"Er war so fürsorgend" Abschied von Malanda in Wolfsburg-Trikots

BRÜSSEL · Letzte Ehre für Junior Malanda: Bei einer bewegenden Trauerfeier nahmen Wegbegleiter in Brüssel Abschied von dem belgischen Fußballprofi. Malanda war erst 20 Jahre alt, als er vor zehn Tagen bei einem Autounfall ums Leben kam.

 Mehr als tausend Menschen kamen zur Trauerfeier nach Brüssel.

Mehr als tausend Menschen kamen zur Trauerfeier nach Brüssel.

Foto: dpa

Zehn Tage nach seinem Tod haben Mitspieler des VfL Wolfsburg, Angehörige und Fans Junior Malanda die letzte Ehre erwiesen. Mehr als Tausend Menschen kamen am Dienstag zur Trauerfeier nach Brüssel. Bei der bewegenden Zeremonie lag ein Herz aus Blumen zu Ehren des belgischen Fußball-Profis auf dem weißen Sarg, davor ein Porträtfoto sowie wie ein Jersey seines ehemaligen Clubs SV Zulte Waregem. Dicht gedrängt bis auf die Altarstufen standen die Menschen in der monumentalen Nationalbasilika. Einige winkten mit weißen Rosen, andere trugen Wolfsburg-Trikots.

Die Trauer, die der Unfalltod des belgischen Talents nicht nur in dem kleinen Land ausgelöst hat, wurde schon an den Blumengestecken vor der Kirche deutlich. Die zahlreichen Kränze waren mit Fotos von Malandas Mannschaft aus Kindertagen und Fanschals dekoriert. Einige Besucher der Kirche trugen Wolfsburg-Trikots, viele hatten ein kleines schwarz-weiß Foto von Malanda an die Kleidung geheftet. Malanda hatte beim Bundesligisten VfL Wolfsburg einen Vertrag bis 2018.

Man nehme Abschied "in der Kirche, in die Malanda als Kind mit seinen Eltern gegangen ist", sagte der Priester, nachdem der weiße Sarg des 20-Jährigen hineingetragen worden war. Familienmitglieder und Freunde hielten bewegende Ansprachen in mehreren Sprachen für Malanda, der am 10. Januar auf der A2 bei Porta Westfalica zu Tode gekommen war. "Du hast jeden Einzelnen von uns berührt. Du warst so fürsorgend", sagte eine Angehörige. Neben Tränen und großer Trauer gab es auch stimmungsvolle Elemente: Gleich zu Beginn sang ein Gospelchor, Sänger tanzten klatschend um den Sarg.

Wolfsburgs Manager Klaus Allofs musste sich während der mehrstündigen Trauerfeier wie mehrere Spieler mehrfach die Tränen aus dem Gesicht wischen. Allofs saß mit Trainer Dieter Hecking und den Profis geschlossen in den vorderen Reihen. Auf dem weißen Trauerband am VfL-Kranz aus Margeriten stand: "Für immer in unseren Herzen".

Belgiens Nationalspieler Kevin de Bruyne, der in Wolfsburg zu Malandas Teamkameraden gehörte, war schon 20 Minuten vor der Trauerfeier gekommen. Minutenlang saß er gedankenverloren und mit verschränkten Armen in den noch leeren Wolfsburger Reihen.

Die mit einem Flugzeug angereiste VfL-Delegation kam erst unmittelbar vor Beginn der Zeremonie um 11.00 Uhr in die Kirche. Darüber hinaus waren auch viele belgische Fußballspieler und Nationalcoach Marc Wilmots gekommen. Nach fast drei Stunden wurde der Sarg zur französischen Version von "Nehmt Abschied, Brüder" durch die Menschenmenge aus der Kirche getragen. Vorbei auch an Allofs und Hecking, die sich verneigten.

Der deutsche Fußball will am ersten Rückrunden-Spieltag noch einmal des Spielers gedenken. In allen Stadien soll zu Beginn der Spiele eine Trauerminute für Malanda eingelegt werden. Das hat die Deutsche Fußball Liga (DFL) am Dienstag empfohlen. Darüber hinaus stellt es die DFL allen Clubs frei, mit Trauerflor zu spielen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Verstärkung für die Bonn Capitals
Baseball: Phlidrick Llewellyn kommt in die Rheinaue Verstärkung für die Bonn Capitals
Aus dem Ressort