Alte Rinnen Wachtberg wappnet sich gegen Hochwasser

Wachtberg · Die Gemeinde Wachtberg hat die alten Rinnen zwischen Fritzdorf und Arzdorf gereinigt und instand gesetzt.

Vor zwei Jahren richtete am 4. Juni 2016 ein Unwetter bislang noch nicht gekannter Intensität verheerende Schäden in Wachtberg an. Nun stand das Thema „Gewässerunterhaltung im Gemeindegebiet“ auf der Tagesordnung des Ausschusses für Infrastruktur und Bau. So viel vorab: Nach dem Bericht von Volker Strehl, Vorstand der für die Arbeiten zuständigen Gemeindewerke AÖR, hat sich im vergangenen Jahr vor allem etwas bei der Reaktivierung der alten Flurgräben zwischen Fritzdorf und Arzdorf getan.

Zur Erinnerung: Vor allem die Ortsvertretungen in Fritzdorf und Arzdorf hatten nach dem letzten Unwetter und den in den beiden Ortschaften angerichteten Schäden angeregt, das alte von Landwirten bereits angelegte Grabensystem zu reaktiven beziehungsweise zu erneuern. Das solle zukünftig helfen, Regen- und Hochwasserfluten nach Unwetter besser abzuleiten. Viele der Gräben waren im Laufe der Jahrzehnte vergessen worden und hatten sich mit Grünrückständen zugesetzt beziehungsweise sind zugewachsen und verlandet.

Wie Strehl gegenüber dem Ausschuss erklärte, seien im vergangenen Jahr im Gemeindehaushalt insgesamt 132 000 Euro für die Gewässerunterhaltung reserviert gewesen. Von dem bereitgestellten Geld habe man rund 90 000 Euro ausgegeben. Dabei sei ein Schwerpunkt eben die Reaktivierung der alten Gräben zwischen Fritzdorf und Adendorf gewesen. „Ein landschaftspflegerischer Begleitplan ist hier auch erstellt worden, um die Eingriffe in die Natur zu minimieren“, führte der Gemeindewerkexperte aus, anschließend habe man rund 38 Tonnen Grünrückstände aus den Gräben entfernt und entsorgt, zudem weitere 60 Tonnen Altholz, so Strehl. Damit ist jetzt aus Sicht des Gemeindewerkvorstands „ein Großteil der Gräben in einem vernünftigen Zustand“. Zumal auch eine Reihe von Durchlässen erneuert und dabei vergrößert wurde.

Unabhängig davon will die Gemeinde – wie bereits berichtet – das Grabensystem rund um Fritzdorf im Sinne einer Überflutungsvorsorge erweitern und ausbauen. Dazu gehören laut Strehl Grabensysteme am Plantagenweg, in Richtung K 63/Eckendorfer Straße und an der Windmühlenstraße. „Die Maßnahmen sollen mithilfe der im Frühjahr abgeschlossenen Überflutungssimulation aktuell noch einmal überprüft werden“, sagte Strehl. Eine Umsetzung sei in der zweiten Jahreshälfte beziehungsweise im kommenden Jahr vorgesehen. In der aktuellen Finanzplanung sind dafür laut Strehl 610 000 Euro vorgesehen

Ein weiterer Schwerpunkt bei der Gewässerunterhaltung war im vergangenen Jahr die Aufbereitung am Mehlemer Bach in der Ortslage Niederbachem. Dort sei man so erfolgreich gewesen, dass sich mittlerweile in dem Bereich auch ein Schwarzstorch wieder habe blicken lasse, so Strehl. Laut Naturschutzbund ist der Schwarzstorch „neben dem Weißstorch der einzige Vogel aus der Familie der Störche in unserem Bereich“.

Noch in diesem Jahr planen die Gemeindewerke weitere Maßnahme in dem Bereich, nämlich die Abflachung der Uferböschung und eine Aufweitung des Mehlemer Baches unterhalb der Brücke „Zum Dienacker“ in Oberbachem.

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