Wirtz erklärt die Bürgerstiftung zur Chefsache

Königswinter nimmt sich ein Beispiel an der Initiative der Honnefer Nachbarn - Dem Bürgermeister schweben Jugend und Sport als Schwerpunkte vor - Spenden für die Stiftung statt für Wahlplakate

  Am Start:  Für den Sport, speziell auch den Jugendsport, sollte in Königswinter noch mehr getan werden, meint Peter Wirtz. Eine Bürgerstiftung könnte helfen. Fotos: Frank Homann

Am Start: Für den Sport, speziell auch den Jugendsport, sollte in Königswinter noch mehr getan werden, meint Peter Wirtz. Eine Bürgerstiftung könnte helfen. Fotos: Frank Homann

Königswinter. Den letzten Anstoß gaben die Nachbarn aus Bad Honnef - jetzt will auch Königswinter eine Bürgerstiftung. Bei der letzten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses im alten Jahr ist die Verwaltung beauftragt worden, die rechtlichen und organisatorischen Grundlagen für die Gründung einer Bürgerstiftung für den Bereich Jugend und Sport zu schaffen. Der Rat gab bei seiner letzten Sitzung im Jahr 2003 dafür grünes Licht.

Bürgermeister Peter Wirtz liegt die Stiftung besonders am Herzen. "Wir haben zwei tolle Stiftungen in Königswinter, die die Kultur fördern, aber nichts für die Jugend und den Sport. Das ist eine Sache, die man anpa~cken muss", sagt der Marathonläufer, der selbst eine sportbegeisterte Familie hat.

Während die Professor-Rhein-Stiftung mit einem Stiftungskapital von 1,3 Millionen Euro Stipendien an Studenten der Naturwissenschaften mit herausragenden Leistungen vergibt und zum Beispiel das Siebengebirgsmuseum unterstützt, fördert die Lemmerz-Stiftung kulturelle Belange. "Wir sind wach geworden durch Bad Honnef", sagt Wirtz. In vielen Gesprächen mit Königswinterern hat er den Eindruck gewonnen, dass auch dort echte Spendenbereitschaft besteht. "Ich habe bereits Signale bekommen, sogar von Honnefer Bürgern."

Die gegenseitige Unterstützung sei zwischen den beiden Städten durchaus nicht unüblich. Er selbst habe bereits für den Bad Honnefer Stadtjugendring gespendet. Wirtz will die Angelegenheit auch weiterhin zur Chefsache machen. "Ich werde persönlich für die Stiftung einwerben gehen in der Stadt", verspricht der Königswinterer Bürgermeister. Im Hinblick auf die im nächsten Jahr anstehende Kommunalwahl sagt das Stadtoberhaupt: "Statt Geld im Wahlkampf auszugeben, sollen die Leute für die Stiftung spenden."

Ein bürgerschaftliches Engagement für die Jugend und den Sport tut aus Sicht des Bürgermeisters besonders not, weil die kommunale Förderung auf beiden Gebieten in den vergangenen Jahren immer weiter zurückgefahren wurde. Der Einsatz der Stiftungsgelder soll von der pauschalen Projektförderung, über die Finanzierung von Fortbildungen und Schulungen bis zur Ausstattung von Sportanlagen reichen. Auch an eine Unterstützung für die beiden Jugendhäuser in Niederdollendorf und Oberpleis und den neuen Jugendtreff in Heisterbacherrott ist gedacht.

Das Gründungskapital der Bürgerstiftungen wird im Gegensatz zu traditionellen Stiftungen von einer Vielzahl von Stiftern gestellt. Diese breite Basis begründet den besonderen Charakter der Bürgerstiftungen. Die Höhe der Fördermittel wird von den Zinserträgen des Stifungskapitals bestimmt.

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