Ausblick von Daniel Zillken So schätzt Bonns Ex-Trainer die Gegner des BSC ein

Bonn · Er kennt die Regionalliga und den Bonner SC bestens: Für den GA wagt der ehemalige BSC-Trainer Daniel Zillken einen Ausblick auf die neue Regionalligasaison und gibt Tipps ab, welches Team am Ende wo landet.

Daniel Zillken ist Rekordtrainer des Fußball-Regionalligisten Bonner SC. Von Juli 2014 bis November 2018 stand der 52-Jährige als verantwortlicher Trainer an der Seitenlinie. Nach einer Niederlage gegen den 1. FC Kaan-Marienborn, dessen Trainer damals der heutige Bonner Coach Thorsten Nehrbauer war, trat er zurück. Zillken, der sich laut eigener Aussage durchaus vorstellen kann, wieder als Trainer zu arbeiten, ist in Sachen Regionalligafußball nach wie vor auf dem neuesten Informationsstand. Für den GA wagt der 52-Jährige einen Ausblick auf die Saison.

Die Aufstiegskandidaten:Der Topfavorit für mich heißt Rot-Weiss Essen. Der Verein hat viele gute und erfahrene Spieler verpflichtet. Ein Beispiel ist der bundesligaerfahrene Dennis Grote. Auch Trainer Christian Titz hat für den HSV schon in der Bundesliga gearbeitet. Ein großes Pfund sind natürlich die Fans, die ihrem Club neuen Kredit gegeben haben. 14.500 Zuschauer waren gegen die U23 von Borussia Dortmund da, rund 3000 Fans fahren zum ersten Auswärtsspiel gegen den VfB Homberg. Mit dem emotionalen 2:1-Erfolg gegen den BVB im Rücken ist einiges möglich. Mit Marcel Platzek hat Essen den für mich besten Stürmer der Liga. Es gibt keine Alternative: RWE muss in dieser Saison einfach aufsteigen. Aber die Konkurrenz ist stark: Der SV Rödinghausen hat den Kader aus der Vorsaison weitestgehend gehalten. Mit dem 3:1 zum Auftakt in Mönchengladbach hat die Mannschaft gezeigt, was sie kann. Die Frage ist, ob es sich negativ auswirkt, dass Trainer Enrico Maaßen die Fußballlehrerausbildung absolviert. Natürlich gehören auch die Zweitvertretungen von Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach zum engeren Favoritenkreis. Auch Rot-Weiß Oberhausen und Alemannia Aachen gehören für mich dazu. Die Drittligaabsteiger Lotte und Fortuna Köln sind dagegen im Umbruch.

Das Tabellenmittelfeld: Unter den 19 Teams will außer den Topteams ein gutes Dutzend Mannschaften nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Das gibt naturgemäß ein Hauen und Stechen. Die Liga ist für mich noch ausgeglichener als in den vergangenen Jahren. Teams wie Verl, Wattenscheid und der 1. FC Köln haben personell aufgerüstet. Auch Düsseldorf hat gute Spieler geholt. Ein Verein wie Wuppertal, der den Gürtel enger schnallen muss, ist aktuell nur schwer einzuschätzen.

Die Abstiegskandidaten: Die Aufsteiger Bergisch Gladbach, Haltern und Homberg müssen sich schnell an die neue Liga gewöhnen. Sonst wird es schwer. Schalke II wird nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Dagegen wird es für Lippstadt in der zweiten Saison schwer.

Der Bonner SC: Die Aussage, dass man unter die ersten acht kommen will, kann motivieren, aber auch zur Last werden. Vier Punkte aus den ersten beiden Auswärtsspielen in Lippstadt und Düsseldorf wären deshalb Gold wert. Es ist wichtig, gut aus den Startlöchern zu kommen. Grundsätzlich hat sich der Verein vernünftig aufgestellt und gute Leute geholt. Ein Manko sehe ich derzeit noch im Angriff. Aber das Transferfenster ist noch bis zum 2. September geöffnet. Insgesamt traue ich dem BSC einen guten Mittelfeldplatz um Rang zehn zu. Allerdings muss der BSC die Abstiegszone im Blick haben. Schließlich müssen fünf Teams runter.

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