"Wir haben einen Motivationsschub ausgelöst"

Susanne und Herbert Mück weiten ihre "Hilfe zur Selbsthilfe" aus - Das Bad Honnefer Ehepaar sammelt Spenden für den Bau von Häusern auf Phuket

  Touristen, die helfen:  Susanne und Herbert Mück aus Bad Honnef verbringen den Winter in Thailand.

Touristen, die helfen: Susanne und Herbert Mück aus Bad Honnef verbringen den Winter in Thailand.

Foto: privat

Bad Honnef. Erfreut über die Resonanz, die auch die Berichterstattung über die von dem Bad Honnefer Ehepaar in Thailand initiierten Hilfsprojekte ausgelöst hat, geben Susanne und Herbert Mück einen aktuellen Zwischenbericht über die Situation auf Phuket.

Wie berichtet, lebt das Ehepaar den Winter über in dem asiatischen Land und hat dort die verheerende Flutkatastrophe miterlebt. Auf Grund der akuten Not, der viele einheimische Familien seit Weihnachten 2004 ausgesetzt sind, haben die ehemalige Mitarbeiterin der Vorbereitungsstätte für Entwicklungszusammenarbeit im Bad Honnefer "Uhlhof" und der promovierte Jurist sowie Freunde und Bekannte Projekte angestoßen, die schnell und unbürokratisch Hilfe zur Selbsthilfe ermöglichen sollen.

"Mit unserem Ansatz haben wir in der Bevölkerung einen in diesem Ausmaß nicht erwarteten Motivationsschub ausgelöst", freut sich das Ehepaar in einer E-Mail an den General-Anzeiger zudem über den Anklang, den die Aktion bei den Empfängern der Spenden findet. Hintergrund: Susanne und Hebert Mück waren, angeregt durch das akute Leid der Betroffenen, bei den örtlichen Behörden auf Phuket beharrlich vorstellig geworden.

So haben sie Familien ausfindig gemacht, die dringender Hilfe bedürfen. Die Hartnäckigkeit der Deutschen hatte Erfolg: Mücks und weitere engagierte Landsleute verwenden Spenden, über die Nachweis geführt wird, etwa für den Kauf von Baumaterial, mit dem die Einheimischen selbst ihre völlig zerstörten Heimstätten wieder aufbauen können. Hilfe zur Selbsthilfe leistet die "Tsunami-Nachsorge" auch beim Aufbau von Schulen, die den Kindern auf Phuket einen besseren Start ins Leben bieten sollen.

Innerhalb von 14 Tagen, teilt das Bad Honnefer Ehepaar nun mit, haben die Hilfsprojekte schon deutlich Formen angenommen: Häuser, für deren Bau von den Spenden unter anderem von Nachbarn und Freunden in der Heimat Material gekauft wurde, wachsen.

Und die Hilfe geht weiter: "Es gibt viele mittellose Familien etwa in der Provinz Kamala, die durch die Flutwelle ihre ganze Habe verloren haben. Sie würden sich genau so gerne selbst eine Unterkunft schaffen", teilen Mücks mit. Der finanzielle Aufwand liegt nach Erfahrungen und Erkundigungen des Ehepaares pro Objekt übrigens bei 3 000 bis 4 000 Euro.

Mücks machen ferner die Erfahrung, dass staatliche Hilfe nur spärlich fließt: Bisher sei nur ein Teil einer von ihnen betreuten Großfamilie in den Genuss einer staatlichen Zuwendung gekommen. "Alle anderen werden vertröstet mit den Worten, dass die Kassen der zuständigen Ämter leer sind." Konsequenz: Susanne und Herbert Mück wollen auch weiterhin in Phuket am Ball bleiben. Im März werden sie nur vorübergehend nach Deutschland zurückkehren.

Wer sich für die Projekte der beiden Bad Honnefer interessiert, kann sich unter hus@mosquito.de oder unter der Rufnummer (00 66) 50 68 07 10 melden. Zudem wurde ein spezielles Spendenkonto für die Aktion eingerichtet: Konto 15 99 429 bei der Badischen Beamtenbank, BLZ 660 908 00, Stichwort "Tsunami-Nachsorge".

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