Nach langer Diskussion Lidl in Berkum darf sich vergrößern

Berkum · Kaum mehr als zwei Jahre ist es her, dass der Discounter Lidl in der Neuen Mitte in Berkum eröffnet hat. Nun will das Unternehmen umbauen und dabei vor allem eines: sich vergrößern.

So zum Beispiel Oliver Henkel von den Grünen: „Wenn man alte Märkte renovieren will, kann ich das ja verstehen.“ Das Geschäft in der Neuen Mitte sei aber gerade erst zwei Jahre alt. Lidl selbst schreibt, dass man die Filiale in Wachtberg „nach modernstem Standard zu modernisieren“ beabsichtige. Das Sortiment mit rund 1600 Produkten solle nicht erweitert werden. Im vorhandenen Bau soll allerdings die Verkaufsfläche vergrößert werden – von derzeit 799 auf 930 Quadratmeter.

Damit das funktioniert, soll nach Angaben der Gemeinde das Lager verkleinert werden. Die erklärt, dass sie von der ursprünglichen Idee einer kleinteiligen Struktur mittlerweile abgekommen sei. Die Erweiterung des Ladens diene der Standortsicherung und „ist für uns Wirtschaftsförderung“, sagte Wachtbergs Beigeordneter Jörg Ostermann. Nach Gesprächen mit der Bezirksregierung Köln sei man zu dem Ergebnis gekommen, dass durch die Vergrößerung woanders keine Kaufkraft abgezogen werde.

Henkel vermutet, dass Lidl die Verkleinerung der Lagerfläche von Anfang an schon eingeplant habe. „Oder sie brauchen sie nicht mehr.“ Mira Schwarzenberger (Unser Wachtberg) befürchtet, dass es künftig mehr Lieferverkehr geben werde. Ostermann sagte, dass dies nicht geschehen werde. Es wohne eigentlich auch niemand dort, der gestört werden könnte.

Discounter vergrößert sich um 131 Quadratmeter

„Was ist denn, wenn die in zwei bis drei Jahren 1200 Quadratmeter wollen?“, fragte Andreas Wollmann. Seine Partei, die SPD, hatte das Thema im Vorfeld „intensiv diskutiert“, wie es Wolfgang Neusüß mitteilte. Man trage die Erweiterung des Geschäfts aber überwiegend mit. „Wir halten es für wichtig, dass Lidl an diesem Standort bleibt und wirtschaften kann“, sagte er.

Diese Linie vertritt auch die CDU, die auch auf die Gewerbesteuereinnahmen hinwies. „Die Außenmauern werden nicht verändert“, machte Maike Scholz klar. Parteikollege Hartmut Beckschäfer: „Das war ein Lidl und bleibt ein Lidl.“

Auch wenn Henkel noch davor warnte, die Büchse der Pandora zu öffnen und dann Nachahmer anzulocken, stimmte die Mehrheit – elf zu vier Stimmen – für die Vergrößerung des Discounters um 131 Quadratmeter.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort