Eishockey 700 Fans verfolgen Trainingsauftakt der Kölner Haie

Köln · 700 Fans haben beim Trainingsauftakt der Kölner Haie den ersten Auftritt von Trainer Mike Stewart verfolgt. Schon jetzt hat der Club 5000 Dauerkarten verkauft.

Eigentlich war alles wie immer. Wenn die Kölner Haie nach einer langen Sommerpause erstmals gemeinsam aufs Eis gehen, kommen ihre Anhänger in Scharen. Auch am Sonntag sorgten 700 von ihnen für ein volles Trainingszentrum an der Gummersbacher Straße. Und doch war zum Start in die Vorbereitung auf die Mitte September beginnende Spielzeit der Deutschen Eishockey Liga (DEL) eine Sache entscheidend anders: Mit Mike Stewart gab erstmals der neue Mann hinter der Bande die Anweisungen.

Der 47-Jährige freute sich über den euphorischen Empfang. „Das war etwas Besonderes. Man spürt, dass die Eishockeyfans in Köln mitfiebern“, sagte Stewart, der nach einem zweimonatigen Urlaub in der kanadischen Heimat vor Tatendrang sprühte. „Es ist Zeit, dass es jetzt wieder an die Arbeit geht. Jeder freut sich, zurück auf dem Eis zu sein.“

Trainingspläne werden auswendig gelernt

Die KEC-Profis bekamen bei dem rund 60-minütigen Aufgalopp, bei dem auch Stürmer Marcel Müller nach einjähriger Verletzungspause mitwirkte, gleich einen Eindruck von der Arbeitsweise ihres neuen Coaches vermittelt. „Es war ein sehr durchdachtes, strukturiertes und knackiges Training, bei dem keine Zeit für das Erklären von Übungen verloren wurde“, resümierte Kapitän Moritz Müller. Um das Übungspensum ohne größere Unterbrechungen durchziehen zu können, lässt Stewart seine Spieler den Trainingsplan vorab auswendig lernen.

In Köln ist man glücklich, sich die Dienste des umworbenen, langjährigen Erfolgscoaches der Augsburger Panther gesichert zu haben: „Wir versprechen uns viel von Mike Stewart. Er ist ein wichtiger Baustein“, betonte Geschäftsführer Philipp Walter. Stewart möchte die Haie mit schnellem und aggressivem Eishockey wieder zu einem dauerhaften Mitglied in der Spitzengruppe der DEL formen. Ein erster Schritt in diese Richtung ist den Kölnern in der vergangenen Saison mit dem Erreichen des Playoff-Halbfinales geglückt.

„Wir haben ein sehr gutes Fundament gegossen“, meinte Philipp Walter. „Die Mannschaft hat viel Leidenschaft und Identifikation gezeigt. Diesen Weg möchten wir weitergehen.“ Auch deshalb gehören in der kommenden Spielzeit mehr als ein Dutzend Profis mit Vergangenheit in der Nachwuchs-Abteilung des KEC dem DEL-Team an. „Es ist ein Kader mit Kölner Färbung“, sagte Walter. Die Fans unterstützen die eingeleitete Neuausrichtung. Fast 5000 Dauerkarten – und damit bereits etwa 500 mehr als am Ende der letztjährigen Verkaufsphase – sind bislang über den Ladentisch gegangen.

Haie wollen effizienter werden

Nach dem Auslaufen mehrerer langfristiger und besser dotierter Verträge wie denen von Alexander Sulzer, Kai Hospelt oder Felix Schütz wurde das Aufgebot im Vergleich zum Vorjahr verschlankt. Gleich elf Spieler sind gegangen, im Gegenzug wurden mit den Verteidigern Taylor Aronson (27, Nürnberg Ice Tigers), Jakub Kindl (32, HC Pilsen) und Kevin Gagné (27, Mora IK) sowie den Angreifern Jon Matsumoto (32, Iserlohn Roosters), Jason Bast (30, Nürnberg) und Zach Sill (31, Slavia Prag) aber nur sechs Neuzugänge verpflichtet. Von einem Sparkurs möchte Philipp Walter indes nicht reden. „Wir haben uns auferlegt, effizienter zu werden, und hatten nun die Chance, die Kaderstruktur neu zu sortieren. Das war auch eine unternehmerische Entscheidung“, sagte der Clubchef.

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