Unterstützung vom DFB-Chef Grindel für früheres Ende des Transferfensters

Nyon · DFB-Präsident Reinhard Grindel setzt bei einer Reform des Transfersystems auf Lösungen mit möglichst vielen Ligen.

 Reinhard Grindel will Bestrebungen für ein früheres Ende des Transferfensters unterstützen.

Reinhard Grindel will Bestrebungen für ein früheres Ende des Transferfensters unterstützen.

Foto: Arne Dedert

Beim Bestreben, das Transferfenster vor Saisonstart zu schließen, sei die englische Premier League "vorgeprescht, und es gibt in der Bundesliga eine Bereitschaft, das zu unterstützen. Insofern will ich mich in der UEFA gerne dafür stark machen", sagte der Vizepräsident der Europäischen Fußball-Union der Deutschen Presse-Agentur in Nyon. Gleichzeitig betonte er, dass eine Abstimmung mit dem Verband europäischer Fußball-Profiligen EPFL und der Europäischen Club-Vereinigung ECA wichtig sei.

Alle weiteren angedachten Maßnahmen müssten darauf geprüft werden, ob es für den Fußball überhaupt Handlungsmöglichkeiten gebe. "Es sind beispielsweise die EU-Regeln des freien Binnenmarkts zu beachten. Es gibt unterschiedliche Interessen zwischen größeren und kleineren Clubs sowie größeren und kleineren Verbänden, zumindest schnelle Lösungen sind deshalb schwierig", sagte Grindel. UEFA-Präsident Aleksander Ceferin hatte unter anderem eine Gehaltsobergrenze und eine Luxussteuer ins Spiel gebracht.

Grindel plädiert zudem für Geduld im Umgang mit dem umstrittenen Videobeweis. "Ich bin immer noch dafür, in Ruhe abzuwarten. Es ist gerade der Sinn dieses Modellprojekts, über den Zeitraum einer Saison die technischen und inhaltlichen Fragen zu bewerten", sagte Grindel.

Nur wenig später gab es bei der 0:1 (0:1)-Niederlage des 1. FC Köln gegen Eintracht Frankfurt erneut strittige Entscheidungen. Die Kölner beklagten, dass Video-Schiedsrichter Wolfgang Stark nicht zu ihren Gunsten eingegriffen hatte.

Grindel betonte, dass die Schiedsrichter das neue System als "ganz wichtige Unterstützungen" wahrnehmen. "Insofern rate ich dazu, jetzt nicht in Hektik zu verfallen, sondern das Modellprojekt in aller Ruhe nach Abschluss zu analysieren", sagte der Chef des Deutschen Fußball-Bundes. "Es gibt eine Reihe von weiteren Ländern, in denen das System ausprobiert wird. Die Entscheidung wird am Ende dann auch im Lichte anderer Ligen getroffen." Der Videobeweis wird unter anderem noch in der italienischen Serie A getestet.

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