Fußball-Regionalliga Bonner SC will gegen Bergisch Gladbach Revanche nehmen

Bonn · Das Gastspiel beim Tabellenletzten SV Bergisch Gladbach ist für den Bonner SC der Auftakt zu einer "englischen Woche". Das Hinspiel ist dem Team von Trainer Thorsten Nehrbauer noch sehr präsent.

Dumm, ungeschickt oder ungerecht? Die entscheidende Szene des Duells zwischen den Fußball-Regionalligisten Bonner SC und Fortuna Köln am Karnevalssamstag sorgt nach wie vor für Gesprächsstoff. In der 96. Minute – 120 Sekunden zuvor hatte BSC-Kapitän Mario Weber für die 2:1-Führung gesorgt – entschied der Unparteiische auf Strafstoß für Köln, den Roman Prokoph zum glücklichen 2:2 für die Fortuna verwandelte. BSC-Linksverteidiger Markus Wipperfürth soll Kölns Kelvin Lunga noch innerhalb des Strafraums regelwidrig zu Fall gebracht haben. Die Videoaufzeichnungen brachten schließlich Gewissheit. „Es war kein Foul, sondern eine Schwalbe“, sagt Bonns Trainer Thorsten Nehrbauer. „Natürlich war Lunga auf dem Weg aus dem Strafraum. Und natürlich wäre es besser gewesen, wenn Wipperfürth wegbleibt. Aber das ändert nichts daran, dass es eine Fehlentscheidung war.“

Überhaupt ist der 42-Jährige nicht gut auf die Gremien rund um die Regionalliga West zu sprechen. So wurde der BSC erst vor wenigen Tagen vom Verbandssportgericht über das Strafmaß für Bernard Mwarome nach dessen Roter Karte aus der Partie gegen die U23 des FC Schalke 04 informiert. „Es ist schade, dass es so lange gedauert hat, und zeigt die geringe Wertschätzung, die diese Gremien dem BSC entgegenbringen.“

Linksverteidiger Wipperfürth für sechs Partien gesperrt

Sechs Partien muss der Mittelfeldakteur insgesamt zusehen. Damit fehlt Mwarome noch in Bergisch Gladbach, am Mittwoch im Nachholspiel gegen Lippstadt und am darauffolgenden Sonntag im Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen. Auf einen Einspruch gegen das Urteil werden die Bonner dennoch verzichten. „Das kostet nur Geld und bringt nichts“, sagt Nehrbauer.

Unterm Strich fehlen dem BSC zwei wichtige Punkte. Damit erhöht das Remis im Karnevalskick die Brisanz der Partie am Samstag (14 Uhr, Belkaw-Arena) beim SV Bergisch Gladbach 09. Aktuell ziert der Aufsteiger mit der überschaubaren Ausbeute von elf Zählern das Tabellenende. Der Klassenerhalt scheint damit unerreichbar. Dennoch warnt der Bonner Trainer ausdrücklich vor der Elf seines Trainerkollegen Helge Hohl. „Die beiden knappen 1:2-Niederlagen gegen die Spitzenteams Rödinghausen und Oberhausen zeigen, dass Bergisch Gladbach alles andere als Kanonenfutter ist.“

Dies musste der BSC zudem im Hinspiel auf äußerst schmerzvolle Weise erfahren. „Das 0:3 war unser mit Abstand schlechtestes Spiel“, erinnert sich der BSC-Coach. „Wir haben also etwas gutzumachen und müssen unsere Rolle als Favorit diesmal besser ausspielen.“ Bei diesem Vorhaben muss Nehrbauer neben Mwarome auf einen weiteren gesperrten Spieler verzichten. Gegen Fortuna Köln kassierte Wipperfürth seine zehnte Gelbe Karte. Für Nehrbauer kein Grund zur Sorge. „Spieler wie Sebastian Hirsch oder auch Cedrik Mvondo können auf dieser Position spielen.“

Überhaupt scheint der Übungsleiter des aktuellen Tabellenzwölften streng nach Leistung aufzustellen. So gehörte Adis Omerbasic, immerhin vierfacher Torschütze, obwohl er fit war, gegen Fortuna Köln noch nicht einmal zum Kader. Dario Schumacher spielte die letzten fünf Minuten, bereitete immerhin mit einer Ecke das zwischenzeitliche 2:1 vor. Egal mit welchen Akteuren – mit Erfolgen gegen Bergisch Gladbach am Samstag und gegen Lippstadt kann der BSC die bevorstehende „englische Woche“ vergolden und einen großen Schritt zum frühzeitigen Klassenerhalt machen. Und dann kommt RWE. „Für uns wäre das ein absolutes Bonus­spiel, auf das wir uns besonders freuen“, sagt Nehrbauer.

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