Aberkennung des Heilbad-Prädikats "Wir müssen dem Beispiel von Bad Honnef folgen"

BAD BODENDORF · Der Bad Bodendorfer Ortsvorsteher Alexander Albrecht plädiert für die Beibehaltung des Ortsnamens - und hofft auf eine Lösung wie in Nordrhein-Westfalen.

"Mit tiefer Betroffenheit und einigem Unverständnis mussten wir aus den Medien von Wirtschaftsministerin Eveline Lemke zur Kenntnis nehmen, das nun nach 41 Jahren unser Prädikatstitel Bad in Bad Bodendorf aberkannt werden soll." Das sagt Bad Bodendorfs Ortsvorsteher Alexander Albrecht.

Betroffenheit darüber, dass die Bürger, viele ehrenamtliche Helfer und der Badeort selbst, mit dieser "gravierenden Entscheidung konfrontiert worden seien und dieser Entscheidung nun fast hilflos" gegenüber stünden.

Unverständnis deshalb, weil diese Entscheidung nun so "rasant" nach einer Besichtigung des Badeortes von Mitarbeitern des Landesministeriums und der SGD Nord gefällt worden sei. Aber auch darüber, dass mit der Entscheidung der Aberkennung keinerlei Fristen oder ein Zeitrahmen zur Verbesserung der Missstände vorgeschlagen wurde und vor allem, das dies nun in der Zeit widerrufen wird, in der eine Bad Bodendorfer Bürgerin Wirtschaftsministerin des Landes Rheinland- Pfalz sei. Albrecht: "Es ist müßig, den Schuldigen für die Missstände im Badeort zu suchen. Es kann die ein oder andere Gesundheitsreform sein, es kann an der wirtschaftlichen Lage unserer Haushalte liegen oder an der Bereitwilligkeit etwas in die Zukunft zu investieren oder zu riskieren."

Seit 41 Jahren identifizieren sich die Bürger und Neubürger mit dem Namen

Fakt sei aber, dass nach einer Untersuchung aller Badeorte im Jahre 2009, bei der Bad Bodendorf signalisiert wurde, etwas in die Zukunft zu investieren und fehlende Parameter auszugleichen, sich eine Gruppe ehrenamtlicher Bürger (Lenkungsgruppe) gefunden hat und ein zukunftsorientiertes Konzept zur Erhaltung des Bad- Titels ausgearbeitet und den entsprechenden Gremien vorgelegt hatte. Diesem Konzept sei mit knapper Mehrheit widersprochen worden. Er habe sich bei dieser Entscheidung mehr Vertrauen und Weitsichtigkeit in ehrenamtliches und privatwirtschaftliches Engagement gewünscht.

"Nun bleibt uns nur zu hoffen, dass die Landesministerien dem Vorbild von Nachbarstädten in Nordrhein-Westfalen, Bad Honnef und Bad Godesberg, folgen und uns unseren Ortsnamen Bad Bodendorf auf unserem Ortsschildern nicht entfernen. Denn hiermit identifizieren sich seit 41 Jahren Bürger und Neubürger von Bad Bodendorf (Zuwachs von 1900 Einwohner zum Anfang der 70er Jahre auf mittlerweile knapp 4000 Einwohner)", sagt Albrecht.

Und: "Für alle Einwohner wäre es nun wie die Wegnahme eines Teils ihrer Heimatgedankens. Ebenso könnten wir das Geld, das für die Umstellung eines Ortsnamens ausgegeben werden müsste, gut in anderen Bereichen im Ort einsetzen (Infrastruktur, Schulsport, Wege, Plätze, Schwanenteichgestaltung)." Erst vor kurzem sei zum Beispiel ein neues Feuerwehrfahrzeug angeschafft worden, auf dem der Name Bad Bodendorf stehe. "Die Möglichkeit unseren verwurzelten Ortsnamen behalten zu können, wäre nun mehr als anständig", so der Ortsvorsteher.

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