Gemeindefeuerwehrfest in Arzdorf Villip hat den besten Feuerwehrnachwuchs

Wachtberg · Die Löschgruppe Arzdorf feiert parallel zum Gemeindefeuerwehrfest ihren 100. Geburtstag. Nach dem Streit zwischen Nachbarn und Löschgruppe Villip nimmt der Mediator in der kommenden Woche seinen Dienst auf.

Eigentlich datiert die Gründung der Arzdorfer Feuerwehr schon auf das Jahr 1908. Damals war es laut Löscheinheitsführer Jörg Nolden die gemeinsame Fritzdorf-Arzdorfer Feuerwehr. Warum sich die Arzdorfer 1919 selbstständig machten, weiß er nicht, es gibt keine Aufzeichnungen darüber. „Das ist jedenfalls das Datum, das wir feiern“, sagte er am Sonntag. Und sie feierten das 100-jährige Bestehen nicht nur für sich, sondern waren Gastgeber des Wachtberger Gemeindefeuerwehrtages.

Interessanterweise ist die Kooperation, die damals aufgekündigt wurde, heute sehr wichtig: Ohne die Fritzdorfer wäre die Arzdorfer Feuerwehr nicht lebensfähig, erklärte Nolden. Man hat 13 Aktive, sieben Mitglieder in der Ehrenabteilung und gerade einmal zwei Jugendliche. Allerdings gehen die jetzt zur neu gegründeten Jugendgruppe in der Adendorfer Löscheinheit – dort seien sie unter Gleichaltrigen, erklärte der Löscheinheitsführer. Und auch die Aktiven üben mit den Fritzdorfern und den Adendorfern zusammen und bilden gemeinsam die Löschgruppe 3. Ohne gemeinsames Handeln geht es nicht mehr. Das sei in ganz Wachtberg so.

Arzdorf, Fritzdorf und Adendorf treten gemeinsam an

Deshalb traten auf dem Fest die Arzdorfer, Fritzdorfer und Adendorfer Jugendlichen gemeinsam beim Leistungswettbewerb an. Der bestand unter anderem aus einer praktischen Übung, in der die Teilnehmer Wasser aus einem Becken in die Löschschläuche pumpen und damit Ziele abspritzen sollten. Das heißt, sie mussten Pumpschlauchelemente aneinander befestigen, sie ins Wasser bringen, Schläuche ausrollen und ordnungsgemäß anschließen. Daneben mussten ein theoretischer Teil und Knoten binden als Geschicklichkeitsübung absolviert werden.

Am besten schnitt die Gruppe Villip 1 ab, mit Gruppenführerin Stella Schlieber, die ihre Jungs schon beinahe militärisch organisierte. „Ich würde es eher Disziplin nennen“, meinte Jungfeuerwehrmann Jon Fitzke. „Die braucht man, um einen Wettkampf zu gewinnen.“ Und laut Schlieber haben die Villiper schon den sechsten Sieg in Folge eingefahren.

Wie berichtet, hat die Villiper Löscheinheit Ärger mit Nachbarn wegen Ruhestörung. Die Gemeinde hat einen Mediator eingeschaltet. Der wird laut Feuerwehrchef Markus Zettelmeyer in der kommenden Woche die Arbeit aufnehmen und erst einmal Gespräche mit der Löschgruppe führen. Diese schicke fünf Vertreter, aber nicht die Löschgruppenführung. „Ich habe Hoffnung, dass ein externer Mediator helfen kann, die Fronten zu entschärfen.“ Dieser sei Feuerwehrmann und Rechtsanwalt. Zettelmeyer war zuversichtlich, „dass beide Seiten sich gut aufgehoben fühlen“.

Drei neue Feuerwehrautos für zwei Löschgruppen

Auch in Arzdorf sei das natürlich Thema, sagte Nolden. Er bedauerte, dass die Villiper nicht bei der Löschgruppenführerversammlung waren, in der das Thema angesprochen wurde. „Sie hätten das von ihrer Seite beleuchten können.“ Ärger mit der Nachbarschaft habe man in Arzdorf nicht, „aber man ist schon in Habachtstellung“.

Das Gemeindefeuerwehrfest begann im Anschluss an eine Messe in der Antoniuskapelle und einer Kranzniederlegung. Man feierte entspannt in der Hitze, Zettelmeyer ehrte langjährige Feuerwehrmitglieder, darunter aus gegebenem Anlass besonders viele Arzdorfer. Außerdem nutzten er und Bürgermeisterin Renate Offergeld das Fest, um den Wachtberger Feuerwehren drei neue Einsatzfahrzeuge zu überreichen. Wie berichtet, stehen zwei künftig in Villip, eins in Berkum.

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