Mit ihrem Lied von Christina Aguilera riss Yoyo nicht nur das Publikum von den Stühlen, sondern begeisterte auch die Jury um Poptitan Dieter Bohlen: "Wenn Talent leuchten würde, dann müssten wir hier alle Sonnenbrillen aufsetzen, weil das hier kaum auszuhalten war."

Ein Echo, mit dem Yoyo niemals zu rechnen gewagt hätte: "Ich dachte mir anfangs, ich komme höchstens ins Fernseh-Casting, vielleicht ins Halbfinale." Als sie dann am Samstag auf der Bühne stand, ihr die Zuschauer zujubelten, und sich sogar Choreograph Bruce Darnell von seinem Stuhl erhob, "da hätte ich beinah angefangen zu heulen."

Die Lobeshymnen der Jury hat die 13-Jährige mit strahlendem Gesicht entgegen genommen: "Das war so schön - zu wissen, dass man selber gemeint ist, und dass jemand einem so etwas Tolles sagt."

Schon zu Beginn der Show hatte Dieter Bohlen mit seinen Vorschusslorbeeren für reichlich Herzklopfen bei Yoyo gesorgt. Er freue sich heute Abend besonders auf den Auftritt von Yosefin Buohler, sagte der Musikproduzent - "und ich bin fast vom Stuhl gefallen, als ich das gehört habe", erzählt Yoyo. "Allerdings hat mich das noch nervöser gemacht."

Die Tatsache, dass sie nun am Samstag im großen Finale live auf der Bühne im ausverkauften Kölner Coloneum und vor einem Millionenpublikum an den Fernsehbildschirmen singen wird, hat die Schülerin aus dem kleinen Siebengebirgsort immer noch nicht richtig realisiert: "Das ist so unglaublich groß, so riesig, dass ich mir das noch gar nicht vorstellen kann."

Und ganz egal, wie die Entscheidung ausgehen wird - die 13-Jährige mit den langen blonden Zöpfen und der tiefen Soulstimme ist bereits jetzt ein Star. Besuche von Filmteams, Auftritte in Fernsehmagazinen, Fotoshootings, Zeitungsinterviews - der Alltag der deutsch-schwedischen Patchwork-Familie aus Stieldorf ist durch Yoyos Erfolg gehörig aus den Fugen geraten.

An einem einzigen Tag sind bereits 3 000 E-Mails in Yoyos Mailbox eingegangen, Fanpost, die die Schülerin auch persönlich beantworten möchte. "Es dauert zwar im Moment etwas länger, da ich so wenig Zeit habe, aber ich versuche mein Bestes." Mit dem Medienrummel um ihre Person geht Yoyo ebenfalls ganz locker um: "Es macht super Spaß und ich genieße es, so lange es eben geht."

Trotz allem Terminstress versucht Yosefin, sich noch genügend Zeit für ihre Familie, ihre Freunde und ihre Hobbies zu nehmen. Sie spielt Fußball in der U-14-Mannschaft der Bonn International School und reitet im nahen Birlinghoven. "Das ist mir sehr wichtig", betont sie und klingt für eine 13-Jährige schon sehr erwachsen.

Was Yoyo am Samstag singen wird, ist noch ein Geheimnis. Verraten wird nur soviel: "Es ist ein sehr schöner Titel, den ich sehr gerne singe, und der von einer unglaublich guten Sängerin ist." Geübt wird natürlich, "aber nicht zuviel", sagt Yoyo. Bis Dienstag standen schließlich auch noch Schule und Hausaufgaben auf dem Programm.

Die letzten drei Tage vor dem großen Finale ist sie allerdings vom Unterricht befreit worden, in dieser Zeit bestimmen die Vorbereitungen für den Samstag den Terminkalender: Kostümprobe, Soundcheck, Generalprobe. Um 20.15 Uhr beginnt die Show, Yoyo muss allerdings schon mittags im Coloneum sein. Trotz aller Aufregung hat sie sich vorgenommen, den Tag möglichst ruhig und gelassen anzugehen: "Noch mal ausgiebig ausschlafen, vielleicht einen Kakao trinken."

Für das Finale ist sogar eigens Yosefins Oma aus Schweden angereist. 25 Eintrittskarten hat die Familie vom Fernsehsender RTL zur Verfügung gestellt bekommen. Yoyo weiß aber von vielen Schulkameraden und Freunden, dass sie sich zusätzlich Karten gekauft haben. Wie groß der Fanclub ist, kann sie nicht genau sagen, aber dass dieser eine besondere Überraschung plant, ist bereits durchgesickert.

Yoyo freut sich auch schon auf das Wiedersehen mit den anderen neun Finalisten. "Wir verstehen uns alle gut und sind wie eine große Familie." Backstage herrsche ein lockerer Umgang, erzählt sie.

Vor den Shows verbringen die Kandidaten viel Zeit gemeinsam im Aufenthaltsraum. "Wir gucken zusammen Fernsehen, und wenn über jemanden von uns eine Reportage kommt, freuen wir uns alle gemeinsam." Kein Wunder also, dass Yoyo keinen eigenen Favoriten hat. "Ich finde alle gut."

Pläne für die kommende Zeit hat die 13-Jährige noch nicht: "Ich werde alles mal auf mich zukommen lassen." Natürlich wäre sie traurig, wenn sich Jury und Zuschauer am Samstag für ein anderes "Supertalent" entscheiden würden, "aber ich habe ja für mich selber schon gewonnen."