Flüchtlingsunterbringung Weitere Erstaufnahmeunterkunft in Bonn

BONN · Die Bezirksregierung bittet die Stadt Bonn erneut um Amtshilfe bei der Flüchtlingsunterbringung. Außerdem sollen die weitere Container angeschafft werden, um Notunterkünfte für etwa 160 Flüchtlinge bereitstellen zu können.

Ankunft in Bonn: Die ersten Flüchtlinge treffen am 1. August in der Erstaufnahme des Landes auf dem Gelände der Ermekeilkaserne ein.

Ankunft in Bonn: Die ersten Flüchtlinge treffen am 1. August in der Erstaufnahme des Landes auf dem Gelände der Ermekeilkaserne ein.

Foto: Knopp

Einer am Donnerstag von Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch vorgelegten Dringlichkeitsentscheidung sollen am Freitag die Ratsfraktionen zustimmen.

In der Vorlage teilt die Verwaltung zudem mit, dass die Bezirksregierung Köln die Stadt erneut um Amtshilfe gebeten hat, eine weitere Erstaufnahmeneinrichtung mit rund 250 Plätzen zur Verfügung zu stellen.

Zwei solcher Landesunterkünfte mit insgesamt 900 Plätzen gibt es bereits in Muffendorf im einstigen Landesvermessungsamt und in der Südstadt in der ehemaligen Ermekeilkaserne. Von dort aus werden die Flüchtlinge auf die Kommunen in NRW verteilt. In den städtischen Unterkünften leben Hörig zufolge inzwischen rund 1800 Flüchtlinge. Bis zum Jahresende werde ihre Zahl deutlich über 2000 liegen.

Weitere Container sollen gekauft werden

Bei der Dringlichkeitsentscheidung für die Container handele es sich sozusagen um einen vorsorglichen Beschluss, erklärte Stadtsprecherin Monika Hörig am Donnerstag auf GA-Nachfrage. Denn die Stadt gehe davon aus, dass in absehbarer Zeit der Flüchtlingsstrom nicht abreißt und daher weitere Plätze dringend benötigt würden.

Es werde aber immer schwieriger, geeignete Mietobjekte für diesen Zweck zu finden. Weil aber auch Container auf dem Markt wegen der hohen Nachfrage knapp seien und die Anschaffung vor allem immer teurer werde, wolle die Stadt sich nun in die Lage versetzen, bei entsprechenden Angeboten zugreifen zu können, ohne vorher dafür die politischen Gremien durchlaufen zu müssen und dadurch Zeit zu verlieren. Die Container sollen samt Erschließung rund fünf Millionen Euro kosten. Die Kosten würden durch zusätzliche Landesmittel gedeckt.

Stadt sucht nach weiteren Wohnraum

In ihrer Vorlage begründet die Verwaltung die Dringlichkeit auch damit, dass sie alles daran setzen wolle, Unterbringungsszenarien wie zum Beispiel in Sporthallen oder Zelten zu vermeiden. Containermodule, wie sie zum Beispiel in Dransdorf für rund 80 Personen errichtet worden sind, böten die Möglichkeit, den der Bundesstadt zugewiesenen Schutzsuchenden dringend benötigten Wohnraum kurzfristig zur Verfügung zu stellen. Als mögliche Standorte würden zurzeit Freiflächen in Beuel und Buschdorf untersucht.

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