Sanierung des Rheinufers Wer die Kosten trägt, ist unklar

BORNHEIM-UEDORF · Die Bezirksregierung wollte es diesmal besser machen und die Anlieger des Bornheimer Rheinufers in Hersel, Uedorf und Widdig frühzeitig über die Befestigungsmaßnahmen des Ufers in Kenntnis setzen.

 Das Rheinufer bei Widdig und Uedorf gilt als gefährdet und soll gesichert werden. Im Hintergrund ist die Herseler Kirche Sankt Aegidius zu sehen.

Das Rheinufer bei Widdig und Uedorf gilt als gefährdet und soll gesichert werden. Im Hintergrund ist die Herseler Kirche Sankt Aegidius zu sehen.

Foto: Wolfgang Henry

So sollten die von der Bezirksregierung bestellten Mediatorinnen Kristina Oldenburg aus Frankfurt und Susanne Fest aus Köln bei dem Gesprächs-Abend in der Verbundschule in Uedorf zunächst von den Bürgern erfahren, was ihnen wichtig ist. Nachdem das Rheinufer von Hersel bis Widdig als gefährdet eingestuft wurde, hatte die Bezirksregierung den Bereich zunächst provisorisch gesichert.

Welche Stellen genau gefährdet sind und wie sie zu sichern sind, soll nun eine detaillierte Untersuchung klären. Dazu gehören auch Antworten auf die Fragen, ob es sich um "normale" Erosionsprozesse handelt oder etwa die Schifffahrt für die Schäden - wie die Anwohner glauben - verantwortlich sind. Aufgrund der Ergebnisse soll dann das Ufer saniert werden.

Weiter unklar ist dabei, wer die Kosten trägt. Die provisorischen Maßnahmen wurden je zur Hälfte von Land und Bund übernommen mit der Verabredung, dass der Bund das Land verklagt, um in dem Prozess zu klären, wer die Schäden zu verantworten hat. Was die schlussendliche Sanierung angeht, befürchten die Anlieger, zur Kasse gebeten zu werden.

Auch der städtische Beigeordnete Manfred Schier appellierte an die Bezirksregierung, möglichst schnell die Kostenfrage zu klären. "In den 50er und 60er Jahren hatten wir hier keine Schäden", sagte ein älterer Anwohner, der seit seiner Geburt am Rheinufer lebt. Seiner Meinung nach seien die modernen Schiffe, die selbst bei Hochwasser nah am Ufer fahren würden, für die Schäden verantwortlich. Deshalb müsse das Wasser- und Schifffahrtsamt des Bundes die Sanierung bezahlen.

Passend dazu zitierten mehrere Bürger Gutachten, die diese Auffassung bestätigten. "Nach unserem Wissen, ist zurzeit unbekannt, wer für die Schäden verantwortlich ist", sagte Mediatorin Oldenburg und erntete Gelächter. Ein anderer Bürger befürchtet, dass die Anlieger einen Teil der Kosten übernehmen müssen, um die am gegenüberliegenden Ufer geplanten Arbeiten zu finanzieren.

Diese sollen sogenannte Verkiesungen verhindern und ein teures Ausbaggern der Fahrrinne ersparen. Ein anderer Bürger ergänzte, dass sich die Fahrrinne in den vergangenen Jahren um rund 70 Meter ans linke Ufer verlagert habe. Klar wurde bei dem Abend vor allem, dass sich die Anwohner trotz des Gesprächsangebots schlecht informiert fühlen. "Ich kann nur etwas sagen, wenn ich etwas weiß", sagte ein Anwohner. Er kritisierte, dass weder bekannt sei, welche Arbeiten geplant seien, noch wann diese starten, wie lange sie dauern oder wer sie bezahlt.

Seiner Meinung nach sei das Ganze eine "Alibiveranstaltung" und die Bürger würden nicht wirklich einbezogen, was das Publikum mit Applaus quittierte. Ratlos waren da auch die Mediatorinnen, die darauf hinwiesen, dass erst nach einer Untersuchung des Rheinufers feststehen wird, welche Arbeiten erledigt werden müssen. Am Dienstag, 3. Juli, soll ein Informationsabend der Bezirksregierung in der Herseler Rheinhalle folgen.

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