Wellness, Konferenzen und der Blick aufs Siebengebirge

Das neue Hotel Galerie Auerberg soll 2004 eröffnen - Zeit des Leerstands ist vorbei

  Umbau:  Nach der Pleite und Zwangsversteigerung wollen Walter Koeln (links) und Paul Dreesbach dem alten Hotel Auerberg wieder Leben einhauchen.

Umbau: Nach der Pleite und Zwangsversteigerung wollen Walter Koeln (links) und Paul Dreesbach dem alten Hotel Auerberg wieder Leben einhauchen.

Foto: Engels

Auerberg. Seit 2001 hat es leer gestanden, doch das wird sich bald ändern: Das alte Hotel Auerberg an der Kölnstraße wird seit Juli vergangenen Jahres saniert und umgebaut. Auerberg Galerie Hotel soll die umgebaute Unterkunft heißen.

Federführend dabei ist die Jesra-GmbH. Ihr Geschäftsführer Walter Koeln will "ein modernes Designer-Hotel auf dem Stand eines vier Sterne Hotels" bauen. Dort können dann auch Seminare, Geburtstagsfeiern oder Hochzeiten stattfinden. "Bisher fehlt es im Auerberg ja an solchen Möglichkeiten", sagt der 63-Jährige.

Bereits Anfang nächsten Jahres soll der Hotelbetrieb aufgenommen werden. Aber noch fehlen ein paar Baugenehmigungen: zum Beispiel für den Wintergarten auf der fünften Etage. Obwohl in den ersten Bauplänen von 1971 an der Stelle eine Dachterrasse vorgesehen war, hat Architekt Paul Dreesbach eine Flachdachkonstruktion vorgefunden. "Schade um die schöne Aussicht", findet er und will dort nun den Wintergarten mit Blick aufs Siebengebirge errichten.

Um das Gebäude von innen heller und freundlicher zu gestalten, haben die Bauarbeiter Wände eingerissen und Fenster vergrößert. Bereits 850 Tonnen Beton und 3 500 Tonnen Bauschutt haben sie aus dem Gebäude geholt.

Auch dem Designer sind Licht und Leichtigkeit wichtig. Etwa bei den Bädern, von denen schon einige fertig sind: Durch große Milchglaswände dringt das Tageslicht in die sonst fensterlosen Räume. Der arabische Designer Rashid Khalifa, der in England studiert hat, legt bei der Planung allerdings auch auf praktische Dinge Wert. Bei den Duschen verzichtet er zum Beispiel auf die Wannen. Das ist behindertengerecht.

Im Untergeschoss des später vollklimatisierten Hotels mit 54 Zimmern und Suiten zeigt Koeln das spätere Schwimmbad. Hinzu kommen Sauna, Solarium, ein Bodybuilding- und ein Fitnessraum.

Koeln hat Jesra mit seinem Freund Michael Khoury, einem Wirtschaftsprüfer, vor zwei Jahren gegründet. Obwohl ihre ursprüngliche Idee darin bestand, Grundstücke und Gebäude zu kaufen und zu verkaufen, dreht sich derzeit alles um das Auerberg Galerie Hotel. Koeln will die Geschäftsführung und finanzielle Verwaltung übernehmen.

Um die noch ausstehenden Bauanträge macht er sich keine Sorgen, denn die Stadt habe sich bisher kooperativ und hilfsbereit gezeigt. Auch von den Anwohnern ist Koeln angetan: "Wir haben ein sehr gutes Nachbarschaftsverhältnis", sagt er. "Ich weiß, dass der Umbau manchmal sehr laut war, aber nie kamen Klagen oder Beschwerden".

Die Vergangenheit des Hotel Auerbergs ist keineswegs rosig: 1990 gab es bei einem Hotelbrand vier Verletzte und einen geschätzten Schaden von 100 000 Mark. Nachdem das Hotel einige Jahre später zahlungsunfähig war, wurde es 1999 zwangsversteigert.

Koeln sieht für die Zukunft allerdings keine solchen Probleme. Im Gegenteil: "Mit der Autobahnauffahrt in Hersel und dem Verteilerkreis um die Ecke haben wir eine optimale Anbindung. Unser Design und unser Konzept, das eben auch ein umfangreiches Wellnessprogramm vorsieht und die Möglichkeit für Veranstaltungen aller Art bietet, ist modern und den Bedürfnissen angepasst." Er hofft, dass Geschäftsleute, Bonn-Touristen und auch Anwohner seine Kunden werden.

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