Bonner SC gegen SG Wattenscheid Zweiter Durchgang war zu schwach

Bonn · Dass eine starke Hälfte in der Fußball-Regionalliga West nicht zum Punkt und erst recht nicht zum Dreier reicht, musste Aufsteiger Bonner SC beim 2:3 (2:1) gegen die SG Wattenscheid 09 schmerzlich erfahren.

Der Bonner SC spielt frech und hat sich als Aufsteiger in der Regionalliga West reichlich Meriten verdient. Zum Spitzenteam reicht´s noch nicht – wie auch nach erst elf Spielen in Liga vier. Dass starke 30 Minuten in der ersten Hälfte eines Fußballspiels nicht zum Punkt und erst recht nicht zum Dreier reichen, musste der BSC deshalb beim 2:3 (2:1) gegen die SG Wattenscheid 09 schmerzlich erfahren. Nachdem Connor Krempicki (18.) und Lucas Musculus (33.) mit seinem elften Saisontreffer den BSC scheinbar komfortabel mit 2:0 in Führung geschossen hatten, verloren die Gastgeber nach dem 1:2 durch den Ex-Bonner Daniel Keita-Ruel (36.) den Faden. Jonas Erwig-Drüppel (51.) und Berkant Canbulut (76.) sorgten mit ihren Toren auch deshalb für die zweite Heimniederlage des Aufsteigers.

In der 90. Minute war Keita-Ruel mit einem Foulelfmeter an BSC-Schlussmann Andy Hubert gescheitert. Dario Schumacher hatte Erwig-Drüppel von den Beinen geholt. „Es war ein sehr emotionales Spiel“, sagte Zillken hinterher. „Nach dem 2:0 haben wir leider zu schnell das 1:2 kassiert. Der Spielverlauf hat gezeigt, wie eng es zugeht und auf welch hohem Niveau wir uns bewegen.“ Damit meinte der BSC-Coach sicherlich nicht das dämliche Gehabe, das sich in der Nachspielzeit hinter seinem Rücken abspielte.

Offenbar von Bonner Chaoten provoziert, hatten Wattenscheider Ultras durch den Sturm des Innenraums fast noch für einen Spielabbruch gesorgt. Polizei und Ordnern gelang es schließlich, die Horde wieder zum Rückzug auf die Gästetribüne zu bewegen. Erst nach mehrminütiger Unterbrechung ließ Schiedsrichter Niklas Dardenne die Partie weiterlaufen. Und fast wäre Dario Schumacher sogar noch das 3:3 gelungen Aber der Freistoß des BSC-Kapitäns klatschte in der 4. Minute der Nachspielzeit an die Latte.

Bonner SC - SG Wattenscheid
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Zu Beginn der Partie lief es für die Gastgeber erheblich besser. In der 18. Minute war es Rechtsverteidiger Adis Omerbasic, der mit einer präzisen Zuspiel Connor Krempicki in Schussposition brachte. Der Ex-Schalker nahm unbehelligt Maß und traf mit einem wuchtigen Rechtsschuss zum 1:0. In der Folge nahmen die Gastgeber Fahrt auf und zwangen Wattenscheid durch aggressives Pressing zu zahlreichen Abspielfehlern. In der 33. Minute war es erneut Omerbasic, der mit einer Maßflanke den Kopfballtreffer von Musculus vorbereitete.

Es lief für den BSC. Bis zur 36. Minute, in der die bis dahin souverän agierende Hintermannschaft der Hausherrn erstmals den Überblick verlor. So konnte Manuel Glowacz ungehindert flanken und der völlig frei stehende Ex-BSC-Angreifer Keita-Ruel zum 1:2-Anschluss einköpfen. Glück hatte der BSC nur zwei Minuten später, als SG-Linksverteidiger Angelo Langer den Pfosten traf.

Mehr Torraumszenen als es beiden Trainer lieb war erlebten die 900 Zuschauer im Sportpark Nord nach dem Seitenwechsel. Nachdem Lünenbach in der 49. Minute für den BSC ebenfalls den Pfosten getroffen hatte, schockte in der 51. Minute Erwin-Drüppel die Gastgeber mit dem 2:2. Wieder durfte Glowacz ungehindert flanken. Für Schumacher der Grund allen Übels. „Wir wussten, wie gut er flanken kann. Umso ärgerlicher ist, dass wir es nicht verhindert haben“, meinte der BSC-Kapitän.

Der BSC wankte, die Partie kippte. Lediglich Musculus (52., 55., 69.) sorgte noch für Gefahr. Auf der anderen Seite hielten die BSC-Anhänger die Luft an, als Dick den Schuss von Glowacz auf der Linie klären konnte (70.). Sechs Minuten später kam jede Hilfe zu spät. Nach einer Wattenscheider Ecke traf Berkant Canbulut von der Strafraumgrenze zum entscheidenden 3:2.

Bonner SC: Hubert, Omerbasic (64. Guirino), Dick, Lünenbach, Dündar, Schumacher, Fillinger (77. Bors), Krempicki, Somuah (59. Wipperfürth), Kaiser, Musculus.
SG Wattenscheid 09: Sancaktar, Langer, Tanidis, Clever, Bah-Traore, Tiez, Erwig-Drüppel, Canbulut (78. Tumbul), Glowacz (88. Yilmaz), Buckmaier (86. Hönicke), Keita-Ruel.
Tore: 1:0 Krempicki (18.), 2:0 Musculus (33.), 2:1 Keita-Ruel (36.), 2:2 Erwig-Drüppel (51.), 2:3 Canbulut (76.).
Zuschauer: 900
Schiedsrichter: Niklas Dardenne.

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