Großprojekt in Berkum Sanierung der Dreifachturnhalle liegt im Zeitplan

Wachtberg-Berkum · Die neue Holzfassade der Berkumer Dreifachturnhalle hat es in sich. Die High-Tech-Dämmung besteht aus alten Zeitungen. Die Sanierung der Turnhalle, die 2,8 Millionen Euro kostet, läuft auf Hochtouren und liegt voll im Zeitplan.

 An einem Kran schwebt das nächste Stück der vorgefertigten Fassade in Richtung Turnhalle.

An einem Kran schwebt das nächste Stück der vorgefertigten Fassade in Richtung Turnhalle.

Foto: Benjamin Westhoff

Früher packte man vielleicht den Salat darin ein, heute entstehen aus alten Zeitungen High-Tech-Dämmungen. Die schützen vor Wärme genauso gut wie Styropor, dünsten aber nicht aus und sind – weil mit hohem Druck zusammengepresst – nur schwer entflammbar. Auf dieses Material setzt der Wachtberger Architekt bei der Fassadengestaltung der Dreifachturnhalle am Schulzentrum.

Wer sich die Baustelle an der Oberdorfstraße anschaut, erkennt bereits große Teile der neuen Holzfassade, die die graue Betonhalle von 1976 künftig schmücken wird. Gestrichen mit silikatischen Pigmenten, soll sie über Jahrzehnte ihre Farbe halten. „Ich glaube, es handelt sich um eine der größten Holzfassaden hier im Rheinland“, sagt Künzel. Sie sei 2000 Quadratmeter groß. Derzeit werden die vorgefertigten, mit Laser ausgemessenen Holzrahmen samt Dämmung angeliefert und in die Front eingebaut.

Ursprung der Baustelle war aber die 2500 Quadratmeter große, marode Dachfläche, die immerhin 40 Jahre lang gehalten hat. Anstatt nur dort anzupacken, kam die Gemeinde zu dem Ergebnis, auch gleich die Innenräume zu erneuern. So fiel mit den Beginn der Sommerferien der Startschuss für das Projekt, dass 2,8 Millionen Euro kostet und an dem mehr als 20 Firmen beteiligt sind. Mit dem Ende der Herbstferien soll die Dreifachturnhalle wieder nutzbar sein.

Die Lüftung und die Umkleiden werden auf den neuesten Stand gebracht. So wird es auch erstmals voneinander getrennte Männer- und Frauenduschen geben – kaum zu glauben, aber wahr. Doch es wird nicht alles weggeworfen oder ausgetauscht. Türen, die noch in Ordnung sind, bleiben und bekommen einen neuen Anstrich. Bei den ausziehbaren Tribünen wird das Holz erneuert.

"Die war einfach nicht mehr zu reparieren"

Der Prallschutz für Bälle wird ausgetauscht und künftig heller sein. Drei neue Fenster bringen mehr Licht, aber nur so viel, dass zum Beispiel Tischtennisspieler nicht von der Sonne geblendet werden. Auch die Farbgebung wird komplett geändert und moderner sein. Das Gelb auf den Wänden wird nun Blau- und Grüntönen in verschiedenen Abstufungen weichen.

Die Gemeinde setzt mit Künzel auf ein hoch energieeffizientes, haustechnisches Gesamtkonzept, um langfristig niedrige Energiekosten zu erzielen. Das gilt auch fürs Schwimmbad, wo seit ein paar Wochen ebenfalls die Handwerker in den Katakomben bei zum Teil hüfthoher Deckenhöhe arbeiten müssen und dort die 15 Jahre alte Lüftung austauschen.

„Die war einfach nicht mehr zu reparieren“, sagt Gerd Engel vom Fachbereich Infrastruktur. Schulen und Vereine könnten das Bad bereits wieder am 10. September nutzen, die Öffentlichkeit voraussichtlich ab dem 28. September, wenn auch die letzte Dusche wieder läuft. Auch wenn an einigen Stellen jetzt noch eine Betonsanierung anstehe, bliebe man bei den veranschlagten Kosten von 800.000 Euro.

In den nächsten Wochen werden noch die Becken isoliert, um 30 Prozent mehr Energie einzusparen, als es geltende Richtwerte verlangen, so Künzel. Für dieses Engagement gibt es vom Staat einen Zuschuss von 17,5 Prozent auf die Baukosten.

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