Deutsche Eishockey Liga Kölner Haie gewinnen in Straubing 4:1

Straubing · Nach dem 0:6-Debakel gegen München kommen die Haie in Straubing zu einem 4:1-Pflichtsieg. Felix Schütz überragt mit zwei Toren. Der KEC muss bis zum Jahresende noch zwei Spiele absolvieren.

 Zwei Tore und eine Mahnung an die Kollegen: Felix Schütz.

Zwei Tore und eine Mahnung an die Kollegen: Felix Schütz.

Foto: Bucco

Der Spieler des Spiels wirkte alles andere als zufrieden. Als Felix Schütz am zweiten Weihnachtstag über das 4:1 (0:0, 1:0, 3:1) bei den Straubing Tigers sprechen sollte, sortierte der Starstürmer der Kölner Haie den gelungenen Auswärtsauftritt mit einem schmalen Lächeln in die Rubrik Pflichtsieg ein. Dem Nationalspieler lag aber noch viel mehr daran, vor den noch ausstehenden 17 Hauptrundenspielen eine Warnung auszurufen: „Wir müssen uns wieder mehr auf unsere Defensive konzentrieren. Und wir müssen besser spielen.“

Schütz dürfte wie seinen Teamkollegen und Haie-Coach Peter Draisaitl noch das letzte Spiel vor dem Weihnachtsfest im Magen gelegen haben. An der 0:6-Heimklatsche gegen Meister EHC Red Bull München hatten die Kölner nicht nur schwer zu kauen, sie war auch kaum zu verdauen. Die Roten Bullen hatten den KEC am vergangenen Freitag vor eigenem Publikum wie eine Weihnachtsgans gerupft und dabei aufgezeigt, wie groß der Unterschied zwischen der Tabellenspitze in der Deutschen Eishockey Liga und dem Draisaitl-Team ist.

Es war ein Wink des Spieltag-Schicksals, dass die Haie am Dienstag beim abgeschlagenen Liga-Schlusslicht am Pulverturm Wiedergutmachung betreiben durften. Straubing hatte zwar seine beiden jüngsten Heimspiele gegen Düsseldorf und Augsburg gewonnen, die Playoffs aber bleiben für die Tigers in dieser Saison Wunschdenken.

Peter Draisaitl schickte die selbe Formation wie gegen München aufs Eis und unterstrich damit seine Aufforderung nach Aufarbeitung des Heimdebakels. Seine Mannschaft kam auch ganz gut ins Spiel, vergab aber die ersten guten Möglichkeiten durch Nico Krämmer (3.) und Blair Jones (4.). Danach gab es auf beiden Seiten viel Eishockey-Stückwerk zu sehen. Erst als Ryan Jones und Moritz Müller kurz hintereinander Strafen kassierten (10./11.), tat sich wieder etwas. Straubings Michael Connolly traf in Überzahl die Latte (10.), und Haie-Goalie Justin Peters zeichnete sich mehrfach aus. So auch zehn Sekunden vor dem Ende des ersten Drittels, als der Kanadier einen Alleingang von Adam Mitchell abwehrte (20.).

Die Haie konzentrierten sich weitgehend auf ihre Defensive, was nach den sechs Gegentoren von Freitag nötig war, aber auch zu Lasten der offensiven Kreativität ging. Der Führungstreffer war auch deshalb erarbeitet. Sebastian Uvira fälschte einen Schuss von Dylan Wruck zum 1:0 ab (23.). Blair Jones hätte erhöhen können (28.), während von den Hausherren kaum Gefahr ausging. Erst als sich Philip Gogulla in Überzahl einen Fehler leistete, musste Peters noch einmal gegen Connolly eingreifen (39.).

Im Schlussabschnitt schlug dann die Stunde von Felix Schütz. Von Draisaitl erneut auf dem Flügel aufgestellt, schnappte sich der 30-Jährige bei Vier gegen Vier an der Bande einen von Gogulla erkämpften Puck, ließ zwei Straubinger und dann auch Torwart Drew MacIntyre aussteigen, um zum 2:0 zu vollenden (46.). Nur knapp vier Minuten später ließ der KEC-Topscorer sein zwölftes Saisontor folgen. Sein Schlenzer von der Blauen Linie flog mittig ins Netz, weil Philip Gogulla zuvor Drew MacIntyre erfolgreich abgelenkt und ihm die Sicht genommen hatte (49.).

Der wichtige Auswärtssieg geriet auch durch das 1:3 von Maurice Edwards (56.) nicht mehr in Gefahr, weil die Straubinger sich in der Folge zwei Strafzeiten leisteten. Die zweite nutzte Ben Hanowski auf Vorlage von Felix Schütz zu seinem 13. Saisontor und der endgültigen Entscheidung (59.).

„Wir haben uns lange schwer getan. Im Endspurt im Januar müssen wir besser spielen“, wiederholte Felix Schütz seine Forderung. Die Haie sollten sie noch im Dezember umsetzen, denn es stehen am Donnerstag in Bremerhaven und am Samstag gegen Wolfsburg (16.30 Uhr, Lanxess Arena) noch zwei Partien im alten Jahr an.

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