arnoldsweiler sind Zillken personell die Hände gebunden. So zog sich Aleksandar Pranjes in Düsseldorf einen Muskelfaserriss zu und fällt drei Wochen aus. Auch Sebastian Hirsch muss mit einer Muskelverletzung pausieren.

Für Nico Perrey, der in dieser Woche wieder ins Mannschaftstraining einstig, und Daniel Somuah, der heute ins Training zurückkehren soll, kommt die Partie gegen den BVB noch zu früh. Marcel Kaiser und Gordon Addai kamen am Mittwoch aufgrund einer starken Erkältung ebenfalls nicht zum Einsatz. Am Sonntagabend sollen beide wieder einsatzfähig sein.

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