Ideenwerkstatt zum Handlungskonzept In Niederbachem geht es voran

NIEDERBACHEM · Die Niederbachemer - oder zumindest ein Teil davon - wollen die Zukunft ihres Wohnortes mitgestalten. Das wurde bei der Ideenwerkstatt deutlich, zu der die Gemeinde in den Henseler Hof eingeladen hatte. Das Ziel: Das Projekt mit dem etwas sperrigen Namen "Integriertes Handlungskonzept" voranzubringen, mit dem Niederbachem baulich, infrastrukturell, sozial und gesellschaftlich weiterentwickelt werden soll.

Mehr als 30 Wachtberger, darunter auch Kommunalpolitiker, waren gekommen, um ihre Vorschläge vorzubringen. Zunächst brachten Marco Eissing und Alfred Körbel vom Büro plan-lokal, das das Konzept im Auftrag der Gemeinde erarbeitet, die Anwesenden auf den neuesten Stand. Dann teilten sich die Bürger in fünf Gruppen auf und entwickelten Ideen zu den Themen "Nahversorgung und Verkehr", "Naherholung, Freizeit und Image", "Soziales, Zusammenleben und Vereinsleben", "Ortsbild und Erscheinungsbild" sowie "Wohnen und Arbeiten".

Schließlich wurden die Ergebnisse vorgestellt, mit Punkten konnte jeder darlegen, welches Projekt seiner Meinung nach Priorität hat. Denn alles - so war von Anfang an klar - kann nicht umgesetzt werden. Ein Auszug der Vorschläge in Kürze:

  • "Ortsbild und Erscheinungsbild": Es waren einige Punkte in dieser Kategorie, die den Niederbachemern besonders am Herzen liegen. So zum Beispiel die Umgestaltung des Platzes vor dem Henseler Hof - unter anderem durch Bäume, die Einbeziehung der Kreuzung und einen neuen Belag. Auch die Mehlemer Straße sollte anders aussehen, Vorschläge waren unter anderem Niveauausgleich und Tempolimit. Entlang der Konrad-Adenauer-Straße sollte der Bürgersteig verbreitert werden, die alte Konrad-Adenauer-Straße zum Henseler Hof hin sollte sich als Allee präsentieren. Ferner könnten punktuell, so zum Beispiel an den Ortseingängen und den Kreuzungen, Bäume gepflanzt werden.
  • "Soziales, Zusammenleben und Vereinsleben": Der Sportplatz sollte einen Kunstrasen bekommen, Sport- und Bolzplatz über eine Brücke verbunden werden. Auch in dieser Kategorie erschien den Bürgern die Umgestaltung des Platzes vor dem Henseler Hof wichtig, der so zu einem Treffpunkt werden könnte. Dafür wünschten sich einige auch ein Café oder eine Eisdiele, eventuell sogar ehrenamtlich "von Senioren, für Senioren". Eine Kulturstätte ähnlich dem Köllenhof wäre für die Bürger wichtig, genau wie ein Treffpunkt für Jugendliche und die Öffnung des Schulhofes für alle Generationen.
  • "Wohnen und Arbeiten": Netzwerkbildung ist das Schlagwort. Man wünscht sich eine Begegnungsstätte an der früheren Post, ebenso wie ein Café. Es sollten Wohnprojekte angestoßen, betreutes und/oder Mehrgenerationenwohnen eingerichtet, die Baukultur gefördert werden. Weiterhin ist es nach Meinung der Bürger wichtig, die Versorgungssituation in Niederbachem bekannt zu machen und Parkplätze an Gewerbe und Dienstleistung zu sichern. Die Versorgung (zum Beispiel durch den CAP-Markt) sollte langfristig gesichert werden, wünschenswert wäre eine Dienstleitungsbroschüre, die regelmäßig überarbeitet wird. Kritik wurde daran geübt, dass die Baulandpreise zu hoch seien und es keine einheitliche Bauweise gibt.
  • "Naherholung, Freizeit und Image": Nach Meinung der Bürger sollten Fahrradwegeverbindungen entstehen, der Rodderberg erlebbarer werden. Die Wegedreiecke sollten besser gepflegt, Wege entlang des Mehlemer Bachs installiert werden. Auch da zeigte sich, dass sich die Gruppen teilweise überschnitten: Die Umgestaltung des Platzes vor dem Henseler Hof war auch in dieser Runde Thema, genau wie eine Brücke zwischen Sport- und Bolzplatz, ein Café in der alten Post und die Einrichtung eines Jugendtreffs. Darüber hinaus schlug man die Einrichtung eines Bürgertelefons und eines Trimm-Dich-Pfads vor.
  • "Nahversorgung und Verkehr": Die Gruppenmitglieder schlugen vor, dass es zusätzliche Ampeln und Querungshilfen geben sollte. Überhaupt sollte die Konrad-Adenauer-Straße neu gestaltet, die Bushaltestelle auf die L 123 verlegt werden, meinten sie. Ferner wünschten sie sich eine bessere Ausschilderung der Parkplätze (zum Beispiel am CAP-Markt), Kurzparkplätze vor den Geschäften sowie Verweilangebote, die die Nahversorgung im Ortsteil ergänzen. Und: Im Bungert - Bondorfer Straße sollte zur Einbahnstraße werden, für die Sicherheit unter anderem der Fußgänger, der Radfahrer oder der Rollstuhlfahrer. Generell hieß es: "Das Wohnen wird durch den Verkehr belastet".
  • Das weitere Vorgehen: Wenn das Handlungskonzept steht, Bürger, Gemeinde, Büro und Politik sich auf einige Projekte geeinigt haben, werden Fördermittel beim Land beantragt, und zwar bei der Städtebauförderung. Dann entscheidet sich, welche Vorschläge umgesetzt werden können. Die Projekte werden mit 70 Prozent gefördert, 30 Prozent der Summe muss die Gemeinde aufbringen.

Ansprechpartner:

Weitere Informationen über das Integrierte Handlungskonzept für Niederbachem gibt es bei Marco Eissing vom Büro plan-lokal, Rufnummer 0231/ 952083-26, E-Mail: Marco.Eissing@plan-lokal.de und bei Tanja Gohrbandt, Gemeinde Wachtberg, Rufnummer 0228/9544-164, tanja.gohrbandt@wachtberg.de.

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