Fußball-Regionalliga West Bonner SC verliert 0:3 gegen SC Verl im Sportpark Nord

Bonn · Mehr Effizienz, mehr Zielstrebigkeit, weniger Fehler: Der Fußball-Regionalligist Bonner SC musste sich dem SC Verl vor 380 Zuschauern im Sportpark Nord auch im Rückspiel geschlagen geben. Die Partie endete 0:3 aus Bonner Sicht.

 Mvondo bekommt in der 58. Minute nach einem Foul an Yildirim Gelb-Rot.

Mvondo bekommt in der 58. Minute nach einem Foul an Yildirim Gelb-Rot.

Foto: Boris Hempel

Obwohl die Gastgeber über weite Strecken der Partie mithalten konnten, setzte sich der Tabellenzweite trotz der 90 Pokalminuten vom Mittwoch gegen Union Berlin am Ende mit 3:0 (1:0) durch. Jan Schöppner (29.), Aygün Yildirim (60.) und Zlatko Janjic (73.) trafen für die Gäste. Bemerkenswert: Neben der gelb-roten Karte gegen Cedrik Mvondo (58.) zückte Schiedsrichter Dominik Jolk gleich siebenmal Gelb gegen Spieler der Gastgeber.

Auch BSC-Coach Thorsten Nehrbauer und Co-Trainer Gordon Addai kamen jeweils mit gelb nicht ungeschoren davon. „Natürlich saßen die Karten heute etwas locker“, meinte Nehrbauer zur Leistung des Schiedsrichters. „Aber vielleicht reagieren wir in manchen Situationen einfach zu spät. Diese Diskussion bringt uns aber nicht weiter. Wir müssen anfangen, die Fehler, die wir immer wieder machen zu analysieren und abzustellen. Dann werden wir auch die Partien gewinnen, in denen wir schlecht spielen.“

Im Fußball hat sich für das Auswechseln von Stammkräften der Begriff Rotation eingebürgert. Nehrbauer wählte die extreme Variante und nahm neben den Trainingseindrücken den Test gegen den FC Hürth unter der Woche zum Anlass, die Startelf auf links zu drehen. Lediglich Schlussmann Robin Benz, Adis Omerbasic, Markus Wipperfürth, Kriss Fillinger und Dario Schumacher gehörten am vergangenen Freitag beim 0:2 gegen die U 23 von Schalke 04 zur ersten Elf. Dafür konnten Cedrik Mvondo, Nico Perrey, Sebastian Hirsch, Cebrails Mekreckis, Burak Gencal und vor allem Daniel Somuah, der zweimal gegen Hürth getroffen hatte, ihren Trainer überzeugen.

Bilder der Partie Bonner SC gegen SC Verl
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Damit startete gegen Verl exakt die Mannschaft, die auch gegen den Mittelrheinligisten begonnen hatte. Gästetrainer Guerino Capretti tauschte dreimal, gab dem Ex-Bonner Patrick Schikowski dabei die Chance, gegen seine Ex-Kollegen von Beginn an anzutreten. Und der Ex-Bonner stand gleich im Mittelpunkt des Geschehens. Nach einem angeblichen Foulspiel von Perrey an Schikowski zeigte der Unparteiische in der 17. Minute auf den Punkt. Eine zumindest fragwürdige Entscheidung, denn der nach wie vor beste Bonner Torschütze mit fünf Treffern fiel allzu leicht.

Schaden sollte dieser Elfmeterpfiff allerdings nicht, denn Benz hielt den von Mehmet Kurt schwach geschossenen Strafstoß (18.). Für den ersten Aufreger des Spiels hatte zuvor Somuah gesorgt. Gerade einmal 30 Sekunden waren vergangen, als der Ball nach dem spektakulären Seitfallzieher des Bonner Stürmers nur knapp über den Querbalken flog.

Extrem unglücklich aus Bonner Sicht fiel die Verler Führung in der 29. Minute: Nach einem Missverständnis zwischen Benz und Hirsch landete der Ball bei Schikowski. Dessen Flanke fand den Weg zu Jan Schöppner, der wenig Mühe hatte, per Kopf ins verwaiste Bonner Tor zu treffen. Im Strafraum der Gäste passierte vergleichsweise wenig. Nach zwei Abschlüssen von Perrey (24.) und Schumacher (32.) wurde der Schussversuch von Somuah im Fünfmeterraum in der Nachspielzeit der ersten Hälfte geblockt.

„Dennoch war das eine gute erste Hälfte meiner Mannschaft“, meinte Nehrbauer. Fünf Minuten nach Wiederbeginn hatte der BSC zunächst Glück, als Aygün Yildirim aus fünf Metern völlig frei stehend über das Bonner Tor zielte. Wieder hatte Schikowski vorbereitet. In der 52. Minute konnte Robin Brüseke im Verler Gehäuse von Glück reden, als der Schuss von Somuah um Zentimeter am langen Pfosten vorbeirollte.

Der BSC drückte, wollte den Ausgleich. Aber innerhalb von nur zwei Minuten war der Traum des BSC von Punktgewinn gegen den Tabellenzweiten ausgeträumt. Zunächst sah Mvondo in der 58. Minute nach einem Foul an Yildirim Gelb-Rot. Für Nehrbauer eine offenbar zu harte Entscheidung. „Hier hätte ich mir mehr Fingerspitzengefühl gewünscht“, meinte Nehrbauer. „Einfach, um den Spieler auswechseln zu können.“

Das Votum des 42-Jährigen quittierte der Schiedsrichter stattdessen mit Gelb. In der 60. Minute verpasste Yildirim dem BSC mit dem 2:0 den endgültigen K.o. Zlatko Janjic erhöhte schließlich in der 73. Minute für die Gäste mit einem direkt verwandelten Freistoß, bei dem Benz keine gute Figur machte, sogar noch auf 3:0.

Bonner SC: Benz, Omerbasic (73. Kaiser), Mvondo, Perrey, Hirsch, Wipperfürth, Fillinger, Schumacher (84. Cavalar), Makreckis, Gencal (66. Dünnwald), Somuah (62. Ihenacho).

SC Verl: Brüseke, Schöppner, Stöckner, Alp Kurt, Haeder (82. Schröder), Janjic, Choroba (62. Mikic), Lach, Yildirim (75. Schröder), Ritzka, Schikowski.

Tore: 0:1 Schöppner (29.), 0:2 Yildirim (60.), 0:3 Janjic. Zuschauer: 380. Schiedsrichter: Dominik Jolk (Bergisch Gladbach).

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