WTA-Finals Radwanska-Pleite zum Auftakt - Kerber von Halep gefordert

Singapur · Am zweiten Turniertag des Saisonfinals der besten Tennis-Damen spielte sich das Geschehen in der Gruppe ohne Angelique Kerber ab. Die Nummer eins bereitete sich auf ihre nächste Aufgabe vor. Ihre Konkurrentinnen lieferten sich umkämpfte Drei-Satz-Matches.

 Swetlana Kusnezowa hat sich überraschend gegen Agnieszka Radwanska durchgesetzt.

Swetlana Kusnezowa hat sich überraschend gegen Agnieszka Radwanska durchgesetzt.

Foto: Wallace Woon

Angelique Kerber vergnügte sich beim Saisonfinale mit einer Runde Fußball-Tennis. Für die Weltranglisten-Erste stand in Singapur vor ihrer nächsten Vorrunden-Herausforderung gegen die Rumänin Simona Halep eine lockere Trainingseinheit an.

Vorjahressiegerin Agnieszka Radwanska, als Kerbers größte Rivalin um den Turniersieg in der exklusiven Tennis-Konkurrenz gehandelt, missglückte unterdessen ihr Auftakt in der anderen Gruppe.

Gegen die Last-Minute-Teilnehmerin Swetlana Kusnezowa verlor die Weltranglisten-Dritte nach einem vergebenen Matchball 5:7, 6:1, 5:7. Im ersten Satz hatte Radwanska mit 4:1 vorn gelegen, im dritten mit 4:2. "Ich habe einfach versucht, im Match zu bleiben", sagte Kusnezowa. Sie beeindruckte am zweiten Tag des mit sieben Millionen Dollar dotierten Events mit ihrer Energieleistung über 2:48 Stunden.

Erst mit dem Turniersieg in Moskau hatte sich Kusnezowa auf den letzten Drücker den Sprung unter die besten Acht des Jahres gesichert. In Singapur forderte die zweifache Grand-Slam-Siegerin dann eine Regelung, die mehr Zeit zwischen dem letzten Turnier, das für die Qualifikation zählt, und den WTA Finals vorsieht.

Doch der Stress hielt sie nicht davon ab, nur einen Tag nach ihrer Anreise einen Schritt in Richtung Halbfinale zu schaffen. "Ich habe beiseite geschoben, dass ich müde bin, die Emotionen, den Jetlag, alles", sagte Kusnezowa, die für Schmunzeln damit sorgte, dass sie sich bei einem Seitenwechsel eigenhändig den störenden Zopf stutzte.

Dank einer Aufholjagd im dritten Satz hat auch US-Open-Finalistin Karolina Pliskova in der Weißen Gruppe einen Sieg auf der Habenseite. Die Tschechin drehte nach Abwehr eines Matchballs ein 2:5, ehe sie die spanische French-Open-Gewinnerin Garbiñe Muguruza 6:2, 6:7 (4:7), 7:5 bezwang. Zuschauer waren beim Matchball um kurz vor halb zwei Uhr Ortszeit kaum noch da.

Die an eins gesetzte Kerber trifft nach ihrem Auftaktsieg über Dominika Cibulkova am Dienstag (13.30 Uhr MESZ) in der Roten Gruppe auf Halep. "Sie ist gut drauf", sagte Trainer Torben Beltz. "Man hat auch im Training heute gesehen, dass die Schläge gut kommen und sie bereit ist, gegen Halep ein gutes Spiel zu spielen."

Gegen die Weltranglisten-Vierte hat die 28-Jährige in diesem Jahr von vier Duellen drei gewonnen, unter anderem auf ihrem Weg bis ins Finale von Wimbledon. Insgesamt lautet die Bilanz gegen die French-Open-Finalistin von 2014 aber 3:4. "Simona Halep macht nicht sehr viele Fehler. Man muss sie unter Druck setzen. Angie muss die sein, die das Spiel diktiert", sagte Beltz.

Kerber trainierte auf dem Centre Court und schloss die Einheit mit einer Partie Fußball-Tennis gegen Physiotherapeut André Kreidler ab. "Sie ist ziemlich locker", berichtete Beltz über den Gemütszustands seines Schützlings.

Mit einem Sieg wäre die Chance auf Kerbers erstmaligen Einzug in die Vorschlussrunde der WTA Championships groß. Jeweils die ersten Beiden der Roten und Weißen Gruppe kommen unter die Top Vier. "Natürlich ist man nicht so fit wie in Australien. Trotzdem weiß ich, dass ich immer noch viel in mir habe", sagte Kerber. Die Spielerin des Jahres bezog sich auf ihren grandiosen Saisonauftakt, als sie überraschend beim ersten Grand-Slam-Turnier in Melbourne triumphierte.

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