Fraunhofer Institut für Hochfrequenzphysik Radarforscher wollen in Wachtberg expandieren

Wachtberg · Das Fraunhofer Institut für Hochfrequenzphysik sucht in Wachtberg dringend eine weitere Immobilie, denn der jetzige Standort kann weder erweitert noch aufgestockt werden.

 Die Kugel (genannt Radom ) im Blick: (v. l.) Jürgen Neitzel und Peter Knott leiten das Fraunhofer Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik in Wachtberg.

Die Kugel (genannt Radom ) im Blick: (v. l.) Jürgen Neitzel und Peter Knott leiten das Fraunhofer Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik in Wachtberg.

Foto: Sebastian Laubert

Zwei neue Chefs und ehrgeizige Erweiterungspläne für die Zukunft: „Wir platzen wirklich aus allen Nähten. Wir benötigen für unsere Arbeit und für unsere Mitarbeiter dringend mehr Raum“, sind sich Peter Knott, Geschäftsführender Leiter des Fraunhofer-Instituts für Hochfrequenzphysik und Radartechnik (FHR), sowie der kaufmännische Leiter der Einrichtung, Jürgen Neitzel, einig. Seit acht Monaten leiten die Wissenschaftler Knott und Dirk Heberling die Forschungseinrichtung in Wachtberg. Damit wird das Institut erstmals von einer Doppelspitze geführt. „Die ersten Monate waren wirklich sehr erfahrungsreich“, zieht Knott Bilanz. „Wir wissen, dass die Potenziale der Radartechnik noch längst nicht ausgeschöpft sind. Wir möchten viel mehr tun, doch wir stoßen hier räumlich an unsere Grenzen.“

Knott arbeitet bereits seit 1994 am FHR. Seine Forschungsarbeit konzentrierte sich auf die elektromagnetische Simulation und Entwicklung von Antennengruppen für Radarsysteme. Von 2005 an leitete er die Abteilung Antennentechnologie und elektromagnetische Modellierung. Darüber hinaus übt er seit 2009 eine Lehrtätigkeit an der RWTH Aachen aus.

Dirk Heberling, ein Experte für Antennentechnologien, bekam 2008 einen Lehrauftrag am Institut für Hochfrequenztechnik in Aachen. Bereits seit 2009 ist er Kuratoriumsmitglied des Fraunhofer Instituts, seit 1. August 2016 steht er mit Knott an der Spitze der Einrichtung. „Durch unsere Lehraufträge haben wir die Kooperation mit den Unis in Aachen und Bochum intensiviert und ausgebaut. In den Hörsälen finden wir immer wieder junge Wissenschaftler, die wir für unsere Forschung begeistern können“, so Knott

Um die Schlüsseltechnologie im Bereich Verteidigung, Sicherheit und für die zivile Nutzung weiter voranzubringen, muss sich die Forschungseinrichtung allerdings ausbreiten. „Wir wachsen ständig“, erklärt Neitzel. „Allein im vergangenen Jahr haben wir mehr als 30 neue Mitarbeiter eingestellt. Und die brauchen nicht nur adäquate Büroräume, sondern es müssen auch zusätzlich Forschungsbereiche eingerichtet werden, in denen die Messungen erfolgen.“ Es vergehe keine Woche, in der er nicht von Mitarbeitern auf die desolaten Platzverhältnisse angesprochen werde.

Um die Situation wenigstens etwas zu entschärfen, werden in den nächsten Tagen Bürocontainer auf dem Areal aufgestellt. „Wir fühlen uns am Standort Wachtberg wirklich sehr wohl. Deshalb würden wir gerne eine weitere Immobilie in der Nähe haben“, so der Verwaltungsleiter. Einfach die vorhandenen Gebäude an der Fraunhoferstraße aufstocken geht nämlich nicht. „Wir können hier am Standort nicht weiter in die Höhe bauen, um den Blick des Radars in unserer Kugel nicht zu versperren“, fügt Knott hinzu.

Mittlerweile wurden in Villip zwei Büroetagen angemietet. Aber auch das sei nur ein Tropfen auf den heißen Stein, sind sich Neitzel und Knott einig. Um effektiv forschen und arbeiten zu können, müsse man schon über eine Immobilie mit rund 1700 Quadratmetern verfügen. „Wir sind im Gespräch mit der Gemeinde und hoffen, dass wir schnell eine Lösung finden“, gibt sich Neitzel zuversichtlich.

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