3:1 gegen Istanbul Hoffenheim beendet Sieglos-Serie in Europa League

Sinsheim · Das Warten hat ein Ende. 1899 Hoffenheim gewinnt als erste deutsche Mannschaft in der laufenden Saison eine Europa-League-Partie. Die Kraichgauer zeigten schon in der ersten Spielhälfte eine starke Leistung und belohnten sich in Durchgang zwei.

 Hoffenheim feiert den ersten Europapokal-Sieg in seiner Vereinsgeschichte.

Hoffenheim feiert den ersten Europapokal-Sieg in seiner Vereinsgeschichte.

Foto: Uwe Anspach

1899 Hoffenheim hat den ersten Sieg eines deutschen Teams in der Europa-League-Saison gefeiert. Der Tabellenvierte der Fußball-Bundesliga bezwang Istanbul Basaksehir mit 3:1 (0:0) und landete damit den ersten Vereinserfolg überhaupt auf internationaler Bühne.

Abwehrspieler Benjamin Hübner (52. Minute), U21-Europameister Nadiem Amiri (59.) und Nico Schulz (75.) trafen vor 21 167 Zuschauern gegen den türkischen Vizemeister. Stefano Napoleoni (90.+3) erzielte den einzigen Treffer für die Gäste. Die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann wahrte ihre Chancen auf ein Weiterkommen.

"Wir nehmen diesen Wettbewerb ernst und wollen unbedingt die Vorrunde überstehen", sagte Hoffenheims Sportchef Alexander Rosen nach der Partie bei "Sport1". Durch den Triumph zog 1899 in Gruppe C an Istanbul vorbei. Die TSG rettete zudem einen aus deutscher Sicht zuvor erneut enttäuschenden Europapokal-Abend. Der 1. FC Köln (0:1 bei BATE Borissow) und Hertha BSC (1:2 bei Sorja Luhansk) hatten ihre Duelle verloren und sind weiter sieglos.

Hoffenheim brauchte einige Minuten, um gegen die körperlich robusten Gäste in die Partie zu finden. Nach zwölf Minuten setzte sich Amiri erstmals im Strafraum durch und prüfte Istanbuls Torwart Mert Günok. Kurz drauf schoss Kerem Demirbay einen Freistoß auf das Tornetz.

Das vom türkischen Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan protegierte Basaksehir überließ 1899 mehr und mehr die Spielkontrolle und zog sich in die eigene Hälfte zurück. Bei den Gästen fehlten der verletzte Star Emre Belözoglu sowie Emmanuel Adebayor, "Afrikas Fußballer des Jahres" 2008.

Das wollten die Kraichgauer nutzen. Die für Steven Zuber und Andrej Kramaric neu in die Starformation gerückten Pavel Kaderabek und Schulz machten auf den Außenbahnen viel Druck. Demirbay mit einem wuchtigen Distanzschuss (29.), der starke Amiri (31.) und Nationalspieler Sandro Wagner aus spitzem Winkel (32.) hatten weitere Möglichkeiten. Hoffenheim ließ allerdings wie zuletzt so oft zunächst die nötige Effizienz vor dem Tor vermissen.

Das änderte sich zu Beginn des zweiten Durchgangs. 1899 bestimmte weiter das Spiel, hatte mehr Ballbesitz und erarbeitete sich zahlreiche Freistöße und Ecken. Der insgesamt achte Eckstoß brachte das 1:0. Demirbay flankte punktgenau auf Hübner, der Verteidiger traf per Kopf.

Und Hoffenheim legte nach. Erneut war eine Demirbay-Flanke der Ausgangspunkt. Amiri nahm den Ball direkt und baute den Vorsprung aus. Die TSG hatte sichtlich Spaß am Offensivfußball. Die Gastgeber spielten weiter nach vorne und kamen durch den früheren Mönchengladbacher Schulz, der sein erstes Tor für seinen neuen Club erzielte, eine Viertelstunde vor dem Ende noch zu einem weiteren Treffer. Das Anschlusstor in der Nachspielzeit von Napoleoni war nur noch eine Randnotiz.

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