Matchwinner im DFB-Pokalfinale Ante Rebic wird zu Bayerns Albtraum

Berlin · Mit zwei Toren führte Ante Rebic Eintracht Frankfurt zum Pokaltriumph und belohnte so das Vertrauen von Trainer Kovac. Der Weg des 24-jährigen Stürmers war allerdings nicht ohne Enttäuschungen.

 Bayerns Mats Hummels (links) verfolgt Frankfurts Ante Rebic – vergeblich.

Bayerns Mats Hummels (links) verfolgt Frankfurts Ante Rebic – vergeblich.

Foto: AFP

Es wird keine angenehme Nacht gewesen sein, die Mats Hummels und Niklas Süle nach dem Endspiel im Teamhotel hatten. Gut möglich, dass ihnen auch im Traum noch der Mann erschien, der ihnen zuvor das Leben schwer gemacht hatte.

Mit zwei Toren zum 1:0 und 2:1 avancierte Ante Rebic zum Matchwinner für die Frankfurter und stellte die beiden Münchner Innenverteidiger vor unlösbare Probleme. Vor beiden Toren war der kroatische Nationalspieler, der sich mit seinem Auftritt endgültig einen Platz im Aufgebot für die WM in Russland gesichert haben dürfte, zu schnell für die beiden deutschen Auswahlspieler. Und vor Bayern-Schlussmann Sven Ulreich blieb der 24-Jährige in beiden Situationen so cool, als stände er gerade mit seinen Kumpels auf einem Bolzplatz – nur eben vor 74 322 Zuschauern im Berliner Olympiastadion.

Dieses kann Rebic mittlerweile als sein fußballerisches Wohnzimmer bezeichnen. Schon bei der Finalniederlage gegen Borussia Dortmund vor einem Jahr hatte der bullige Angreifer zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich getroffen. Nun ließ er die Finaltore Nummer zwei und drei folgen. „Ich glaube, Berlin liegt ihm“, sagte Eintrachts Trainer Niko Kovac, der seinen Landsmann in der Schlussphase auswechselte und ihm damit einen donnernden Applaus aus dem Frankfurter Block gönnte.

Kovac beweist goldenes Händchen

Kovac hätte sich selbst zudem auf die Schulter klopfen können. Mit der Aufstellung von Rebic und dem Verzicht auf Luka Jovic und Sebastien Haller bewies er ein goldenes Händchen – wie bei der gesamten Zusammenarbeit mit dem Stürmer. Der schien nach seinem Wechsel mit 19 Jahren aus Split zum AC Florenz und erfolglosen Ausleihen zu RB Leipzig und Hellas Verona schon ein gescheitertes Talent zu sein, ehe ihn sein ehemaliger kroatischer U21-Nationaltrainer Kovac nach Frankfurt lotste. „Viele haben gesagt, dass Ante ein schwieriger Spieler ist“, meinte Kovac über seinen Sieggaranten, dem er gewisse Freiräume zugesteht: „Manchmal muss man bei ihm ein Auge zudrücken – oder auch zwei.“

In der nächsten Saison muss Rebic beweisen, dass er auch ohne seinen Mentor ein Leistungsträger sein kann. Dass ihn die Eintracht nach der zweiten Leihe ab Sommer fest verpflichtet, ist äußerst wahrscheinlich. Seinen ersten Pflichtspieleinsatz als „richtiger“ Frankfurter könnte er im Supercup feiern, wenn sein Team wieder auf die Bayern trifft. Es ist die erneute Chance für Rebic, seine Bewacher Hummels und Süle zu düpieren. Mit dem Unterschied, dass es sein Förderer Kovac dann unbedingt verhindern will.

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