Behelfsbrücke in Wachtberg-Pech Zu laut: Anwohner beklagen große Geräuschkulisse

WACHTBERG · Anwohner beklagen die große Geräuschkulisse der Pecher Behelfsbrücke vor allem nachts. Die Gemeinde verspricht nun Abhilfe.

 In ihrem Schlaf gestört fühlen sich Anwohner der Pecher Hauptstraße durch den lauten Verkehr auf der Behelfsbrücke.

In ihrem Schlaf gestört fühlen sich Anwohner der Pecher Hauptstraße durch den lauten Verkehr auf der Behelfsbrücke.

Foto: Axel Vogel

Viele Pecher freuen sich mächtig, dass seit rund anderthalb Wochen die Behelfsbrücke des THW auf der Pecher Hauptstraße liegt. Wie mehrfach berichtet, hatten Unwetterfluten am 4. Juni dort die alte Brücke weggerissen, die etwa auf Höhe des Mehrfamilienhauses mit der Nummer 2 l stand.

Doch bereits kurz nachdem die Behelfsbrücke am Samstag vor einer Woche für den Verkehr freigegeben worden war, regte sich Kritik in den sozialen Netzwerken: Das Befahren der Behelfskonstruktion sei mit einer deutlichen Geräuschentwicklung verbunden.

Bei einem Ortstermin bestätigte das Horst Poell, Miteigentümer und Bewohner des Mehrfamilienhauses 2 l an der Pecher Hauptstraße. Am Dienstagabend war die Geräuschentwicklung rund um die Behelfsbrücke auch Thema im Ausschuss für Infrastruktur und Bau im Berkumer Rathaus.

Für Anlieger Horst Poell liegt der Fall klar: „Von der Brücke geht eine besondere Lärmbelästigung aus.“ Die sei vor allem während der Nacht groß, „weil sich viele Autofahrer nicht an das Tempolimit halten und zu schnell über die Brücke fahren“. Das erzeuge dann eine solche Geräuschkulisse, dass etwa ein Mitbewohner seines Mehrfamilienhauses „immer wieder nachts von dem Lärm geweckt wird und nicht mehr durchschlafen kann“.

Zumal der Mitbewohner auch sein Fenster zur Straße hinaus habe. Nach Auskunft von Horst Poell würden auch Nachbarn ähnlich empfinden. Bürgermeisterin Renate Offergeld habe darum auch schon Abhilfe in Aussicht gestellt.

In der Tat soll etwas passieren, wie die Verwaltung anlässlich der Ausschusssitzung am Dienstag mitteilte, bei dem auch erneut das Thema Hochwasser auf der Tagesordnung stand. Was konkret auf der Behelfsbrücke auf der Pecher Hauptstraße passieren soll, erklärte Beigeordneter Jörg Ostermann so: „Es wird eine Dämpfung in die Brücke eingezogen und zwar in Form von Gummimatten.“ Auch soll das Ganze laut Ostermann in zwei Wochen passieren.

Im Nachgang zu dem Unwetter am 4. Juni zog die Verwaltung nochmals eine detaillierte Schadensbilanz mit Blick auf öffentliche Einrichtungen: „Im Vergleich zu den Schäden an der Verkehrsinfrastruktur hielten sich die Schäden bei den Gebäuden in Grenzen“, so Beigeordneter Ostermann.

Reparatur der vier Brücken kostet 1,5 Millionen Euro

Wassereintritte seien im Jugendtreff, in der Turnhalle und im Feuerwehrgebäude in Fritzdorf sowie in der Kita in Werthhoven zu verzeichnen gewesen. „Die Kläranlage Arzdorf war mehrere Stunden überflutet. Mit der Schadensbeseitigung wurde aber bereits Samstagabend begonnen“, so Ostermann. Seit Anfang vergangener Woche sei wieder ein geregelter Betrieb möglich.

„Ebenso waren die Schäden an Straßen und Wirtschaftswegen vergleichsweise gering und wurden zwischenzeitlich behoben“, so der Beigeordnete weiter. „Die Schäden an der Brückeninfrastruktur der Gemeinde sind dagegen enorm.“ Allein für den Wiederaufbau der vier Brücken „Ölmühle“, „Pecher Hauptstraße“ und „Grüner Weg“ in Pech sowie für die Fußbrücke Rodder Kirchweg in Villip kalkuliert Ostermann rund 1,5 Millionen Euro an Investitionen.

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