Neue Pläne fürs ehemalige Ponyhotel in Pech Grünes Licht für die geplante Seniorenresidenz

Pech · Der Wachtberger Planungsausschuss stimmt den Plänen des Bonner Architekten Detlef J. Naumann einstimmig zu. Der will in zwei Jahren Planungsrecht für das Bauprojekt an der Wiesenau haben.

Bislang sind im ehemaligen Hotel Wiesenau in Pech noch Flüchtlinge untergebracht. Dazu hat die Gemeinde die Liegenschaft gepachtet, die einst Bestandteil einer weitläufigen Reitanlage nebst Reithalle, Stall und Außenplatz war. Da auf der Wiesenau seit langem keine Reiter und Pferde mehr Zuhause sind, und auch die Flüchtlingsunterbringung dort von absehbarer Dauer sein wird, stellt sich die Frage nach einer zukünftigen Verwendung.

Seine Ideen stellte der Bonner Architekt Detlef J. Naumann am Dienstag im Wachtberger Planungs- und Umweltausschuss vor: Der Architekt könnte sich dort eine Seniorenresidenz sowie eine Anlage für betreutes Wohnen vorstellen (wir berichteten). Zur Projektvorstellung war Naumann aber ausdrücklich nicht von der Gemeinde beauftragt worden, wie Beigeordneter Jörg Ostermann klar stellte – vielmehr hatte die Eigentümerfamilie der Wiesenau darum gebeten, so Naumann, „wobei wir trotzdem mit der Gemeinde zusammen planen“.

Neubau einer Seniorenresidenz als Plan

Für Architekt Naumann ist die Wiesenau aus vielen Gründen etwas Besonderes. Zum einen, weil diese am Ortseingang von Pech liegt. Die nächsten Nachbarn sind praktisch nur einen Steinwurf entfernt und laut Naumann gibt es noch „viele Wegbeziehungen“. Besonders wertvoll sei das Gelände zudem, weil es an den Namensgebenden Wiesenauen liege, „und die auch erhalten bleiben sollen“, betonte Naumann. Aus seiner Sicht besteht nun Handlungsbedarf , weil das Hotel aus den 20er Jahren stamme, und auch die landwirtschaftliche Fläche mit dem Stall und den weiteren Gebäuden „als Außenbereich sei nicht mehr stimmig“, so der Architekt: „So einen Ortseingang wünscht man sich nicht!“ Diese Situation könne aber durch eine entsprechende Planung „wesentlich verbessert werden“, glaubt er. Auch mit Blick auf eine bessere Anbindung an den Ort Pech.

Was Naumann konkret vorschwebt? Ein Abriss aller alten Gebäude und der Neubau einer Seniorenresidenz nebst betreutem Wohnen. Auf keinen Fall wolle man die Tür öffnen für eine Wohnbebauung jeder Art: „Das ist ein besonderer Ort, der auch besonders bleiben muss“, betonte Naumann. Auf Nachfrage von Ratsmitglied Jürgen Kleikamp (CDU) kann sich Naumann hier zwischen 80 und 120 Wohnungen beziehungsweise Apartments vorstellen. Ein weiterer Charme des Projekts wäre, dass man bei einer Neugestaltung des Geländes eine Renaturierung des Compbachs angehen könnte, der die Reitanlage durchzieht. Der Bach sei nämlich teils „verrohrt“, erklärte er.

Zustimmung erfolgte einstimmig

Was die Umsetzung des Projektes angeht, gab es bereits vor anderthalb Jahren positive Zeichen vonseiten der Kölner Bezirksregierung. Da die Wiesenau im Außenbereich liegt, muss die Gemeinde den Flächennutzungsplan ändern und die Bezirksregierung dem zustimmen. Für die Aufstellung des Bebauungsplanes ist dann wieder die Gemeinde zuständig. „Wenn die Gemeinde ein vernünftiges Nutzungskonzept liefert, wäre die Bezirksregierung zu einer Folgenutzung bereit“, fasste Naumann die Stimmungslage zusammen. Um definitiv grünes Licht für die Seniorenresidenz zu bekommen, „brauchen wir jetzt Ihre Zustimmung“, appellierte Naumann an die Ausschussmitglieder. Die bekam er, und zwar einstimmig.

Aber einige kritische Anmerkungen für die weiteren Planungen gab es auch. So beklagte Mira Schwarzenberger (Unser Wachtberg), dass durch die ansteigende Topographie des Geländes und mit der L 158 vor der Haustür, „die alten Menschen auf dem Gelände quasi eingesperrt sind“. Zur Frage nach dem Zeithorizont sagte Beigeordneter Jörg Ostermann: „Wenn wir Planungsrecht in zwei Jahren bekommen würden, hätten wir viel erreicht.“ Bei den Gesprächen mit der Bezirksregierung könne man dann auch eine eventuelle Umgestaltung des Geländes auf der anderen Seite der L 158 ansprechen, wie Oliver Henkel (Grüne) gefordert hatte. Hier ist seit langem das Gelände einer Gärtnerei verwaist.

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