Fußballregionalliga BSC besiegt Regionalligameister Viktoria Köln

Bonn · Der Fußballregionalligist Bonner SC kann dem Pokalfinale am Donnerstag (17 Uhr, Sportpark Nord) gegen Fortuna Köln mit breiter Brust entgegen sehen. Die Generalprobe gegen den Regionalligameister Viktoria Köln gewann der Aufsteiger mit 2:0 (1:0).

Die Tore für den BSC am 34. und letzten Spieltag vor 400 Zuschauern im Sportpark Nord – gegen die Fortuna werden mindestens 7000 Besucher erwartet – erzielten Dario Schumacher (12.) und Marcel Kaiser (89.). Damit beendet der BSC die Aufstiegssaison mit 49 Punkten auf Tabellenplatz neun. „Wenn mir das jemand vor der Saison gesagt hätte, den hätte ich für größenwahnsinnig gehalten“, meinte ein glücklicher BSC-Präsident Dirk Mazurkiewicz. Dagegen setzte die Fortuna den letzten Test gepflegt in den Sand. Beim bereits fest stehenden Absteiger Mainz 05 II unterlag der Drittligist am letzten Spieltag der 3. Liga mit 0:4.

Dass beide Trainer die bevorstehenden Saisonhöhepunkte im Kopf haben, ließ sich an den Reaktionen nach dem Schlusspfiff ablesen. „Wir wünschen Euch alles gute“, meinten Daniel Zillken und Marco Antwerpen beinahe synchron. Die anschließenden gegenseitigen Schulterklopfer waren sicherlich ernst gemeint. Dass der BSC-Trainer mit dem Ergebnis besser leben konnte, versteht sich von selbst. „Wir wollten das Spiel positiv gestalten. Das ist uns gelungen. Wichtig ist, dass sich niemand verletzt hat“, sagte Zillken, während Kollege Antwerpen zugeben musste, „dass wir verdient verloren haben, weil wir keine Lösungen gegen einen gut spielenden Gegner gefunden haben.“

Während Marco Antwerpen mit dem wohl leicht verletzten Mike Wunderlich auf seinen in dieser Saison überragenden Spieler im Hinblick auf die Relegationsspiele gegen den FC Carl-Zeiss Jena gezwungenermaßen verzichtete und auch den angeschlagenen Ex-Profi Tim Golley zu Hause lassen musste, bot Daniel Zillken mit Ausnahme der „Dauerläufer“ Daniel Somuah und Ugur Dündar seine wohl stärkste Elf auf. Im Vergleich zum Spiel in Wuppertal registrierten die Experten vier Änderungen.

Erstmals mitmischen durfte nach seiner Rotsperre gegen Rot-Weiß Oberhausen Kelvin Lunga. Ebenfalls von Anfang an mit von der Partie war BSC-Kapitän Ricardo Retterath, der sich zurzeit einen harten Konkurrenzkampf mit Kris Fillinger auf der Sechserposition liefert. Und die Defensivabteilung des BSC mit Retterath hatte zunächst mehr Arbeit als die Kollegen auf der Gegenseite. Dabei zielte Kevin Holzweiler in der 2. Minute nur um Zentimeter am Bonner Tor vorbei. Während die Gäste also auf die frühe Führung drängten, machte der BSC in der 12. Minute das frühe 1:0.

Bonner SC - Victoria Köln
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Dabei dürfte besonders die Entstehung den BSC-Trainer gefallen haben. Der zurückgeeilte Lunga passte auf Schumacher, der über die linke Seite Günter Mabanza auf die Reise schickte. Der Linksverteidiger setzte sich gleich gegen zwei Kölner durch, passte zentimetergenau auf den mitgelaufenen Schumacher, der überlegt mit der Innenseite ins lange Eck schoss. Saisontreffer Nummer neun für den Sechser. Viktoria-Schlussmann Philipp Kühn hatte keine Abwehrchance.

Nur drei Minuten später eilte Schumacher laut protestierend zum Unparteiischen. Der hatte nach einem Zweikampf Schumachers mit Fathi Candan, Kölns einziger Spitze, auf Handspiel und Strafstoß entschieden. Aber Candan scheiterte an BSC-Schlussmann Martin Michel, der den schwach geschossenen Elfmeter sogar festhalten konnte. Ein gutes Omen für ein mögliches Elfmeterschießen am Donnerstag. In der 16. Minute jubelte dann Lucas Musculus. Aber Schiedsrichter Sven Heinrichs verweigerte aufgrund eines angeblichen Foulspiels dem 21. Saisontor des BSC-Angreifers die Anerkennung.

Eine Schrecksekunde erlebten die Zuschauer und BSC-Betreuer dann in der 32. Minute, als Lunga und Musculus im Kölner Strafraum mit den Köpfen zusammenstießen. Während Musculus weiter spielen konnte, musste Lunga mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ausscheiden. Für ihn kam Daniel Somuah. Nach dem Wechsel legten beide Trainer angesichts der bevorstehenden Aufgaben den Schongang ein. Für Krempicki spielte ab der 46. Kris Fillinger. Kölns Trainer schickte Felix Backszat zum Duschen. Dem Vorwärtsdrang der Hausherrn taten die Wechsel keinen Abbruch.

Nach dem Lattenkracher von Schumacher (50.) scheitern hintereinander Marcel Kaiser und Musculus am stark reagierenden Kühn (52.). Fünf Minuten später klatschte Zillken Beifall, obwohl Musculus nach einem Konter über Kaiser am rechten Torwinkel vorbei geschlenzt hatte. In der 89. Minute krönte Marcel Kaiser seine gute Leistung mit dem 2:0, einem trockenen Rechtsschuss aus 18 Metern. „Was wollen wir mehr“, sagte Zillken. „49 Punkte und Platz neun. Damit haben wir die Saison 2009/2010 getoppt. Jetzt freuen wir uns auf Donnerstag.“

Bereits vor dem Spiel konnte BSC-Sportdirektor Thomas Schmitz weitere Abschlüsse vermelden. Dem BSC erhalten bleiben Innenverteidiger Mario Weber und der linke Außenverteidiger Ugur Dündar. Beide verlängerten ihre auslaufenden Verträge um ein weiteres Jahr. Während Dündar seine erste Saison für den BSC absolvierte und dabei durchweg gute Leistungen auf der linken Außenbahn ablieferte, kam Weber 2013 von den SF Troisdorf und geht damit in seine fünfte Spielzeit mit dem BSC. „Mit beiden Abschlüssen ist es uns gelungen, wichtige Leistungsträger zu halten“, meinte Schmitz.

Bonner SC: Michel, Mabanza, Dick, Weber, Omerbasic, Retterath, Schumacher, Krempicki (46. Fillinger), Kaiser, Lunga (38. Somuah), Musculus (63. Kialka). FC Viktoria Köln: Kühn, Backszat (46. Saghiri), Jerat, Heister, Candan, Lejan, Nottbeck (53. Fiore), Gottschling (69. Jansen), Holzweiler, Schwarz, Lanius. Tore: 1:0 Schumacher (12.), 2:0 Kaiser (89.). Zuschauer: 400. Schiedsrichter: Sven Heinrichs.

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