Nach stärkstem Beben seit Jahren Wieder bebte die Erde in der Osteifel

Kobern-Gondorf · Die Osteifel ist am Dienstagmorgen erneut von einem leichten Erdbeben erschüttert worden. Diesmal lag die Stärke bei 2,6. Das Beben am Montag war mit 2,8 das stärkste seit mehreren Jahren.

Nach stärkstem Beben seit Jahren: Wieder bebte die Erde in der Osteifel
Foto: picture-alliance / HB-Verlag/Peter Hirth

In der Eifel hat am frühen Dienstagmorgen erneut die Erde gebebt. Nachdem am Montag ein Beben mit einem Wert von 2,8 die Gegend um Kobern-Gondorf erschüttert hatte, ergaben die automatisch ermittelten Daten nun einen Wert von 2,5. Die manuelle Auswertung des Landeserdbebendienstes Rheinland-Pfalz ergab, dass das Beben eine Stärke von 2,6 hatte und damit leicht schwächer als das am Vortag war. Das Epizentrum lag bei Kobern-Gondorf und war damit identisch zum vorherigen Beben. Erneut war es in weiten Teilen des Neuwieder Beckens und der Osteifel zu spüren, wie die Seite "Erdbebennews.de" mitteilte. Der Landeserdbebendienst Rheinland-Pfalz hatte um 5.21 Uhr die Erschütterungen automatisch aufgezeichnet und ausgewertet.

Bereits am frühen Montagmorgen hatte ein leichtes Erdbeben viele Bewohner in der Osteifel aus dem Schlaf gerissen. Dieses Beben hatte eine Stärke von 2,8 erreicht. Automatisch gemessen wurde das Beben um 5.13 Uhr am Montagmorgen, die aufgezeichneten Daten ergaben zunächst einen Wert von 2,6. Die manuellen Auswertungen des Erdbebendienstes ergaben dann jedoch den höheren Wert. Das Beben lag demnach in einer Tiefe von acht Kilometern. Das zweite Beben jetzt lag mit sechs Kilometern Tiefe noch einmal näher an der Oberfläche.

Doppelbeben sind relativ selten

"Solche Doppelbeben innerhalb kürzester Zeit sind selten, aber an dieser Stelle auch nicht äußerst ungewöhnlich", sagt Professor Georg Wieber vom Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz. Bei beiden Beben handelte es sich um tektonische Beben. "Diese sind bedingt durch Bewegungen der obersten Erdschichten", so Wieber. Nach Angaben von "Erdbebennews" entstehen diese zweiten Beben meist als direkte Folge der Spannungsänderung des ersten Erdbebens an einem benachbarten Abschnitt der Störung.

Ein Beben im Neuwieder Becken ist zudem auch nicht ungewöhnlich. Grund dafür ist eine etwa 15 Kilometer lange Bruchzone, die sogenannte Ochtendunger Störung, die von Ochtendung bis zur Mosel verläuft. "Diese Stelle ist eine der tektonisch aktivsten Zonen", so Wieber. Es gebe aber keinen Grund zur Sorge, die ganze Zone werde vom Erdbebendienst sehr genau überwacht. "Das ist eben die tektonisch aktive Eifel", sagt Wieber.

Befürchtungen, diese Beben stünden in Zusammenhang mit den Berichten zuletzt über die vulkanischen Aktivitäten rund um den Laacher See, entkräftet der Experte. "Es gibt keinen Grund zur Aufregung, da die beiden jetzigen Beben klar als tektonische Beben identifiziert werden konnten." Wichtig sei die Unterscheidung von tektonischer und magmatischer Beben. Letztere entstehen durch Magmenbewegungen. "Aktuell haben wir aber keine Hinweise auf ein solches magmatisches Beben", sagt Wieber. Auch gebe es kein Zusammenspiel dieser Beben. Das liegt auch an der deutlich unterschiedlichen Tiefe der Beben. Tektonische Beben sind dabei wesentlich näher an der Oberfläche nachzuweisen. Sorgen, dass die beiden Beben jetzt ein Anzeichen für eine Bewegung des Vulkans am Laacher See sein könnten, sind somit unbegründet.

Zu spüren waren die Beben nicht nur im Epizentrum selbst. Meldungen zu den beiden Beben gab es von Koblenz bis zum Laacher See. "Es gab ein deutlich wahrnehmbares Geräusch. Das Bett hat geschwankt, die Fenster vibriert", gab ein Anwohner in Kobern-Gondorf am Montag an.

Stärkstes Beben seit 2012

Mit einer Stärke von 2,8 war das Beben vom Montag das stärkste Beben in der Osteifel seit November 2012. Am 22. November 2012 wurde ein Beben ebenfalls der Stärke 2,8 gemessen, das Epizentrum damals lag in Lonnig. Schäden gab es infolge des rund einminütigen Bebens jedoch nicht.

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