Zwei Siegburger Schüler stehen bei "Jugend forscht" im Finale

Pascal und Jonas sind zwar erst 13 Jahre alt, aber schon richtige Forscher. Ausgezeichnete Forscher sogar. Beim Landeswettbewerb "Jugend forscht" holten sie in ihrer Altersklasse den ersten Preis.

Zwei Siegburger Schüler stehen bei "Jugend forscht" im Finale
Foto: Holger Arndt

Siegburg. Pascal und Jonas sind zwar erst 13 Jahre alt, aber schon richtige Forscher. Ausgezeichnete Forscher sogar, das haben sie schwarz auf weiß. Beim Landeswettbewerb "Jugend forscht" haben sie in ihrer Altersklasse den ersten Preis geholt.

Donnerstag und Freitag stellen sich die beiden Schüler des Siegburger Anno-Gymnasiums in Kiel beim Finale des Bundesumwelt-Wettbewerbes den besten Jungforscher-Teams aus ganz Deutschland.

Die beiden Gymnasiasten Jonas Hösl und Pascal Leder haben in ihrem Forschungsprojekt ein ganz praktisches Thema mit einem großen praktischen Nutzen für alle Gartenbesitzer untersucht. Sie haben sich in ihrer Arbeit mit der "Untersuchung von Haushaltsmitteln auf ihre Wirksamkeit für die biologische Schneckenbekämpfung" befasst.

Achatschnecke Die aus Afrika stammende Achatschnecke wird bis zu 20 Zentimeter lang. Sie ist zwar essbar, aber ihre Bedeutung als Ernteschädling vor allem in Ostafrika ist wesentlich bedeutender. Das Anno-Gymnasium will Kontakt zu Umweltorganisationen aufnehmen, um seine Ergebnisse der biologischen Bekämpfung bekannt zu machen.Also mit der Frage, helfen Sand und Eierschalen, Thymian oder Lavendel und andere Hausmittelchen gegen die Schneckenplage im Gemüsebeet? Das Fazit war schnell klar: Die meisten Hausmittel und Geheimtipps helfen gar nichts. Eierschalen und Sand sind kein Hindernis für Schnecken, die notfalls auch über scharfe Kanten kriechen.

Unerwartete Erfolge erzielten die Schnecken-Forscher allerdings mit Kaffee und Moos. Kaffeepulver und sogar Kaffeesatz, das zeigte sich in vielen Experimenten, hält Schnecken am besten und besonders wirkungsvoll von Gemüse und Zierpflanzen ab. "Sogar nach sieben Tagen wirkt Kaffeepulver noch, es hält dauerhaft die Schnecken fern", sagten Pascal und Jonas, als sie kurz vor ihrer Abreise nach Kiel ihre Forschungsarbeit im Anno-Gymnasium vorstellten.

"Wir haben 30 Achatschnecken in einen großen Behälter gesteckt, Bier als Lockmittel benutzt und dann Kaffee, Moos oder andere Hausmittel als Sperre drum herum verteilt. Nur Kaffee war absolut wirksam", so die Schüler. Gute Ergebnisse zeigte auch ein Sud aus zerkleinertem und zerstoßenem Moos. Die Versuche mit den afrikanischen Achatschnecken wurden mit heimischen Nacktschnecken wiederholt und zeigten die gleichen Ergebnisse. Kaffee und Moos wirken auch bei heimischen Kriechtieren.

Jonas und Pascal besuchen eine der beiden naturwissenschaftlichen Profilklassen am Anno, in denen auch die Teilnahme am Wettbewerb gefördert wird. Unterstützt wurden sie bei ihrer preisgekrönten Arbeit von ihrem Lehrer Michael Funke. Der stellte den 13-Jährigen auch die Achatschnecken für ihre Experimente zur Verfügung.

Eine erste praktische Umsetzung haben die Ergebnisse der Schnecken-Forscher am Anno-Gymnasium schon erfahren: Die Pflanzen im Schulgarten werden jetzt mit Kaffeesatz geschützt.

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