Fußball-Regionalligist Beim Bonner SC mangelt es an Kleinigkeiten

BONN · Aktuell hinkt der Bonner SC in der Regionalliga noch den eigenen Ansprüchen hinterher. Trainer Thorsten Nehrbauer strahlt aber vor dem Duell mit Fortuna Köln Gelassenheit aus.

Nach fünf absolvierten Spielen steht der Fußball-Regionalligist Bonner SC in der Tabelle über dem Strich. Die bisherige Ausbeute von vier Punkten bedeutet Rang 14. Nicht gerade das, was sich der Verein vor der Saison ausgerechnet hatte. Bloß nicht wieder Abstiegskampf, hieß es seinerzeit vonseiten der Fans, aber auch aus den Reihen der Verantwortlichen. Ex-Nationalspieler Stephan Engels, der BSC-Sportdirektor Thomas Schmitz seit dieser Spielzeit mit Rat und Tat unter die Arme greift, verortete den BSC sogar am Saisonende unter die ersten acht Teams der Liga. Davon ist der Verein aktuell fünf Zähler entfernt.

Dirk Mazurkiewicz, der Vorstandsvorsitzende, wirkte wohl auch deshalb nach der 2:3-Heimniederlage gegen die U23 von Borussia Mönchengladbach nachdenklich. „Die Mannschaft spielt bislang immer auf Augenhöhe. Aber leider nicht 90 Minuten. Da müssen wir uns verbessern“, sagt Mazurkiewicz. „Mindestens genauso wichtig ist es aber auch, dass Trainer und Mannschaft in Ruhe arbeiten können. Unter diesen Umständen glaube ich nach wie vor, dass der BSC einen einstelligen Tabellenplatz erreichen kann.“

Fußballerisch weiterkommen

Bonns Trainer Thorsten Nehrbauer schreckt die aktuelle Tabellensituation seiner Mannschaft vor dem lange vermissten Derby am Samstag (14 Uhr) im Kölner Südstadion beim Drittliga-Absteiger Fortuna Köln überhaupt nicht. „In der gesamten Hinrunde der vergangenen Saison hat der BSC 16 Punkte gesammelt. Von daher müssen wir uns überhaupt nicht aufregen.“ Auch dass im Vorfeld das Saisonziel im Vergleich zu den vergangenen Jahren nach oben korrigiert wurde, lässt den Übungsleiter kalt. „Das kann motivieren, aber auch hohen Druck erzeugen. Wichtig ist, dass sich die Mannschaft in den kommenden Spielen weiterentwickelt.“

Nehrbauer will fußballerisch weiterkommen. „In der Vergangenheit hat der BSC meist nur gegen den Ball verteidigt und gekontert“, sagt er. „Jetzt wollen wir mitspielen, uns folglich auch mehr Torchancen erarbeiten.“

Abgesehen von den individuellen Fehlern fehlten bislang laut Nehrbauer Kleinigkeiten und auch das vielzitierte Spielglück. Diesbezüglich erinnert der 41-Jährige an den Freistoß von Dario Schumacher, der fünf Minuten vor dem Abpfiff das Mönchengladbacher Tor nur um Zentimeter verfehlte. Oder an die Grätsche von Markus Wipperfürth, die in der letzten Minute gegen Schalke um ein Haar das wohl entscheidende 1:0 bedeutet hätte.

Wiedersehen mit Kelvin Lunga

Aber auch Fortuna Köln kennt sich mit Durststrecken aus. Der 1:0-Erfolg am vergangenen Samstag in Lippstadt war der erste Sieg für die Südstädter nach sechs Monaten. Entsprechend groß war der Stein, der Kölns Trainer Thomas Stratos vom Herzen fiel. „Die Erleichterung ist riesig. Wenn man überlegt, wie lange der letzte Sieg her ist“, sagte Stratos in einem Interview.

Beim BSC freuen sich alle auf das Derby am Samstag. Ein Wiedersehen gibt es dann mit den ehemaligen Bonner Spielern Dennis Brock, Hamza Salman und Kelvin Lunga. Nicht mit von der Partie ist BSC-Kapitän Mario Weber, der mit einem Muskelfaserriss in der Wade mehrere Wochen fehlen wird. Dafür befinden sich die zuletzt angeschlagenen Patrick Schikowski und Bernard Mwarome wieder im Mannschaftstraining. Mwarome wird laut Nehrbauer in die Startelf zurückkehren. Gut möglich, dass sich auch BSC-Neuzugang Tiziano Lo Iacono, der gegen Mönchengladbach mangels Spielgenehmigung noch zuschauen musste, im Kölner Südstation unter den ersten elf wiederfindet. Mit dem 23-jährigen Beqir Vatovci hat der Bonner SC einen weiteren Abwehrspieler verpflichtet. Der 1,86 m große Innenverteidiger kommt vom TV Herkenrath und wird das Trikot mit der Nummer 6 tragen.

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