Zensus 2011: Die Interviewer im Rhein-Sieg-Kreis stehen bereit

Die Interviewer sind geschult, haben ihre Köfferchen mit den Fragebögen bekommen und stehen quasi in den Startlöchern: Nächste Woche, ab Montag, 9. Mai, befragen sie 19.061 Haushalte im Rhein-Sieg-Kreis. Für den bundesweit durchzuführenden Zensus 2011 ermitteln sie Daten über die Bevölkerung im einwohnerstarken Rhein-Sieg-Kreis.

 Im Fokus der Statistiker: In jeder Kommune im Kreis werden 4 000 Personen befragt. Fotomontage: Holger Arndt

Im Fokus der Statistiker: In jeder Kommune im Kreis werden 4 000 Personen befragt. Fotomontage: Holger Arndt

Rhein-Sieg-Kreis. Die Interviewer sind geschult, haben ihre Köfferchen mit den Fragebögen bekommen und stehen quasi in den Startlöchern: Nächste Woche, ab Montag, 9. Mai, befragen sie 19 061 Haushalte im Rhein-Sieg-Kreis, das entspricht 12,5 Prozent. Für den bundesweit durchzuführenden Zensus 2011 ermitteln sie Daten über die Bevölkerung im einwohnerstarken Rhein-Sieg-Kreis.

"Wir haben mehr als 800 Interviewer geschult, ausgestattet und zur Verschwiegenheit verpflichtet", sagt Inga Schmitz, stellvertretende Leiterin der eigens für den Zensus eingerichteten Stabsstelle bei Kreisdirektorin Annerose Heinze. Im Siegburger Kreishaus laufen aber nicht nur die Fäden zusammen, sondern auch die Leitungen heiß: Bereits geschulte Interviewer sagen ab, "weil ihnen zum Beispiel das zugeteilte Gebiet nicht passt", bedauert Schmitz.

Dabei war allen, die sich für diesen Job gemeldet hatten, klar gemacht worden, dass sie weder in ihrer Nachbarschaft noch an einem "Wunschort" eingesetzt werden. "Das wäre für die Befragten unzumutbar, wenn sie zum Beispiel ihrem Nachbarn Auskunft über ihre genaue Lebenssituation geben müssten."

Aktuell entstanden Interviewer-Lücken kurz vor den ersten Befragungen nach Auskunft von Schmitz in den Kommunen Wachtberg, Hennef, Meckenheim und Neunkirchen. Doch man habe auf "eine gut gefüllte Reserveliste" zurückgreifen können, so Schmitz. Da die Reservisten aber noch geschult werden mussten, könne es sein, dass in den entsprechenden Gebieten die Interviews mit den zufällig ausgewählten Haushalten erst ab Mitte bis Ende des Monats Mai erfolgen.

Die Zahl der befragten Haushalte richtet sich übrigens nicht nach der Einwohnerzahl der jeweiligen Kommune: In jeder der 19 dem Kreis angehörenden Kommunen werden rund 4 000 Personen erfasst, egal, ob es sich um Ruppichteroth handelt - wo also etwa die Hälfte der Einwohner seine Daten mitteilen muss - oder um Bad Honnef, wo prozentual bei etwa 27 000 Einwohnern weit weniger Personen vom Zensus 2011 erfasst werden.

Weblink Weitere Informationen unter www.zensus2011.de"Unsere Meldedaten sind von November 2010", sagt Schmitz. Seitdem habe es natürlich einige Umzüge, Geburten oder Todesfälle gegeben; es könne also durchaus sein, dass der Interviewer einen Vier-Personen-Haushalt ansteuert, dann aber tatsächlich einen Zwei-Personen-Haushalt vorfindet.

"Alle angesprochenen Haushalte sind auskunftspflichtig", betont Schmitz. Wer das höchstens 46 Fragen umfassende Blatt nicht gemeinsam mit dem Erhebungsbeauftragten ausfüllen möchte, hat zwei Möglichkeiten: Er kann den Fragebogen allein ausfüllen und auf eigene Kosten per Post ans Kreishaus schicken oder auch die Fragen im Internet beantworten und online an IT NRW, die Datensammelstelle für Nordrhein-Westfalen, senden.

"Auch bei uns werden die Daten umgehend anonymisiert", betont Schmitz. Um sicher vor Datenklau zu sein, wurde im Kreishaus eine separate Datenleitung für die Erhebungsstelle gelegt.

Auch besteht ein "Rückspielverbot": Sollte jemand in einer Wohnung gemeldet sein, in der er gar nicht wohnt, erfährt die zuständige Gemeinde davon nicht. Schmitz hofft, dass sich alle zu befragenden Haushalte kooperativ verhalten. "Es besteht ja sowieso eine Pflicht zur Auskunft, niemand kann sich drücken." Wer nicht möchte, dass der Interviewer etwas über ihn erfährt, sollte aufs Internet zurückgreifen.

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