Spiel gegen Herkenrath Nach der Gala gegen Essen will der BSC nachlegen

BONN · Der Bonner SC erwartet in der Fußball-Regionalliga am Mittwoch im Sportpark Nord den Tabellenletzten TV Herkenrath. Möglicherweise erwartet Bonn ein Fußballfest.

Fußballfest klingt hochtrabend. Der geneigte Fußballfreund in Bonn denkt in dieser Hinsicht eher an die großen Nachbarn Borussia Dortmund, Borussia Mönchengladbach, vielleicht auch an den 1. FC Köln. Auf den Regionalligisten Bonner SC will der Begriff nicht so recht passen. Umso mehr macht die Art und Weise, wie die Elf von Trainer Markus Zschiesche zumindest phasenweise das einst so glorreiche Rot-Weiss Essen an die Wand spielte und völlig verdient mit 3:1 bezwang, Lust auf mehr. „So macht Fußball Spaß“, war die am häufigsten zu lesende Meinung zu der Partie am Freitagabend in den einschlägigen Social-Media-Kanälen.

Auf eine mögliche Wiederholung müssen die Bonner Fans tatsächlich nicht lange warten. Bereits am Mittwochabend (19.30 Uhr, Sportpark Nord) trifft der runderneuerte BSC im nächsten Flutlichtspiel auf den bereits abgeschlagen scheinenden Tabellenletzten TV Herkenrath. Ob sich die Anhänger auf ein weiteres Spektakel freuen können, wusste Zschiesche nach der Partie gegen Essen natürlich nicht zu sagen. Der 37-Jährige wählte eher mahnende Worte, um die Seinen auf den nächsten Heimauftritt einzuschwören. „Der Sieg gegen RWE ist absolut nichts wert, wenn wir gegen Herkenrath nicht nachlegen“, erklärte der angehende Fußballlehrer, der am Mittwoch in Hennef seine letzten Prüfungen ablegt.

Bors fehlt weiterhin

Die Herkenrather, die seit der Winterpause von Giuseppe Brunetto trainiert werden, hielten zuletzt gegen Essen und Lippstadt lange mit – mussten sich dann aber jeweils mit 0:2 geschlagen geben. „Wenn du ständig verteidigst, lässt irgendwann die Konzentration nach“, sagt der 44-jährige ehemalige Coach des Mittelrheinligisten FC Blau-Weiß Friesdorf. Ein großes Manko ist laut Brunetto, für den der Trainerjob in der Regionalliga ein absoluter Traumjob ist, die fehlende Durchschlagskraft seiner Mannschaft. „Wir haben keinen gelernten Stürmer im Kader“, sagt er. Für Fabio Dias und Celal Kanli erhielt der Verein keine Freigabe. Salman Hamza spielt jetzt beim BSC, Lars Lokotsch, der noch im Hinspiel traf, für Rödinghausen.

In den jüngsten Partien gab es laut Brunetto dennoch eine Handvoll durchaus gute Chancen, die allesamt nicht genutzt wurden. Auch gegen den BSC tritt Brunetto also ohne Angreifer an. Dennoch hüten sich die Übungsleiter auf Bonner Seite, den kommenden Gegner auch nur ansatzweise auf die leichte Schulter zu nehmen. „Jeder erwartet von uns nach der Leistung gegen Essen einen Sieg. Aber das wird ein ganz anderes Spiel“, meint beispielsweise BSC-Co-Trainer Gordon Addai. „Der Gegner wird vermutlich tief stehen und die Räume eng machen. Wir brauchen Geduld und gute Ideen, um da durchzukommen.“ Personell hat sich im Vergleich zum letzten Freitag bei den Gastgebern wenig verändert. Nach wie vor fehlt Mittelstürmer David Bors, der an einem Muskelfaserriss laboriert. Neuzugang Suheyel Najar dürfte nach einem Trauerfall in der Familie ebenso wenig zum Kader gehören wie der erkrankte Sebastian Hirsch.

In die Bresche springen dafür andere. Vor allem Robin Schmidt scheint unter Zschiesche regelrecht aufzublühen. Beim 1:1 gegen RWE, das der ebenfalls stark spielende Vincent Stenzel per Kopf erzielte, hatte Schmidt seine Aktien drin. Nach seinem Pfostenschuss beförderte der BSC-Angreifer den Abpraller per Kopf zu Stenzel. Auch der Assist zum 3:1 auf den Torschützen Hamza Salman konnte sich sehen lassen. „Der BSC presst sehr früh und entwickelt in der Offensive großen Druck“, sagt Herkenraths Trainer Brunetto. Möglicherweise erwartet Bonn ja so etwas wie ein Fußballfest.

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