Zur Feier des gelungenen Tages gab es ein freies Mittagessen

Gespannt machten sich die Mitarbeiter an ihre Arbeit im Bonner Post-Tower - Technik funktioniert

Bonn. Montagmorgen halb acht, Kurt-Schumacher-Straße in der Gronau. Der Sicherheitsmann an der Drehtür des Haupteingangs zum Post-Tower schaut genau auf jedermanns Brust. Doch nur selten muss ein Mitarbeiter erst mal in der Tasche kramen, um den neuen Hausausweis - Eintritts-, Stempel- und Kantinenkarte zugleich - herauszuholen und gut sichtbar ans Revers zu heften.

Die meisten Mitarbeiter sind mit dem postgelben "Schlüssel" in Scheckkartengröße gerüstet, huschen ins neonbeleuchtete Foyer des Post-Towers, wo sie von zwei freundlichen Damen in blauem Blazer und gelben Rock empfangen werden, die ihnen bei eventuellen Problemen mit den Aufzugsterminals zu helfen.

Doch viele der 2 000 Mitarbeiter scheinen ihren 43-seitigen "Post Tower Guide" gut studiert zu haben, wissen, in welches der 41 Stockwerke sie müssen, wie die Aufzüge dorthin angefordert werden.

Die scheinen dem Ansturm erwartungsfroher und neugieriger Menschen nicht so recht gewachsen: Immer wieder bilden die Postler, die ins Foyer strömen, eine Schlange an den sechs Aufzügen der Ferngruppe, die die Mitarbeiter hoch hinaus in den noch dunklen Winterhimmel über Bonn bringen.

Der erste Arbeitstag in der neuen Post-Zentrale. "Ich bin gespannt", sagt ein Mitarbeiter am Morgen, eine Kollegin geht mit unguten Gefühlen in das Hochhaus, "weil ich nicht weiß, ob alles an meinem Platz steht". Von Donnerstagabend an hatten 240 Möbelpacker Dokumente und PCs von der alten in die neue Unternehmenszentrale transportiert.

Nicht alles steht im Büro, wie ganz wenige feststellen müssen. Im Großen und Ganzen aber habe der Crash-Umzug geklappt, so Pressesprecher Jürgen Blohm.

Die Mitarbeiter der Umzugsleitstelle, die provisorisch im Erdgeschoss des Nordturms eingerichtet ist, blicken raus auf Kollegen, die zu ihrem neuen Arbeitsplatz kommen, und auf Handwerker, die Gerüste wegschaffen.

Noch herrscht am Fuße des Towers der Eindruck des Unfertigen. Die zweite Eingangstür wird von Werkzeug blockiert, die Scheiben des Eingangsdaches fehlen, die des Casinos, der Kantine, sind noch nicht geputzt. An einer Stelle fehlt eine Dichtung, an anderer müssen noch die Maler ran, dort fehlen Wandverkleidungen.

Am Wochenende haben Bauarbeiter in Windeseile den Vorplatz des Post-Towers an der Kurt-Schumacher-Straße gepflastert, damit die Mitarbeiter sauberen Fußes zur Arbeit gelangen können.

Im Tower selbst halfen am Montag pro Etage zwei IT-Spezialisten jedem, der Probleme mit seinem Computer hat. Wie beispielsweise Pressesprecher Blohm. "Warum der PC ausgerechnet bei mir nicht klappt, weiß ich nicht. Aber ansonsten funktionieren die Geräte und Telefone."

Mittags dann gibt es im neuen Casino der Post freies Mittagessen für alle 2 000 Angestellten. Zur Feier des ersten gelungenen Tages.

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