Licht- und Wasserspektakel in Bad Neuenahr Was die Besucher der Klangwelle erwartet

BAD NEUENAHR · Kölsches Liedgut, Mondlandung und Mauerfall: Unter dem Motto "Meilensteine" bietet die Klangwelle im Kurpark Bad Neuenahr emotionale Rückblicke. Am 10. Oktober ist der Startschuss.

Die synchrone Mischung aus Wasser, Feuer, Laser, Licht und Musik macht Anziehung und Erfolg der Klangwelle aus.

Die synchrone Mischung aus Wasser, Feuer, Laser, Licht und Musik macht Anziehung und Erfolg der Klangwelle aus.

Foto: Martin Gausmann

Das Motto der sechsten Show scheint zugleich auch Leitfaden und Motivation für die Veranstalter der Klangwelle zu sein: Meilensteine. Denn das, was 2014 aus der Bundesstadt Bonn kommend im Kurpark Bad Neuenahr eine neue Spielstätte fand, was in einem der schwersten Jahre der Badestadt durch die städtische Übernahme von Kurpark und Ahr-Thermen sowie Insolvenz der Kur AG, als „spinnerte, provinzielle Idee“ von vielen belächelt wurde, hat sich als besonderes Ereignis in der Innen- und Außenwirkung der Stadt etabliert. Die Klangwelle ist ein Event-Meilenstein geworden, zieht Jahr für Jahr mehr als 16.000 Besucher an und hat überregionale Strahlkraft. Der Run auf die Karten ist ungebrochen, der erste Abend im Oktober ist bereits ausverkauft.

So begrüßte Christian Senk, Geschäftsführer der „Ahrtal und Bad Neuenahr-Ahrweiler Marketing GmbH“, beim Pressegespräch in der Klangwelle-Lounge auch die Partner und Sponsoren, die von Anfang an ans Konzept geglaubt und mitgeholfen haben, diese Erfolgsstory zu schreiben. „Sie haben uns vertraut, dass wir nicht irgendeine Wassershow machen. Das war 2014 eine harte Nummer, doch wir haben bewiesen, was wir leisten können, wenn wir unter Druck stehen. Und wir alle verfolgen ein Ziel: konzertiertes Marketing für die Stadt und die Region. Wenn alle Rädchen ineinander greifen, sich identifizieren, dann sind wir in der Lage, mit Erfolg und Effekt solche Projekte zu stemmen“, bedankte sich Senk.

Auch wenn nach der „Meilenstein“-Klangwelle die Abrissarbeiten im Kurparkumfeld beginnen, wird sie auch bei der Landesgartenschau 2022 eine der Highlight-Veranstaltungen sein. „Die Verträge sind festgeschrieben und beinhalten auch, dass es beispielsweise in Bonn keine vergleichbare Veranstaltung geben wird, der Name 'Klangwelle' nicht verwendet werden darf und auch unser Produzent aus Wien, die Firma Consortium Eventtechnik, ausschließlich für uns die Show kreiert.“

Nächstes Jahr wird es um Beethoven gehen

Womit Senk an den künstlerischen Leiter der Klangwelle, Roland Nenzel, übergab, der die acht Abende erneut mit Thomas Spitz moderieren wird. „Den Technikern und mir haben Sie sowohl bei den Inhalten als auch bei der Umsetzung stets den roten Teppich ausgerollt – im Gegensatz zu Bonn. Das Geheimnis des Erfolges liegt darin, dass die Show neben der imposanten Technik stets einen roten Faden hat“, so Nenzel. Er verriet, dass die Klangwelle noch mehr Licht, der Park durch mehr Tiefe eine dritte Dimension erhalte. „Und 2020 widmen wir uns dann Beethoven“, machte er deutlich, dass nach der Show auch immer vor der Show bedeutet. Mitnehmen möchte er die Besucher diesmal auf eine emotionale Reise in die Vergangenheit. Die Klangwelle setzt in vier Akten besondere Ereignisse der deutschen Geschichte und im Weltgeschehen in einer perfekt synchronen Mischung aus Wasserfontänen, einem Farbenspiel aus Licht- und Lasereffekten, genialen Musikstücken, emotionalen Videosequenzen und feurigen Pyroakzenten in Szene.

Der erste Akt mutiert zur etwas anderen Geschichtsstunde, wenn zu Klassik und symphonischen Popmelodien der Gründung der Bundesrepublik 1949 gedacht wird. Nenzels Lieblingspart ist Akt Zwei: Die Welt stand am 21. Juli 1969 sprichwörtlich still, als Neil Armstrong als erster Mensch den Mond betrat. „Da gibt es brachiale Momente mit Feuer und Laser und einer Bildgewalt auf der Leinwand, die Gänsehaut garantiert“, verspricht der künstlerische Leiter. „Dat es Heimat – elf rheinische Meilensteine“ ist die Überschrift des dritten Akts. Für den Rheinländer sind nahezu alle Hits kölschen Liedguts Meilensteine. Daher darf beim Potpourri aus elf Liedern etablierter und junger Künstler mitgesungen und mitgeschunkelt werden. In dem Part gibt es auch einen kleinen Abstecher zum Jubiläum „50 Jahre Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler“.

Emotional wird es auch, wenn es im vierten Teil „Tear down the Wall – 30 Jahre Mauerfall“ heißt. Zeitgeist trifft auf Musikgeschichte, denn mit „Wind of Change“, „Freiheit“ oder „Heroes“ gibt es viele Songs, die mit dem Ereignis verbunden sind. Und keiner aus der Kreisstadt, der am 5. Oktober 1989 dabei war, wird je die Szenen vergessen können, die sich abspielten, als 800 DDR-Flüchtlinge aus der Prager Botschaft mit dem Sonderzug am Ahrweiler Bahnhof ankamen und „Freiheit, Freiheit“ skandierten. Ahrweiler war deshalb ausgewählt worden, weil dort mit der damaligen Katastrophenschutzschule des Bundes die notwendige Infrastruktur für ein Auffanglager zur Verfügung stand. Erst kamen die DDR-Übersiedler, 1990 dann deutschstämmige Bürger aus dem ganzen Ostblock. Es sollten 30 000 werden.

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